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PDF 5.373kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Untersuchung impliziter und expliziter Aufmerksamkeitsprozesse bei Inkompatibilitätsaufgaben<br />

enthält, nämlich nur die Druckfarbe per Tastendruck zu benennen, ist letztlich<br />

entscheidend dafür, welche Information (Wortbedeutung vs. Wortfarbe) für die Antwort<br />

verwendet wird. Da nur die Wortfarbe relevant ist, die Wortbedeutung jedoch<br />

automatisch, ebenfalls kognitiv verarbeitet wird, muss der Proband die Wortbedeutung<br />

aktiv unterdrücken und seine Aufmerksamkeit nur der Wortfarbe zuwenden, um keine<br />

falschen Reaktionen abzugeben. Diese selektive Aufmerksamkeitszuwendung zur<br />

Wortfarbe und die gleichzeitige Hemmung des Einflusses der Wortbedeutung finden<br />

beim Stroop-Paradigma demnach auf einer bewussten Ebene statt. Daher sind beim<br />

Stroop-Paradigma vor allem explizite Prozesse der Aufmerksamkeitslenkung beteiligt.<br />

1.4.2 Das Flanker-Paradigma<br />

Neben dem Stroop-Test gilt auch das Flankierreiz-Paradigma (kurz: Flanker-<br />

Paradigma; siehe Abbildung 2) als klassische Methode, um Interferenzeffekte zu<br />

untersuchen (Eriksen & Eriksen, 1974). Hier wird eine ungerade Zahl an Buchstaben in<br />

einer Linie dargeboten (z.B. CCCHCCC, SSSKSSS). Der Proband muss für den Buchstaben<br />

in der Mitte eine einfache Klassifikationsentscheidung treffen, die flankierenden Reize<br />

(„Flanker“) ignorieren und die rechte (bei C und S) oder linke Taste (bei H und K)<br />

drücken. In der kongruenten Bedingung (HHHKHHH oder CCCSCCC) erfordern der Zielund<br />

der Flankierreiz dieselbe Reaktion. In der inkongruenten Bedingung (SSSHSSS oder<br />

Abbildung 2. Schematische Darstellung des zeitlichen Ablaufs des Flanker-Experiments, wie es<br />

in der vorliegenden Studie verwendet wurde. Das Fixationskreuz wurde zu Beginn des<br />

Versuchs zunächst für 1000 ms dargeboten, danach erschien der erste Zielreiz, für eine Dauer<br />

von 200 ms. Nach weiteren 1200 ms erschien der nächste Zielreiz. Kongruente Zielreize waren<br />

diejenigen Reize, bei denen die flankierenden Reize mit dem Zielreiz (Buchstabe in der Mitte<br />

des Bildschirms „H“ oder „Z“) identisch waren. Bei inkongruenten Reizen wurde der Zielreiz<br />

von dem jeweils konkurrierenden Zielreiz umgeben. Bei den neutralen Reizen war der<br />

flankierende Reiz ein für die Antwort irrelevanter Reiz. Bei den „neutral 1“ Reizen wurde<br />

lediglich der Zielreiz dargeboten, flankiert von vier Bindestrichen pro Seite um die Reizbreite<br />

im visuellen Feld konstant zu halten. (ISI = Interstimulusintervall).<br />

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