PDF 5.373kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Inkompatibilitätsaufgaben bei Erwachsenen mit ADHS<br />
bei den Erwachsenen mit einer ADHS als bei Gesunden. Des Weiteren fanden sie einen<br />
größeren Interferenz-Effekt bei den Erwachsenen mit einer ADHS. Zu ähnlichen<br />
Ergebnissen kommen King und Kollegen (King, Colla, Brass, Heuser, & von Cramon,<br />
2007) nach einem computerisierten Stroop-Test. Die Patienten hatten eine größere RZ<br />
und machten signifikant mehr Fehler. Des Weiteren hatten die Patienten einen größeren<br />
Interferenzeffekt bei den RZ als die Gesunden.<br />
Anders als beim Stroop-Paradigma, liegt zum Flanker-Paradigma für die<br />
Patientenpopulation der Erwachsenen noch keine Metaanalyse vor. Es gibt jedoch<br />
Metaanalysen für ADHS im Kindesalter(z.B. Mullane, Corkum, Klein, & McLaughlin,<br />
2009). Mullane und Kollegen (2009) schlossen 12 Studien mit insgesamt 272 Kindern mit<br />
einer ADHS ein. Dabei fanden sie sowohl für die RZ als auch für die PK, einen stärkeren<br />
Inkongruenzeffekt im Vergleich zu den Kontrollprobanden. Die Ergebnisse der wenigen<br />
Originalstudien zum Flanker-Paradigma bei Erwachsenen mit einer ADHS zeigen in<br />
dieselbe Richtung. So fanden beispielsweise Herrmann und Kollegen (Herrmann et al.,<br />
2009) bei Erwachsenen ähnliche Ergebnisse, wie in der zuvor genannten Metaanalyse<br />
für Kinder berichtet wurde. Die Patienten zeigten längere Reaktionszeiten, mehr Fehler<br />
und insgesamt für diese beiden abhängigen Maße einen stärkeren Inkongruenzeffekt als<br />
die gesunden Kontrollpersonen. In einer fMRI Studie von Vasic und Kollegen (Vasic et al.,<br />
2012), die sich hauptsächlich mit der Fehlerverarbeitung beschäftigte, wurde eine<br />
Kombination aus einem Flanker-Task und einer Go/No-Go-Aufgabe verwendet. Im<br />
Vergleich von 14 Erwachsenen mit einer ADHS mit 12 gesunden Kontrollpersonen zeigte<br />
sich weder bei den bildgebenden Daten noch bei den Verhaltensdaten ein Unterschied.<br />
Es wird deutlich, dass weitere Forschung dringend notwendig ist. In Bezug auf<br />
das Flanker-Paradigma gibt es Studien, die darauf hinweisen, dass Patienten mit einer<br />
ADHS einen größeren Inkongruenzeffekt haben als Gesunde. Die Befunde bei Kindern<br />
mit einer ADHS zeigen stark in diese Richtung. Die Befunde zu den Erwachsenen lassen<br />
keine eindeutige Aussage zu: teilweise wurden größere Inkongruenzeffekte für das<br />
Flanker-Paradigma gefunden, teilweise nicht.<br />
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