PDF 5.373kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Psychophysiologie der Inkompatibilitätsaufgaben<br />
und Durchgängen, bei denen zunächst die falsche Reaktion initiiert wurde, dann jedoch<br />
eine Korrektur stattfand, nicht verschieden.<br />
Ähnlich wie beim Stroop-Paradigma kann die ERN beim Flanker-Paradigma<br />
untersucht werden. Auch hier findet sich eine ERN bei falschen Antworten. So fanden<br />
beispielweise Tanaka und Kollegen (Tanaka, Masaki, Takasawa, & Yamazaki, 2002;<br />
Tanaka, Mochizuki, Masaki, Takasawa, & Yamazaki, 2005), die ebenfalls den Flanker-<br />
Task verwendeten, eine ERN bei falsche Antworten. Auch in klinischen Studien wird die<br />
ERN in Zusammenhang mit dem Flanker-Task untersucht. Ruchsow und Kollegen (2006)<br />
konnten zeigen, dass die ERN bei depressiven Teilnehmern signifikant geringer war als<br />
bei Gesunden. Wie bereits für das Stroop-Paradigma beschrieben, wurde auch für das<br />
Flanker-Paradigma untersucht, inwieweit sich die ERN durch eine Manipulation der<br />
Interferenz im Flanker-Task beeinflussen lässt. Danielmeier und Kollegen (Danielmeier,<br />
Wessel, Steinhauser, & Ullsperger, 2009) verwendeten eine Pfeilversion des Flanker<br />
Paradigmas. Das Ausmaß der Interferenz manipulierten die Autoren dabei durch die<br />
Entfernung der flankierenden Reize vom Zielreiz. Es zeigte sich entgegen der Erwartung,<br />
dass die ERN größer ist, wenn die Distanz zwischen Flanker und Zielreiz groß ist. Somit ist<br />
bei einem geringeren Reiz-Reaktionskonflikt die ERN größer als bei einem starken Reiz-<br />
Reaktions-Konflikt. Eine Studie, die sich ebenfalls mit dem Monitoring von<br />
konfligierenden Handlungsimpulsen beschäftigte, verwendete ebenfalls das Flanker-<br />
Paradigma und untersuchte u.a. die ERN (Larson, Clayson, & Baldwin, 2012). Dabei<br />
fanden diese Autoren, dass die ERN bei inkongruenten Durchgängen größer ist, als bei<br />
kongruenten Durchgängen.<br />
Die Befunde zu den EKP der Inkompatibilitätsaufgaben lassen sich folgender<br />
Maßen zusammenfassen. In Bezug auf die P300-Latenz, zeigt sich beim Stroop-<br />
Paradigma keine verlängerte P300-Latenz, obwohl es auf Verhaltensebene einen<br />
Inkongruenzeffekt bei den RZ gibt. Beim Flanker-Paradigma zeigt sich der<br />
Inkongruenzeffekt sowohl in der RZ als auch in einer verlängerten P300-Latenz bei<br />
inkongruenten Reizen. In Bezug auf das LRP zeigt sich sowohl beim Stroop-Paradigma als<br />
auch beim Flanker-Paradigma eine Positivierung des LRP bei inkongruenten Reizen. Die<br />
ERN zeigt sich ebenfalls bei beiden Paradigmen, nach falschen Antworten.<br />
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