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Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...

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„Meines Wissens haben die Lyder sich zuerst geprägter Gold- und Silbermünzen bedient und<br />

zuerst mit ihnen Handel getrieben.“ (Herodot, Historien, hrsg. v. J.Feix (München 1977 2 ) I<br />

94).<br />

Im Widerspruch dazu steht eine spätere Überlieferung, die dem sagenhaften König Pheidon<br />

von Argos den Beginn der Münzprägung im Mittelmeerraum zuschreibt. Diesem<br />

Überlieferungsstrang zufolge, der von der Forschung gemeinhin abgelehnt wird und unter<br />

anderem von Strabon verfolgt wurde, der um die Zeitenwende wirkte, habe König Pheidon als<br />

erster auf Ägina silberne Münzen prägen lassen.<br />

Die ersten Münzen wurden aus Elektron geprägt. Bei dem Metall Elektron handelt es sich um<br />

eine Mischung aus Gold und Silber. Im Verlauf des 6.Jhd.v.Chr. setzte in vielen griechischen<br />

Poleis die Münzprägung ein. Allerdings wurde kein gemeingriechisches, einheitliches<br />

Währungssystem geschaffen.<br />

In Rom setzte die Münzprägung erst in dem Zeitraum von 320/300v.Chr. in Neapel ein. Zuvor<br />

wurde Geld in sog. rohen Formen verwendet. Zu den Rohformen gehören das aes rude (rohe,<br />

unförmige Erzbrocken von ungleicher Masse), das aes signatum (rechteckige Barren von<br />

genormtem Gewicht mit aufgeprägten Zeichen) und das aes grave (schwere, scheibenförmig<br />

gegossene Bronzestücke). Die eigentliche, um das Jahr 320/ 300v.Chr. einsetzende<br />

Münzprägung folgte in Stil, Machart und System den griechischen Münzen. Die<br />

Münzproduktion stieg im Zweiten Punischen Krieg an, der in den Jahren zwischen 218 und<br />

201v.Chr. ausgefochten wurde. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten bedingt, wurde um<br />

212v.Chr. ein neues System auf der Basis des Silberdenars eingeführt. Später monopolisierten<br />

die Kaiser die Gold- und Silberprägung. Die politische Krise des Kaiserreiches schlägt sich<br />

auch im Edelmetallgehalt der Münzen nieder. Einer ersten Münzverschlechterung unter Nero<br />

folgten weitere Münzgeldmanipulationen, die dazu führten, dass unter den Soldatenkaisern im<br />

3.Jhd.n.Chr. das frühkaiserzeitliche Münzsystem zusammenbrach. Die Situation stabilisierte<br />

sich erst unter Diocletian (284 – 305n.Chr.) und schließlich unter Constantin (306 –<br />

337n.Chr.), der mit dem Solidus eine stabile Goldmünze einführte.<br />

13.3.3.Pseudomonetäre Formen und Verwandte der Münzen<br />

- Medaillone: Zier- und Geschenkstücke mit meist numismatischer Typologie<br />

- Kontorniaten: Medaillone mit nachträglich eingegrabener Randrille und Ø ca. 40mm<br />

- Tesserae: Objekte aus Erz, Blei, Bein, Glas und Terrakotta als Hilfsmittel bzw.<br />

Ersatzgeld im Kleingeldverkehr<br />

- Abschläge: Probeprägungen<br />

- Münz- und Marktgewichte<br />

- Bleche und Zierscheiben<br />

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