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Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...

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- Falls es keinen "roten Faden" gibt, erfassen Sie diese Beobachtung möglichst genau,<br />

indem Sie Brüche in der Argumentation oder in der Erzählstruktur des Textes<br />

hervorheben.<br />

I.4. Inhaltsangabe<br />

- Fassen Sie den Inhalt des Textes knapp zusammen oder stellen Sie die wichtigsten<br />

Punkte heraus.<br />

II. TEXTARBEIT<br />

II.1. Betrachtungen zur Gattung des Textes, zum Verfasser und zu den Adressaten<br />

Um die Aussagen des Textes historisch einordnen zu können, ist es unerlässlich, einige<br />

Überlegungen zur Gattung der Quelle anzustellen. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch<br />

sprachliche und stilistische Besonderheiten erklären.<br />

- Aus welchem Interesse wendet sich der Autor dem Gegenstand des Textes zu?<br />

- In welchem Verhältnis steht er zu den behandelten Inhalten? Welche Absichten<br />

verfolgt er?<br />

- An welchen Hörer- bzw. Leserkreis richtet sich der Text?<br />

Die fünf W’s der Altertumswissenschaften:<br />

• WER hat den Text verfasst/ das Objekt in Auftrag gegeben, erzeugt, benutzt, deponiert?<br />

Beispiele: Gehörte der Autor eines literarischen Textes dem Ritter- oder dem Senatorenstand an? War der<br />

Auftraggeber eines pompösen Grabmonumentes Senator oder Freigelassener des Kaisers?<br />

• WANN ist der Text/ das Objekt entstanden?<br />

Beispiele: Ist die Darstellung der Dakerkriege auf der Trajanssäule in Rom noch zu Lebzeiten Trajans selbst<br />

entstanden oder erst unter seinem Nachfolger Hadrian?<br />

• WO ist der Text/ das Objekt entstanden/aufgefunden worden?<br />

Beispiele: Ein attischer Krater wird in Südgallien aufgefunden, wie kommt er da hin? Arbeitet ein Historiker im<br />

Umkreis des Kaiserhofes oder in der Provinz?<br />

• WARUM ist der Text/ das Objekt entstanden?<br />

Beispiele: Handelt es sich bei einer Inschrift um eine Bau- oder eine Dedikationsinschrift? Hat der Autor eine<br />

Briefsammlung bewusst für eine Veröffentlichung gestaltet?<br />

• WIE ist der Text/ das Objekt gestaltet?<br />

Beispiele: Wie gliedert ein Autor seinen Stoff? Welche Fragen hat er an seine Primärquellen herangetragen?<br />

Augustus feiert die signa recepta ausgerechnet durch die Aufstellung eines Dreifußes vor dem Tempel des<br />

Apollo Palatinus, warum? 31<br />

II.2. Textkritik<br />

- Ordnen Sie den Text in den historischen Zusammenhang ein. Behandelt der Autor<br />

Zeitgenössisches oder beschreibt er Vergangenes?<br />

- Sind die überlieferten Angaben glaubwürdig oder lässt sich ablesen, dass bestimmte<br />

Sachverhalte absichtlich „verdreht“ werden?<br />

- Werden die Angaben der Quelle noch an anderer Stelle überliefert, und wenn ja, wie,<br />

in welchem Zusammenhang und mit welcher Intention?<br />

31 Diese Übersicht ist dem Tutorium Quercopolitanum, einem von dem Lehrstuhl für Alte Geschichte an der<br />

Universität Eichstätt entwickelten Leitfaden zum Althistorischen <strong>Proseminar</strong>, entnommen. <strong>Das</strong> Tutorium<br />

Quercopolitanum ist unter der Adresse http://www.gnomon.kueichstaett.de/LAG/proseminar/TutoriumEichstaett.pdf<br />

abrufbar.<br />

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