Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...
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„Kaiser Vespasianus, oberster Priester, zum zweiten Male Inhaber der tribunizischen<br />
Amtsgewalt, sechsmal siegreicher Feldherr, Vater des Vaterlandes, Konsul zum dritten Male:<br />
Den Veteranen, die in der Flotte von Misenum unter Sextus Lucilius Bassus gedient haben,<br />
die 26 oder mehr Dienstjahre abgeleistet haben und nach Paestum abkommandiert worden<br />
sind, und deren Namen unten aufgelistet sind, ihnen selbst und ihren Nachkommen hat (der<br />
Kaiser) das Bürgerrecht gegeben und die rechtmäßige Ehe mit den Ehefrauen, die sie damals<br />
hatten, als ihnen das Bürgerrecht gegeben wurde, oder, sofern sie ledig waren, mit denen, die<br />
sie später heiraten, und zwar jedem nur eine einzige Frau. Am fünften Tag vor den Iden des<br />
Februar, als Kaiser Vespasian zum dritten Mal und Marcus Cocceius Nerva Konsuln waren.<br />
Dem Zenturio Liccaius, Sohn des Birsus, aus Marsunnia, an 23. Stelle. Abgeschrieben und<br />
geprüft nach der Bronzetafel, die in Rom auf dem Kapitol auf dem Podium des Altars des<br />
julischen Geschlechts angebracht ist.“ 35<br />
Wertvollere Metalle wie Gold, Silber und auch Bronzen wurden in spät- und nachantiker Zeit<br />
häufig eingeschmolzen und anderweitig genutzt, weshalb die Anzahl der erhaltenen<br />
epigraphischen Dokumente auf metallenen Beschreibstoffen relativ gering ausfällt.<br />
Inschriften wurden auch in Fels eingemeißelt. Ein Beispiel für eine Felsinschrift wurde in den<br />
fünfziger Jahren oberhalb des Achensees bei Steinberg im Rofangebirge entdeckt. Die<br />
Inschrift wurde in einem Felsspalt, in dem eine Quelle entspringt, aufgefunden und ist in<br />
einem raetischen Dialekt verfasst.<br />
Mit den meist aus Eisen gefertigten Schreibgriffeln/ stili wurden Inschriften auf Gegenstände<br />
des alltäglichen Gebrauchs ‚eingekratzt’, beispielsweise auf Schmuckgegenstände, Waffen,<br />
Gewichte, Glas– und Keramikprodukte.<br />
aus: M. Reuter/ M. Scholz, Geritzt und entziffert. Schriftzeugnisse in der römischen Informationsgesellschaft<br />
(Esslingen 2004. Schriften des Limesmuseum Aalen 57) 34.<br />
Der Helm weist drei Inschriften auf, die sich auf zwei aufeinander folgende Helmbesitzer<br />
beziehen, die in der 16. Legion ihren militärischen Dienst absolvierten.<br />
35 Übersetzung nach Schmidt, Einführung in die lateinische Epigraphik, 41.<br />
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