Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...
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13.3.7.Terminologie<br />
- die Vorderseite wird als Avers (m.) bzw. Obvers bezeichnet und weist im Allgemeinen<br />
eine leicht konvexe Wölbung auf<br />
- die Vorderseite trägt meist das im staatsrechtlichen Sinne wichtigere Bild (z.B.<br />
Herrscherbild)<br />
- die Rückseite wird als Revers bezeichnet und weist im allgemeinen eine konkave<br />
Wölbung auf<br />
- die Rückseite gilt als die eigentliche „Erzählerseite“ der Münze<br />
- die Beschriftung der Münze wird als Legende, Aufschrift oder Umschrift bezeichnet<br />
- eine gedachte senkrechte Linie in der Mitte der Münze unterteilt die Fläche auf der<br />
Münze in ein linkes und ein rechtes Feld<br />
- der untere Bereich, der in vielen Fällen durch eine waagerecht gezogene Linie<br />
abgetrennt ist, wird als Abschnitt bezeichnet<br />
13.3.8.Die Münze als Quelle<br />
Die antiken Münzen weisen als Quelle eine Vielzahl von Vorzügen auf, zu denen die absolute<br />
Authentizität, die Originalität, die relative Unvergänglichkeit des Stoffes, die Vielzahl der<br />
Bezeugungen und die absolute Systematik gehören. Münzen sind Primärquellen und aufgrund<br />
ihrer exklusiven Herstellung in offiziellen Münzstätten von großer Authentizität. Dies trifft<br />
selbst auf Inschriften nicht zu, da diese oft nur eine vom Begünstigten bezahlte und initiierte<br />
Abschrift des eigentlichen, offiziellen Dokumentes darstellen. Die Münzemissionen der<br />
Antike sind aufgrund der großen Zahl ursprünglich hergestellter Einzelexemplare fast<br />
vollständig dokumentiert. Keine Gattung von Primärqellen ist so vollständig erhalten wie die<br />
Münzen. Der Aussagewert von Münzen für Problemstellungen im Fachbereich der Alten<br />
Geschichte ist überaus vielschichtig.<br />
Aus der Funktion von Münzen als Zahlungsmittel lassen sich bei der wissenschaftlichen<br />
Analyse vielfältige Aussagen gewinnen:<br />
- „Der Edelmetallgehalt der Münzen ist oft ein Indiz für die Güte und Krise von<br />
monetären Systemen: Aus der Verschlechterung des Feingehaltes lässt sich der Verfall<br />
der römischen Währung im 3.Jhd.n.Chr. ablesen.“ 51<br />
51 Zitat aus der ‚Handreichung für Teilnehmer an <strong>althistorische</strong>n <strong>Proseminar</strong>en und Tutorien’ der Humboldt –<br />
Universität zu Berlin, 36, abrufbar unter http://ag.geschichte.hu-berlin.de/Portals/_AlteGeschichte/<br />
Documents/handr.pdf.<br />
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