21.05.2014 Aufrufe

Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...

Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...

Das althistorische Proseminar - Philosophische Fakultät - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hinweise zur zeitlichen Verortung römischer Magistrate liefern folgende Publikationen:<br />

• T. S. BROUGHTON, The magistrates of the Roman Republic (New York 1951).<br />

• A. DEGRASSI, I Fasti Consulari dell’Impero Romano (Rom 1952).<br />

In den kaiserzeitlichen Inschriften liefert die in einem Teil der Inschriften verzeichnete<br />

Kaisertitulatur unmittelbare datierende Angaben. Die Kaisertitulatur muss dabei nicht in<br />

ihrem vollen Umfang erscheinen, sondern kann auch lediglich einen Teil der Ämter und<br />

Ehrenbezeugungen, die dem jeweiligen Kaiser zukommen, nennen. Hinweise auf die<br />

Datierung liefern der Name des Kaisers, die Angabe der tribunicia potestas, die Anzahl der<br />

imperatorischen Akklamationen, die Konsulatsangabe des Kaisers und die Siegerbeinamen,<br />

die der Kaiser trägt. Bei der tribunicia potestas handelt es sich um die Angabe der<br />

Regierungsjahre, die im ersten Jahrhundert vom Tag des Regierungsantrittes, seit Trajan (98 –<br />

117n.Chr.), mit Ausnahmen im 3. Jahrhundert, vom 10. Dezember an gezählt werden. Der<br />

Kaiser galt bei Feldzügen, die das römische Reich führte, offiziell als der Oberbefehlshaber<br />

der römischen Armee. Errangen die römischen Truppen einen bedeutenden Sieg, wurde der<br />

Oberbefehlshaber von den Soldaten zum imperator ausgerufen. Die Ausrufung wird als<br />

imperatorische Akklamation bezeichnet. Man pflegte die imperatorischen Akklamationen, die<br />

ein Kaiser erhielt, zu zählen. In den militärischen Kontext gehören auch die Siegerbeinamen,<br />

die der Kaiser annahm, wenn ein Sieg über einen Volksstamm errungen wurde. Der Kaiser<br />

bekleidete zeitweilig das Konsulat. In der Kaisertitulatur wird die Anzahl der Konsulate<br />

genannt, die der Kaiser bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt bekleidet hat. Mit der Übernahme<br />

eines weiteren Konsulats erhöht sich die Anzahl.<br />

Hinweise für die Datierung eines Kaisers, seiner Regierungsjahre, seiner imperatorischen<br />

Akklamationen, seiner Konsulate und seiner Siegerbeinamen bieten folgende Publikationen:<br />

• D. KIENAST, Römische Kaisertabelle (Darmstadt 1990).<br />

• U. SCHILLINGER – HÄFELE, Consules, Augusti, Caesares (Stuttgart 1986. Schriften des Limesmuseum Aalen<br />

37).<br />

Beispiel für datierende Angaben in einer Kaisertitulatur:<br />

Imperatori Caesari Nervae Traiano Augusto Germanico Dacico Pontifici Maximo Tribunicia<br />

Potestate Consuli V Patri Patriae<br />

Bei der vorliegenden Kaisertitulatur handelt es sich, wie der Name verrät, um die Titulatur<br />

des Kaisers Trajan, der das Römische Reich von 98 bis 117n.Chr. regierte. Neben dem<br />

Namen nennt die Inschrift zwei Siegerbeinamen: Germanicus und Dacicus. Der<br />

Siegerbeinamen Germanicus wurde Kaiser Trajan im November 97n.Chr. verliehen. Der<br />

Siegerbeiname Dacicus wurde ihm am Ende des Jahres 102n.Chr. verliehen. Die Inschrift<br />

informiert darüber, dass Trajan zum Zeitpunkt der Niederschrift bereits fünf Konsulate inne<br />

hatte. Trajan trat das fünfte Konsulat im Jahr 103, das sechste Konsulat im Jahr 112n.Chr. an.<br />

Aufgrund der Informationen, die uns die Titulatur liefert, muss die Inschrift zwischen den<br />

Jahren 103 und 111n.Chr. angefertigt worden sein<br />

84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!