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MITTEILUNGEN FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER SLAWISCHER FREMDSPRACHEN – Nr. 100
informieren. Wer sich z. B. für die Datumsangabe interessiert, findet dazu im Inhaltsverzeichnis und
Stichwortregister als einzigen Hinweis „Zeitangaben“. Er wird unter „Zeitangaben“ aber nicht fündig,
weil das Datum unter „Weitere Funktionen der Kasus“ thematisiert wird. Über „Ortsangaben“ erfährt
der Benutzer weder im Inhaltsverzeichnis noch in dem keineswegs ausführlichen Stichwortregister
etwas, obgleich sie an mehreren Stellen in der Grammatik betrachtet werden.
Im Abschnitt zur Deklination der Substantive (S. 30-45) werden mit 26 Übersichten einfach zu viele
angeboten. Da kann man schnell den Überblick verlieren, wenn z. B. versäumt wird, sich mithilfe
der beiden Übersichten auf der S. 32 die Gemeinsamkeiten im Formenbestand der Substantive
hinreichend bewusstzumachen. Gerade diese beiden Übersichten aber werden bei der Vielzahl der
übrigen oft überblättert und finden nicht die nötige Beachtung.
Problematisch sind einige fehlerhafte Orientierungen, die bei der Endredaktion offenbar unbemerkt
geblieben sind und mehr Fragen aufwerfen als dass sie beim korrekten Sprachgebrauch von Nutzen
wären. So ist unverständlich, warum als Beispiel für im Wörterbuch nur im Plural aufgeführte
Substantive концерт anstelle eines Pluraletantums (S. 45/1) genannt wird. Auf der S. 47/2 werden
als Fragen nach Substantiven im Genitiv zwar кого und чего erwähnt, warum nicht aber чей?
Unbedingt korrigiert werden muss der offensichtliche Tippfehler, dass die Präposition по mit dem
Instrumental (S. 51/2) zu verbinden ist. Auch die Feststellung, dass кто und что „kein Genus“ besitzen
(S. 86), könnte beim Gebrauch von кто und что als Subjekt zusammen mit einem Prädikat im
Präteritum zu Irritationen führen. Verwechselt worden sind offenbar die Gliederungspunkte „Futur“
und „Präteritum“ (S. 132/3) bei den Adverbialpartizipien vollendeter Verben. Um einen weiteren
Tippfehler handelt es sich in der Übersicht zu den Zahlwörtern in Verbindung mit Adjektiven und
Substantiven (S. 146), wo два anstelle von две den femininen Substantiven zugeordnet wird.
Fazit: Schon die vorstehenden kritischen Anmerkungen lassen erkennen, dass die Russische Kompaktgrammatik
für die Benutzer bei manchen Vorzügen dennoch nicht als so „ideal“ einzuschätzen
ist, wie das im Werbetext glaubhaft gemacht wird.
Dr. U. Borgwardt, Greifswald
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