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MITTEILUNGEN FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER SLAWISCHER FREMDSPRACHEN – Nr. 100
Katholische Kirche um die Einheit der Kirche in einer extrem vielfältigen Welt ringen muss. Patriarch
Kirill sagte Ende Jänner bei der Weihe eines weiteren jungen Bischofs und Weihbischofs von
Chabarovsk: „Wir müssen besonders besorgt darum sein, dass keine Spaltungen in der Kirche
das gnadenvolle geistliche Wirken schwächen können, das die Predigt des Evangeliums auf die
ganze menschliche Gesellschaft hat.“ Die Kirche kämpft mit großen Herausforderungen: Priestermangel,
Glaubenslosigkeit in vielen Teilen der Bevölkerung, ein starkes Zunehmen von Sekten und
radikalen Gruppierungen, mangelnde Ausbildung vieler Priester, keine staatliche Anerkennung des
Theologiestudiums als wissenschaftliche Disziplin, Abhängigkeit von Sponsoren und privaten Großspendern.
Gleichzeitig entwickelt die Kirche zahlreiche Privatinitiativen sozialer Tätigkeit. Patriarch
Kirill wertete durch die Weihe des bekannten Priesters Arkadij Šatov zum Bischof Panteleimon und
seine Ernennung zum Leiter der Sozialabteilung des Synods die karitative Tätigkeit der Kirche auf.
Nach den Waldbränden 2010 war die Kirche durch ihre Strukturen und landesweiten Sammlungen
führend in der Soforthilfe für die Betroffenen. Man plant, die neuen Kirchen in Moskau mit Pfarrheimen
auszustatten, die gleichzeitig Zentren für Sozialarbeit werden sollen.
Die Rolle von Vladimir Putin
Bei der Wiedererstehung der Kirche zu einer geachteten gesellschaftlichen Größe spielte Präsident
Putin eine entscheidende Rolle, weil er politische Weichenstellungen ermöglichte, die für die Kirche
lebensnotwendig waren. Deshalb fand Patriarch Kirill nicht nur die oben zitierten Worte kritischer
Würdigung, sondern auch Worte offenen Dankes gegenüber dem Politiker. Er spielte nach Ansicht
des Kirchenoberhauptes „persönlich eine bedeutende Rolle“ in der Überwindung des „ideellen Chaos“
infolge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs der 1990er Jahre und der „schrecklichen Krise,
welche die Lebensgrundlagen des Volkes vernichtete“.
Das schwache Staatskirchenrecht
Trotz der wachsenden Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat gibt es bis heute kein völkerrechtlich
geschütztes Vertragswerk wie die katholischen Konkordate in Westeuropa, keinen konfessionellen
Religionsunterricht an Schulen (nur ein wenige Monate dauerndes Freifach religiös
konnotierter Kulturkunde), die Religionszugehörigkeit ist nicht Gegenstand der Volkszählungen. Für
sich klärte die Kirche ihr Verhältnis zum Staat in der Sozialkonzeption des Bischofskonzils 2000. In
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