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mitteilungen für lehrerinnen und lehrer ... - Russischlehrer.at

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MITTEILUNGEN FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER SLAWISCHER FREMDSPRACHEN – Nr. 100<br />

niederprasselt. Mit dieser These sind wir auf die andere Ebene gelangt, nämlich zu spezifischen Kriterien<br />

der Sprachlehr-/lernforschung. Von diesen möchte ich nur sieben Positionen nennen, die aber einen<br />

besonders deutlichen Einfluss auf die Gestaltung des Unterrichts erweisen:<br />

1. Eine ihrer wesentlichsten Positionen ist wohl, dass Sprache, insbesondere eine fremde<br />

Sprache, nur im Gebrauch eben dieser Sprache erlernt wird. In diesem Punkt sind sich die<br />

verschiedensten didaktischen Richtungen einig. Daher muss ich meinen U so planen <strong>und</strong><br />

gestalten, dass die Lernenden ausreichend Gelegenheit haben, die FS verwenden.<br />

2. Sprache wird als Kommunik<strong>at</strong>ionsmittel zur Meisterung von Kommunik<strong>at</strong>ionssitu<strong>at</strong>ionen im<br />

Überschneidungsbereich zweier Kulturen eingesetzt.<br />

Daher ist also auch zu definieren, welche Art von Kommunik<strong>at</strong>ionssitu<strong>at</strong>ionen im konkreten<br />

Kurs Ziel sind, z.B. Alltagssitu<strong>at</strong>ionen, Touristensitu<strong>at</strong>ionen, welche Berufssitu<strong>at</strong>ionen, usw.<br />

(siehe Lehrplan) <strong>und</strong> was hinsichtlich kultureller Besonderheiten zu berücksichtigen ist.<br />

3. Eine „autom<strong>at</strong>ische Sprachaneignung“, wie sie bei der Aneignung der L1 oder einer L2 im<br />

Kindesalter geschieht, ist im nachpubertären Alter, noch dazu im sogenannten institutionellen<br />

Sprachunterricht, in der Regel nicht mehr möglich. Es bedarf spezifischer sprachformaler<br />

Instruktion <strong>und</strong> Übung.<br />

4. Sprachlernen vollzieht sich nicht in einer linearen Progression <strong>und</strong> bedarf der Wiederholung.<br />

Die Menge des in einer bestimmten Zeit zu Lernenden ist nicht unbegrenzt erweiterbar.<br />

Lernen ist am ehesten einsichtig dann, wenn der Lerner etwas Neues braucht.<br />

Das Kriterium „Lernen auf Vorr<strong>at</strong>“ ist durch das „Hier <strong>und</strong> jetzt lernen“ zu ersetzen.<br />

5. Lernen bedarf der Aufmerksamkeit. Um diese zu erhalten, kann ein Wechsel von Unterrichtsformen,<br />

-medien <strong>und</strong> Sozialformen hilfreich sein.<br />

Ebenso hilfreich kann es sein, wenn die Lehrerin ganz kurz erklärt, warum bestimmte<br />

Übungen gemacht werden.<br />

6. Verstehen bedeutet nicht autom<strong>at</strong>isch Aneignung, Lernen; Verstehen ist nur die Voraussetzung<br />

dazu.<br />

7. Stereotypes Wiederholen führt zu Langeweile <strong>und</strong> h<strong>at</strong> keinen Lernwert.<br />

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