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mitteilungen für lehrerinnen und lehrer ... - Russischlehrer.at

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MITTEILUNGEN FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER SLAWISCHER FREMDSPRACHEN – Nr. 100<br />

Ausgehend von dieser sehr kurzen Diskussion der beiden Thesen werde ich zwei verhältnismäßig<br />

einfache Möglichkeiten ansprechen, dem mit der Zeit erlahmenden Interesse der SchülerInnen am<br />

Fach entgegen zu wirken. Es sind dies<br />

1. das Forcieren des SELBER TUNS der Lernenden, z. B. durch die Erhöhung ihrer individuellen<br />

Sprechzeit, <strong>und</strong><br />

2. die Schaffung intellektueller Anreize in einem kommunik<strong>at</strong>iv orientierten Russischunterricht.<br />

Nehmen wir an, in einer Klasse sind 20 Schüler. Nehmen wir weiter an, der Lehrer benötigt für seine<br />

Tätigkeit 20 Minuten, so bleiben für die SchülerInnen im besten Fall 30 Minuten, das sind – im Frontalunterricht<br />

– eineinhalb Minuten pro SchülerIn. Auf das ganze Schuljahr umgelegt (bei 100 Unterrichtsst<strong>und</strong>en),<br />

spricht eine SchülerIn im nicht erreichbaren optimalen Fall 150 Minuten, das sind<br />

zweieinhalb St<strong>und</strong>en, de facto wird es wohl maximal nur eine St<strong>und</strong>e sein. Und das ist bedrückend<br />

wenig, denn die SchülerInnen werden dadurch in die Rolle von Rezipienten, Zuhörern, Konsumenten<br />

gedrängt: das erlahmende Interesse bzw. die abnehmende Motiviertheit der SchülerInnen ist<br />

vorprogrammiert.<br />

Um im Klassenverband das SELBER TUN der Lernenden zu fördern, in unserem Fall eine Erhöhung<br />

der individuellen Sprechzeit zu erreichen, wird kein Weg an Paar- oder Gruppenarbeit vorbei<br />

führen. So kann zum Beispiel alleine durch Paararbeit mit Hilfe von „Faltblätter“ 3 eine drastische<br />

Erhöhung der individuellen Sprechzeit erreicht werden. In dieser Form können mehr oder weniger<br />

alle Übungen zu Gramm<strong>at</strong>ik <strong>und</strong> Lexik durchgeführt werden.<br />

3 Zur Handhabung des „Faltbl<strong>at</strong>tes“: Es wird entlang der senkrechten Linie gefaltet, so dass jede(r) der beiden<br />

SchülerInnen, die einander gegenüber sitzen, das halbe Bl<strong>at</strong>t sieht. Es beginnt der Schüler mit der fett gedruckten<br />

Replik. Er setzt die benötigten Worte ein <strong>und</strong> liest den entstanden Text vor. Der andere Schüler kontrolliert die<br />

Richtigkeit des Gesagten anhand der nicht fett gedruckten Kontrollreplik. Wenn nötig, hilft er durch „Einsagen“<br />

weiter. Dann folgt die nächste fett gedruckte Replik usw.<br />

Nach Beendigung des Durchgangs kann das Bl<strong>at</strong>t gedreht werden, so dass dann alle SchülerInnen den gesamten<br />

Text lesen.<br />

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