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DIE LÜGE DES ODYSSEUS

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9. Werner Hilpert, Zentrum, Leipzig, Mitglied des lnternationalen Lagerkomitees;<br />

10. Otto Horn, Kommunist, Wien, Leiter des österreichischen Komitees;<br />

11. A. Kaltschin, russischer Kriegsgefangener, Mitglied des Russischen Komitees;<br />

12. Otto Kipp, Kommunist, Dresden, stellvertretender Kapo des Häftlingskrankenbaues;<br />

13. Ferdinand Römhild, Sozialist, Frankfurt a. M., Erster Sekretär des Häftlingskrankenbaues;<br />

14. Ernst Thape, Sozialdemokrat, Leiter des Deutschen Komitees;<br />

15. Walter Wolff, Kommunist, Leiter des Lager-Informationsbüros."<br />

Diese irgendwie als Einleitung gedachte Erklärung genügt für sich allein schon, um die ganze Aussage verdächtig zu<br />

machen:<br />

"Um gewisse Befürchtungen zu zerstreuen, der Bericht könnte sich zu einer Art Anklageschrift gegen führende<br />

Lagerinsassen gestalten ..."<br />

Eugen Kogon hat also vermieden, alles das zu berichten, was die Häftlingsführung anklagen könnte und nur gegen die SS<br />

Vorwürfe erhoben: kein Historiker wird dies jemals annehmen. Dagegen darf man wohl mit gutem Recht glauben, daß er<br />

mit dieser Handlungsweise eine Dankesschuld gegenüber jenen abgetragen hat, die ihm einen solchen Erholungsposten im<br />

Lager verschafft hatten, und mit denen er gemeinsame Interessen gegenüber der Öffentlichkeit zu verteidigen hat.<br />

Überdies sind die fünfzehn genannten Personen, die über seine "Genauigkeit und Objektivität" geurteilt haben, verdächtig.<br />

Sie alle sind Kommunisten oder mit ihnen sympathisierende (auch wenn sie unter der Bezeichnung Sozialdemokrat,<br />

parteilos oder Zentrum erscheinen), und falls durch Zufall eine Ausnahme vorhanden war, könnte sie sich nur als aus einer<br />

Verpflichtung herrührend herausstellen. Schließlich sind sie ein Verzeichnis der höchsten Bürokratie des<br />

Konzentrationslagers Buchenwald: Lagerälteste, Kapos usw. . . .<br />

Die Titel Vorsitzender oder Mitglied dieses oder jenes Komitees, mit denen sie ausstaffiert sind, halte ich für nichtssagend<br />

oder Phantasiegebilde: Sie haben sie sich gegenseitig bei der Befreiung des Lagers durch die Amerikaner oder gar erst<br />

hinterher selbst verliehen. Ich halte mich auch nicht mit dem Begriff "Komitee" auf, der zur Debatte gestellt wird, über den<br />

ich an anderer Stelle ein gerechtes Urteil gefällt habe: Sie haben dies behauptet und unter Berufung auf sehr edle<br />

Beweggründe 8 ) erreicht, daß man es gelten ließ.<br />

1. Walter Bartel, Kommunist, Berlin, Vorsitzender des Internationalen Lagerkomitees;<br />

2. Heinz Baumeister, Sozialdemokrat, Dortmund, langjähriges Mitglied der<br />

Schreibstube Buchenwalds; zweiter Sekretär von Block 50;<br />

3. Ernst Busse, Kommunist, Solingen, Kapo des Häftlingskrankenbaues;<br />

4. Boris Danilenko, ukrainischer Komsomolzenführer, Mitglied des russischen Komitees;<br />

5. Hans Eiden, Kommunist, Trier, Erster Lagerältester;<br />

6. Baptist Feilen, Kommunist, Aachen, Kapo der Wäscherei;<br />

7. Franz Hackel, parteilos, links, Prag, mit uns befreundet, ohne Funktion im Lager;<br />

8. Stefan Heymann, Kommunist, Mannheim, Mitglied des Lager-Informationsbüros;<br />

7) In Wirklichkeit war nicht das geringste "Illegale" vorhanden.<br />

-200-<br />

-204-<br />

8) Vgl. I. Teil, Seiten 90 und 91.<br />

Meine Auffassung geht dahin, daß diese fünfzehn Personen sehr froh gewesen sind, als sie in Eugen Kogon eine gewandte<br />

Feder fanden, die sie in den Augen der Nachwelt von jeder Verantwortung freispricht.*)<br />

Die Häftlingsführung.

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