DIE LÜGE DES ODYSSEUS
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Er beklagt sich unaufhörlich die ganze Nacht hindurch. Die beiden Ärzte, die Häftlinge sind, der<br />
Chirurg Perribert und der Doktor Lejeune horchten ihn am Sonntagmorgen aus und stellen eine<br />
doppelseitige Lungenentzündung fest.<br />
Nachdem Gentez auf dem Hofe umgefallen ist, sucht der herbeigerufene Krankenwärter den Ange<br />
Soleil, der zu brüllen beginnt, ihn als Simulanten behandelt und Hin in die Arrestzelle sperren läßt,<br />
ebenso den Doktor Perribert, den er beschuldigt, ohne Genehmigung ausgehorcht zu haben.<br />
Gentez wird zur Untersuchung ausgezogen und nackt in eine Zelle bei 15 Grad unter Null gesperrt.<br />
Er klopft die ganze Nacht, um jemand herbeizurufen, aber niemand kommt. Am folgenden Tage,<br />
dem 14. Januar 1947, findet man ihn tot auf.<br />
Man transportiert Ihn, endlich, in die Krankenstube, wo man erklärt, er sei an einer Herzkrise<br />
gestorben. Man beerdigt ihn unter einer einfachen Nummer: 3479.<br />
Aber es war ein lästiger Zeuge vorhanden, Gentez' Sohn, den ich im Gefängnis kennengelernt, und<br />
an dessen Seite ich die Wechselfälle dieses dunklen Dramas miterlebt habe. Er setzte eine<br />
Untersuchung durch. Diese war korrekt. Ange Soleil wurde nach Fresnes verlegt, aber infolge von<br />
Amnestiemaßnahmen entlassen (sie). Die Direktoren Dufour, Vessieres und Guillonet wurden<br />
abgesetzt.<br />
Infolge dieser tragischen Affäre hatte Andre Marie versprochen, die Strafe für Gentez Sohn auf drei<br />
Jahre herabzusetzen. Es sind seitdem mehr als drei Jahre vergangen, und wenn ich recht<br />
unterrichtet bin, ist er noch immer in Haft."<br />
Unterzeichnet: Benolt C . ..<br />
"Dies ist einem an mich aus dem Gefängnis in X . . . irgendwo in Frankreich gerichteten Briefe<br />
entnommen. Meine Diskretion<br />
erklärt sich aus meiner Besorgnis, seinen Verfasser nicht jener Rechtsprechung auszusetzen, von<br />
der in dem vorstehenden Dokument die Rede ist.<br />
Benolt C . . . hat "Valsez, saucisses = Tanzet, Ihr Würstchen" nicht gelesen, aber "Vertiges =<br />
Schwindel".<br />
Er unterrichtet mich über das Verhältnis (10%) der sozialen Helfer, die "Gluckgluck" machen —<br />
ich sage dies keineswegs als Vorwurf — und berichtet mir, ohne sich darüber allzu sehr zu<br />
beklagen, über die eigenartigen Sitten gewisser «Herren des Saint- Vincent-de-Paul-Werkes, deren<br />
Finger mit Siegelringen überladen sind.»<br />
Diese Aussage, die von jemand stammt, der vom schönen Geschlecht und nicht im geringsten von<br />
der Politik eingenommen ist, wirkt darum um so durchschlagender." (Mitgeteilt von A. Paraz.)<br />
In Poissy.<br />
"Im Februar -1046 befindet sich Henri Beraud mit kahl geschorenem Kopf, in Holzschuhen und<br />
schlechten Kleidern im Werkraum 14 in der zweiten Etage des Zentralgefängnisses zu Poissy.<br />
Unter den Augen eines Wächters, der dem «Schweigegesetz» Achtung verschaffen soll, einem