rungsansätzen für die Wertschöpfungskette Papier Teil II - BayPapier
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Ökoeffizienzanalyse von Stoffströmen der <strong>Papier</strong>industrie und Ableitung<br />
von Optimie<strong>rungsansätzen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Wertschöpfungskette</strong> <strong>Papier</strong><br />
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Strommix von derzeit ca. 26 % auf 40 % steigt und das im Wesentlichen zulasten der Braunkohle<br />
geschieht.<br />
Für <strong>die</strong> Szenarien „Erhöhung der Energieeffizienz“ und „Steigerung des Anteils erneuerbarer<br />
Energieträger“ werden nachfolgend <strong>die</strong> Ergebnisse exemplarisch jeweils an einem Produkt<br />
ausführlich vorgestellt. Die wesentlichen Ergebnisse aller Szenarien sind in Abschnitt 6.2.3<br />
zusammengefasst.<br />
6.2.1 Erhöhung der Energieeffizienz am Beispiel „Küchenrolle“<br />
Szenarienbeschreibung<br />
In der <strong>Papier</strong> erzeugenden Industrie wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um<br />
den Energieverbrauch zu reduzieren. Gleichwohl besteht vor allem bei Altanlagen noch Potenzial,<br />
besonders zur Wärmerückgewinnung. Bei der Herstellung von Küchenrollen ist <strong>die</strong>se<br />
aus der Abluft von Vakuumgebläsen und Trockenpartien oder Stoff- und Wasserströmen<br />
möglich. Trockenhauben können effizienter gefahren oder geschlossene Trockenhauben mit<br />
hohem Taupunkt installiert werden, Wärme <strong>für</strong> Prozesswasser kann aus dem Abwasser gewonnen<br />
werden. Bei anderen <strong>Papier</strong>produkten kann darüber hinaus Wärme aus Strichanlagen<br />
zurückgewonnen oder Dampf aus der Herstellung von TMP genutzt werden. Insgesamt<br />
schätzen <strong>die</strong> Projektbeteiligten das Einsparpotenzial an thermischer Energie auf 5 bis 15 %.<br />
Auch der Strombedarf kann bei allen <strong>Papier</strong>produkten weiter reduziert werden. Durch bessere<br />
Drehzahlregelung von Pumpen, Wasserringpumpen und Ventilatoren, durch optimierte<br />
Mahlung und Druckluftversorgung sowie durch Wärme-/Kältekopplung und den Einsatz von<br />
energieeffizienten Motoren können nach Abschätzungen der Projektbeteiligten papierproduktübergreifend<br />
Stromeinsparungen zwischen 4 und 10 % erzielt werden.<br />
Die Einsparmöglichkeiten über <strong>die</strong> gesamte <strong>Wertschöpfungskette</strong> – also über <strong>die</strong> eigentliche<br />
<strong>Papier</strong>erzeugung hinaus – wurden mit 5 % bei Dampf/Wärme und 4 % bei Strom geschätzt.<br />
Bei der <strong>Papier</strong>verarbeitung, d. h. dem Druck von Büchern, Katalogen und Zeitungen oder der<br />
Fertigstellung von Küchenrollen und unbedruckten Wellpappeverpackungen, bieten vor allem<br />
der Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung sowie eine Wirkungsgradverbesserung bei der<br />
Trocknung nach dem Druckprozess (z. B. UV-Trocknung) Handlungsspielraum.<br />
Zur Analyse der Effekte solcher Einsparmaßnahmen auf <strong>die</strong> Ökoeffizienz der Produkte wurden<br />
zwei Szenarien berechnet. Die Ergebnisse werden am Beispiel des Produkts „Küchenrolle“<br />
vorgestellt. Tabelle 9 zeigt <strong>die</strong> getroffenen Annahmen.<br />
Tabelle 9: Produkt „Küchenrolle“ – Parameter der Szenarien „Energieeffizienz I & <strong>II</strong>“<br />
<strong>Wertschöpfungskette</strong> Energieeffizienz I Energieeffizienz <strong>II</strong><br />
Strom Dampf/Wärme Strom Dampf/Wärme<br />
<strong>Papier</strong>herstellung - 4 % - 5 % -10 % - 15 %<br />
<strong>Papier</strong>verarbeitung - 4 % - 5 % - 4 % - 5 %<br />
<strong>Papier</strong>entsorgung - 4 % - 5 % - 4 % - 5 %<br />
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