iaf ⢠institut für angewandte forschung pforzheimer ...
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Anhang A: Beispielfälle<br />
X. Nationale Einkommensunterschiede und Subventionen<br />
GHG-Emissionen<br />
durch die<br />
Produktion<br />
Indischer<br />
Bauer<br />
Ein indischer Bauer<br />
verkauft einen<br />
Zentner Kartoffeln<br />
auf dem Weltmarkt<br />
für 1 €, dafür bezieht<br />
er Vorleistungen in<br />
Höhe von 0,10 €.<br />
Ein deutscher Bauer<br />
verkauft einen<br />
Zentner Kartoffeln<br />
für 1 € auf dem<br />
Weltmarkt und erhält<br />
dafür zusätzlich<br />
Subventionen in<br />
Höhe von 19 €. Er<br />
bezieht Vorleistungen<br />
in Höhe von 2 €.<br />
Deutscher<br />
Bauer<br />
Wie wirken sich die Subventionen des deutschen Bauerns auf die Wertschöpfung und die<br />
WEMUK-Kennzahl aus? Sollte sich die Tatsache, dass das BIP pro Kopf in Indien 5% des BIP pro<br />
Kopf in Deutschland entspricht, eine Auswirkung auf die Wertschöpfung haben (angenommen<br />
es können in Indien mit dem gleichen Einkommen 20 mal mehr Personen ernährt werden als in<br />
Deutschland), auch wenn es einen einheitlichen Weltmarktpreis für Kartoffeln gibt?<br />
Subventionen sind Vorleistungen des Staates, d.h. letzten Endes Kosten, die nicht das<br />
Unternehmen sondern die Gesellschaft (bzw. der Steuerzahler) trägt. Sie sind daher von der<br />
Wertschöpfung des Unternehmens abzuziehen. Im vorliegenden Beispiel beträgt der Umsatz des<br />
deutschen Bauers 1 €, die Vorleistungen 21 €, sodass hier insgesamt eine Wertvernichtung von<br />
19 € stattfindet.<br />
Die Frage, wie damit umgegangen werden soll, dass ein Produkt zwar einen einheitlichen<br />
Weltmarktpreis erzielt, aber das Einkommen in unterschiedlichen Ländern auf Grund Pro-Kopf-<br />
Einkommen für die Einkommensempfänger einen unterschiedlichen Nutzen generiert, ist<br />
schwierig. Hier könnte man u.U., je nach Sichtweise bzw. Berechnungszweck (Entstehungsseite<br />
oder Verteilungsseite) unterschiedlich vorgehen. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen,<br />
dass die Entstehungsseite der Verteilungsseite vorgelagert ist, also in diesem Fall die<br />
Einkommensunterschiede in Indien und Deutschland für die Berechnung der Kennzahlen keine<br />
Rolle spielen sollte.<br />
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