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iaf • institut für angewandte forschung pforzheimer ...

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4 Analyse bestehender Kennzahlensysteme<br />

4.2 Nicht näher betrachtete Konzepte<br />

Dieses Kapitel beinhaltet Konzepte, die für das WEMUK-Projekt nur einen eingeschränkten<br />

Nutzen liefern. Zum Teil werden zwar interessante Kennzahlen gebildet, die sich jedoch nicht<br />

auf die Öko-Effizienz, geschweige denn die Klima-Effizienz, beziehen. Auf Grund der geringen<br />

Kompatibilität mit WEMUK, werden diese Konzepte im Folgenden nur kurz dargestellt.<br />

4.2.1 Kumulierter Energieverbrauch (KEV) bzw. –aufwand (KEA)<br />

Der Indikator Kumulierter Energieverbrauch (KEV) bzw. Kumulierter Energieaufwand (KEA) 105<br />

dient dazu, die Energiemenge aller Primärenergien zu ermitteln, die nötig sind, um bestimmte<br />

Produkte herzustellen und zu nutzen. KEA wurde schon seit Anfang der 70er-Jahre genutzt und<br />

vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) konkretisiert. 1999 wurde im Rahmen eines<br />

Forschungsprojekts im Auftrag des Umwelt<strong>forschung</strong>splans des BMU die Anwendung von KEA<br />

vertiefend untersucht. 106<br />

KEA wird bestimmt, indem für bestimmte Güter, d.h. für Produkte wie z.B. Stahl oder für<br />

Dienstleistungen wie den Gütetransport oder die Erwärmung von Wasser, die gesamte Vorkette<br />

in ihren Einzelprozessen untersucht und die jeweilige dafür erforderliche Energiemenge ermittelt<br />

wird. Ein Solarkollektor beispielsweise nutzt die Sonne als Primärenergiequelle für die<br />

Dienstleistung Wasser zu erwärmen. Vorketten sind nach dem KEA-Prinzip der Hilfsstrom für<br />

den Betrieb und die benötigte Energie für den Bau, die Montage, die Wartung und die<br />

Herstellung der Baumaterialien. 107<br />

KEA bildet die Kennzahl Megajoule (MJ) geteilt durch Kilogramm. Für einige Produkte wie z.B.<br />

einen Ziegel oder einen Kalksandstein gibt es vom Umweltbundesamt veröffentlichte Tabellen,<br />

in denen man die Energiedaten nachschlagen kann. Diese Daten sind Anhaltspunkte bei der<br />

ökologischen Bewertung von Produkten und Dienstleistungen und bilden eine Grundlage für die<br />

Erstellung von Ökobilanzen. 108<br />

Bei KEA bzw. KEV wird die Energiemenge für ausgewählte energieintensive Produkte erfasst.<br />

Diese Daten werden in Datenbanken abgelegt, um die Erstellung von Energiebilanzen zu<br />

erleichtern.<br />

Das Konzept KEA/KEV ist für die Fragestellungen dieser Arbeit nicht relevant, da es nur die<br />

eingesetzte Energiemenge für Produkte oder Dienstleistungen errechnet und sonstige<br />

Ressourcenverbräuche oder Emissionen außer Acht lässt. KEA/KEV liefert Daten für Ökobilanzen,<br />

zielt jedoch nicht darauf ab, eine Klima-Kennzahl auszuweisen.<br />

4.2.2 Ökologischer Fußabdruck<br />

Der ökologische Fußabdruck eines Landes ist die „produktive“ Fläche 109 , die benötigt wird, um<br />

den Konsum einer Bevölkerung im Sinne der nachhaltigen Entwicklung zu sichern. Das Konzept<br />

105<br />

106<br />

107<br />

108<br />

109<br />

Das BMU veröffentlichte dasselbe Projekt mit zum Teil anderen Partnern unter dem Titel KEV. KEA und KEV sind<br />

vom Untersuchungsgegenstand her aber identisch.<br />

Das Projekt wurde von der Arbeitsgemeinschaft Öko-Institut, Institut für <strong>angewandte</strong> Ökologie e.V., Universität<br />

Karlsruhe u.a. bearbeitet. Vgl. Umweltbundesamt (1999b), S. 528.<br />

Vgl. Umweltbundesamt (1999b), S. 527.<br />

Vgl. Umweltbundesamt (1999b), S. 528.<br />

Die Produktive Fläche ist die Oberfläche der Erde abzüglich Meeresfläche, Eis, Sandwüste und unfruchtbares<br />

Land. Vgl. www.latschlatsch.de.<br />

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