iaf ⢠institut für angewandte forschung pforzheimer ...
iaf ⢠institut für angewandte forschung pforzheimer ...
iaf ⢠institut für angewandte forschung pforzheimer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Anhang A: Beispielfälle<br />
Anhang A: Beispielfälle<br />
I. Überlassung von Kapital/Unternehmensbeteiligungen<br />
Unternehmen<br />
A<br />
Unternehmen A kauft zu Jahresbeginn<br />
Unternehmensbeteiligungen/Aktien des<br />
Unternehmens B in Höhe von 100 €.<br />
Unternehmen<br />
B<br />
Zum Jahresende erhält Unternehmen A eine<br />
Gewinnausschüttung von 10 €. Der Wert der<br />
Aktien ist zudem auf 120 € gestiegen.<br />
GHGs in der<br />
Produktion<br />
Zeit<br />
Wie wirken sich die Kapitalüberlassung durch das Unternehmen A an Unternehmen B in Höhe<br />
von 100 €, die Gewinnausschüttung über 10 € und die Wertsteigerung der Aktie um 20 € auf<br />
die Wertschöpfung und den Umsatz der beiden Unternehmen aus? Dies hängt davon ab, ob das<br />
aus der Kapitalüberlassung generierte Einkommen Unternehmen A oder B zugerechnet wird.<br />
Wie müsste konsequenterweise die GHG-Bilanz der beiden Unternehmen angepasst bzw.<br />
korrigiert werden?<br />
Erste Alternative:<br />
Die Kapitalüberlassung wird als Teil der betrieblichen Leistungserstellung des Unternehmens A,<br />
quasi als dessen Produkt, angesehen. In dem Fall steigen die Wertschöpfung und der Umsatz<br />
von Unternehmen A um 30 €. Unternehmen B hat in diesem Fall eine Vorleistung in Höhe von<br />
30 € bezogen.<br />
Zweite Alternative:<br />
Die Kapitalüberlassung durch Unternehmen A könnte auch als außerhalb dessen betrieblicher<br />
Leistungserstellung betrachtet werden. In diesem Fall würde die Kapitalüberlassung genauso<br />
gewertet, wie wenn eine Privatperson das Geld bei Unternehmen B investieren würde. Die 30 €<br />
Gewinnausschüttung und Wertsteigerung gehen dann weder in die Umsatz- noch in die<br />
Wertschöpfungsberechnung von Unternehmen A ein. Bei Unternehmen B hingegen wird Wert<br />
in Höhe von 30 € geschöpft.<br />
Der GHG-Ausstoß fällt vor allem durch die Produktionsprozesse bei Unternehmen B an. Bei<br />
Wahl der ersten Alternative würde die Kennzahl zur Messung der Klima-Intensität von<br />
Unternehmen A besser und bei Unternehmen B schlechter ausfallen als bei der zweiten<br />
Berechnungsalternative. Damit nun die Kennzahl die Klima-Verantwortung in beiden<br />
Alternativen adäquat widerspiegelt, wäre zu prüfen, ob bei der ersten Alternative ein Teil der<br />
GHG-Emissionen von Unternehmen B dem Unternehmen A zugerechnet werden müsste.<br />
79