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iaf • institut für angewandte forschung pforzheimer ...

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4 Analyse bestehender Kennzahlensysteme<br />

4.1.2 Sustainable Value (SV)<br />

Der Sustainable Value ist eine Methode zur Bewertung eines Unternehmens hinsichtlich des<br />

effizienten Einsatzes von künstlichem Kapital (z.B. Finanzkapital oder Maschinen), Humankapital<br />

(Mitarbeiter) und natürlichem Kapital (Ressourcen) sowie des daraus resultierenden Beitrags des<br />

Unternehmens zu einer gesellschaftlichen nachhaltigen Entwicklung. Dieses Konzept wurde von<br />

Frank Figge und Tobias Hahn (Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, IZT<br />

Berlin) entwickelt und bewertet Unternehmen bzw. Standorte mit Hilfe der monetären Kennzahl<br />

Sustainable Value. 86<br />

Die Bewertung erfolgt über den Vergleich des Unternehmens mit der Volkswirtschaft als<br />

Benchmark, indem die Opportunitätskosten betrachtet werden. Als Opportunitätskosten wird<br />

der entgangene Nutzen bezeichnet, der dadurch entsteht, dass Unternehmen auf Grund<br />

unterschiedlicher Kapital-Effizienzen einen geringeren bzw. höheren Nutzen generieren, als es<br />

im volkswirtschaftlichen Durchschnitt der Fall ist. 87<br />

Durch den Vergleich der Kapital-Effizienzen<br />

des Unternehmens und der Volkswirtschaft kann eine Aussage über den Mehrwert gemacht<br />

werden, der gegenüber dem Benchmark, d.h. dem volkswirtschaftlichen Durchschnitt, erzielt<br />

wird. Der Sustainable Value berechnet sich wie folgt: 88<br />

Ermittlung der Kapital-Effizienz für das von der Volkswirtschaft (VW) eingesetzte Kapital i<br />

:<br />

NIP (VW)<br />

Kapital - Effizienzi (VW) = (4.6)<br />

Kapital (VW)<br />

wobei i = künstlich, natürlich bzw. Human; NIP = Nettoinlandsprodukt<br />

i<br />

Das Nettoinlandsprodukt ergibt sich aus der Differenz von Bruttoinlandsprodukt und den<br />

gesamten Abschreibungen in der Volkswirtschaft. Es entstehen drei Kapital-Effizienzen analog<br />

zu den drei Arten von Kapital, die besagen, wie viel Wert im Durchschnitt pro Einheit<br />

eingesetztes Kapital von der Volkswirtschaft geschaffen wurde.<br />

Berechnung der Kapital-Effizienzen im Unternehmen für das eingesetzte Kapital i<br />

, analog zur<br />

Kapital-Effizienz der Volkswirtschaft:<br />

Kapital -<br />

Nettowertschöpfung<br />

Effizienzi (UN) = (4.7)<br />

Kapital (UN)<br />

i<br />

Vom Unternehmen wird nur dann ein Mehrwert geschaffen, wenn die Kapital-Effizienz des<br />

Unternehmens die Kapital-Effizienz der Volkswirtschaft übersteigt. Deshalb wird der so<br />

genannte Value Spread (s. auch Abschnitt 4.1.1 EnVA) als Differenz von Kapital-Effizienz (UN)<br />

und Kapital-Effizienz (VW) berechnet:<br />

Nettowertschöpfung NIP<br />

Value Spreadi = -<br />

(4.8)<br />

Kapital (UN) Kapital (VW)<br />

i<br />

i<br />

86<br />

87<br />

88<br />

Vgl. Figge/Hahn (2004d), S. 2 und 10.<br />

Opportunitätskosten können auch negativ sein, und zwar dann, wenn das Unternehmen eine höhere Kapital-<br />

Effizienz als die Volkswirtschaft aufweist, was von den Unternehmen ja gerade angestrebt wird.<br />

Vgl. Figge/Hahn (2004d), S. 10ff.<br />

35

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