iaf ⢠institut für angewandte forschung pforzheimer ...
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5 Das WEMUK-Kennzahlsystem<br />
Die Anteile der Emissionen des Unternehmens, die es seinen Produkten bzw. Produktbündeln<br />
sowie seinen Redukten bzw. Reduktbündeln zurechnet (Gleichung 5.13), zeigt dem<br />
Management an, welche Klimarucksäcke es seinen jeweiligen Kunden übergibt oder besser:<br />
diesen aufbürden muss. Spielen die Klimarucksäcke für die Kunden eine wichtige Rolle, zeigt ein<br />
Benchmarking Unternehmens mit denen Rucksäcken der Konkurrenten an, wie<br />
wettbewerbsfähig das das Unternehmen bzgl. des Klimaschutzes ist.<br />
Die Produktkennzahlen, die die kumulierten Emissionen und die Emissionsintensität zur<br />
Bewertung der Nutzung von Produkten bewerten (Gleichungen 5.14 und 5.15), spielen für<br />
umweltbewusste Konsumenten und die kritische Öffentlichkeit eine wesentliche Rolle. Dem<br />
Management zeigt ein Benchmarking der eigenen Produkte mit denen der Konkurrenten an,<br />
wie seine Endprodukte im ökologischen Wettbewerb dastehen.<br />
Der Anteil der direkten und der indirekten Emissionen an den unternehmerischen<br />
Gesamtemissionen (Gleichungen 5.11 und 5.12) liefert dem Management erste Anhaltspunkte<br />
dafür, wo es ansetzen kann, um seine Klimaintensität zu verbessern. Die indirekten Emissionen<br />
können durch eine entsprechende Auswahl von Lieferanten und Entsorgern oder einen<br />
entsprechenden Druck auf diese verbessert werden. Dabei können die jeweils weitergereichten<br />
Emissionsintensitäten dem Management direkt als Entscheidungskriterium dienen. Sollen<br />
hingegen die direkten Emissionen reduziert werden, muss das Unternehmen die Klimaeffizienz<br />
seiner eigenen Produktionsprozesse verbessern. Um hier effizient und effektiv ansetzen zu<br />
können, sind weitreichendere Informationen für eine gezielte Prozessgestaltung nötig, wie sie<br />
z.B. eine Stoffstromanalyse der Produktionsprozesse liefern kann.<br />
5.4 Stärken und Schwächen des Kennzahlensystems<br />
Das Kennzahlensystem, das im Rahmen des WEMUK-Projekts erarbeitet wurde, verfügt über<br />
verschiedene Stärken und Schwächen, die in diesem Abschnitt eingehend diskutiert werden und<br />
Hinweise für weiteren Forschungsbedarf geben, wie er Kapitel 6 dargelegt wird.<br />
5.4.1 Stärken des Konzepts<br />
Umfassende ökologische Verantwortung<br />
In der Landschaft der Umweltkennzahlensysteme füllt das WEMUK-Kennzahlensystem eine<br />
Lücke bei der Bewertung von Unternehmen und Standorten auch über die Unternehmens- bzw.<br />
Standortgrenzen hinweg, da es gelungen ist, auch die indirekte Klimaverantwortung in das<br />
System einzubeziehen. Dabei integriert das Konzept sowohl die Vor- als auch die Nachketten<br />
und ist sowohl für Produktions- als auch Entsorgungsunternehmen anwendbar.<br />
Praktikabilität der Unternehmens- und Standortbewertung<br />
Weitere wesentliche Stärken weist das System dadurch auf, dass es aus mehreren Gründen<br />
relativ einfach zu handhaben ist (zu den Einschränkungen diesbezüglich siehe die Schwächen in<br />
Abschnitt 5.4.2): Alle zur Berechnung benötigten Daten sind entweder bereits im<br />
Rechnungswesen oder im Einkauf vorhanden (der Umsatz sowie die Kosten für die Vorprodukte<br />
und Entsorgungsleistungen) oder relativ einfach zu berechnen (die direkten GWPs, siehe Kapitel<br />
3) oder mit relativ geringem Aufwand zu erfassen (die Klimaintensitäten der Vorleister und<br />
Entsorger, sofern diese ihre Klimaintensitäten an das Unternehmen weiterreichen, falls nicht, s.<br />
Schwächen in Abschnitt 5.4.2):<br />
Hier besteht ein wesentlicher Vorteil gegenüber den anderen Umweltkennzahlensystemen zur<br />
Unternehmensbewertung, wie sie in Kapitel 4 dargestellt wurden: Das WEMUK-<br />
Kennzahlenkonzept ist zwar von der Natur seiner Kennzahlen her, ebenso wie die anderen<br />
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