auto motor und sport #26

Rückblick
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Wir stöbern in unseren alten Heften: Ausgabe 26/1974
Golf-Verfolger Alfasud,
Opel Kadett,
Citroën GS, Simca
1100 und Fiat 128
Fährt der neue VW Golf seinen
Konkurrenten davon?
Obwohl der VW Golf schon kurz nach seinem
Start die deutsche Neuzulassungsstatistik
anführt, können die wichtigsten Konkurrenten
durchaus Paroli bieten. So setzt der Alfasud bei
Raumausnutzung und Kompaktheit Maßstäbe,
bietet vier Erwachsenen erstaunlich großzügige
Platzverhältnisse auf muldenförmig ausgeformten
Sitzen. Noch besser und sehr geschickt auf
die Federung abgestimmt sind die Polster im
gut ausgestatteten Citroën GS, der auch vom
Raumangebot her am ehesten für fünf Personen
samt Gepäck taugt. Allerdings reicht die Heizleistung
oft nicht aus, und die eigenwilligen
Instrumente überzeugen wenig.
Als einzigem Vertreter mit Hinterradantrieb mangelt
es dem Opel Kadett zwar nicht an Kofferraum,
aber derart an Kniefreiheit im Fond, dass
man ihn kaum als vollwertigen Viersitzer bezeichnen
kann. Im Gegenzug sind Heizung und
Lüftung hier – wie beim Golf – sehr effizient, die
Instrumente klar und übersichtlich. Zudem wirkt
er ausgesprochen solide und ausgereifter als
der VW mit seinen wackelnden, durchgesessenen
Sitzen, den schlecht schließenden Türen
und Klappergeräuschen.
Mit Frontantrieb und quer eingebautem Reihenmotor
folgt der Golf dem Konzept des schon
lange gebauten Simca 1100, der in Bezug auf
Leichtbau, Wartungsfreundlichkeit und Geräuschisolierung
nicht mehr zeitgemäß wirkt. Besonders
auf längeren Strecken zeigt er aufdringliches
Brummen und Dröhnen, das auch den
Insassen des nur 60 PS starken, aber erfreulich
elastischen Fiat 128 zu schaffen macht. Dagegen
lässt der Citroën-Boxer mit 58 PS, der für
einen luftgekühlten Motor recht kultiviert läuft,
speziell in puncto Fahrleistungen, Kaltstartverhalten
und Zugänglichkeit zu wünschen übrig.
Den schlechten Kaltlauf hat er ebenso wie den
guten Rundlauf mit dem Alfasud-Boxer gemeinsam,
bei dem sorgfältige Choke-Betätigung und
stets hohe Drehzahlen vonnöten sind, um die
sehr schlechte Elastizität zu überspielen. Während
das dienstälteste Opel-Triebwerk eher
durch Reparaturfreundlichkeit, Zuverlässigkeit
und Sparsamkeit (Testverbrauch 9,8 l/100 km)
besticht, weist der 1,5-Liter-Motor des Golf mit
seinen 70 PS, den überdurchschnittlichen Fahrleistungen
und der ausgewogenen Gesamtcharakteristik
die Rivalen in ihre Schranken.
Als Einziger hier begnügt er sich sogar mit Normalbenzin
und konsumiert davon weniger
(10,1 l/100 km) als die beiden Franzosen, die
sich im Schnitt rund 1,5 Liter mehr genehmigen.
Testverbräuche von
9, 8 bis 11,6 l/100 km
Aufgeblasener Typ
Untenrum reagiert der aufgeladene
2,1-Liter-Boxer mit 470 PS im 820
kg leichten Porsche 911 RSR Turbo
noch etwas zäh, doch ab 4000/min
stürmt der Rennwagen dermaßen
voran, dass man selbst jenseits von
200 km/h in den Sitz gedrückt wird.
Um im günstigsten Leistungsbereich
zu bleiben, muss pausenlos geschaltet
werden. Erst bei 8000/min
verhindert ein Abregler mit lautem
Knall zerstörerische Überdrehzahlen.
Gurte Tat
Auf den Kennzeichen der im amerikanischen
Bundesstaat Ohio zugelassenen
Autos steht neuerdings die
Frage „Seat Belts Fastened?“. Damit
sollen die Fahrzeuginsassen zum
Anlegen von Sicherheitsgurten ermahnt
werden.
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