auto motor und sport #26
Neuheiten von BMW: Die stärksten Porsche, Neuwagenrabatte, Nürburgring-Zukunft
Neuheiten von BMW: Die stärksten Porsche, Neuwagenrabatte, Nürburgring-Zukunft
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Das Fleisch ist zart, rosa im Schnitt<br />
<strong>und</strong> duftet nach nasser Wiese <strong>und</strong><br />
Wind vom Meer. Die Fritten kommen<br />
in einer kleinen Extraschale mit raffiniert<br />
gewürztem Dipp. Dazu wird eiskaltes<br />
Bier serviert. „My first pony“, witzelt einer<br />
am Tisch – <strong>und</strong> zwar völlig zu Recht, denn<br />
die Island-Pferde sind hier ein so selbstverständlicher<br />
Fleischlieferant wie bei uns etwa<br />
das Schwäbisch-Hällische Landschwein. Und<br />
mindestens genauso lecker.<br />
Jedenfalls haben wir uns das feine Filet<br />
verdient. Es ist kalt in Island, <strong>und</strong> dunkel,<br />
gegen Ende des Herbstes ist es hier ohnehin<br />
nur recht kurz hell. Kurz genug immerhin,<br />
um mit dem noch sehr neuen Land Rover<br />
Discovery Sport 350 Kilometer durch Süd-<br />
Island zu touren <strong>und</strong> dabei allerlei zu erleben.<br />
Weil man dabei doch das eine oder<br />
andere Mal aussteigt <strong>und</strong> der Wind, der aus<br />
dem Süden angepfiffen kommt, nach wenigen<br />
Minuten jegliche Funktionskleidung<br />
durchpustet, ist die Land-Rover-Besatzung<br />
zur Dinner-Zeit gut angefrostet.<br />
Doch von Anfang an: Vor acht St<strong>und</strong>en<br />
wurde es gerade hell, gegen 10 Uhr vormittags.<br />
Dann erhält der Himmel über der Insel<br />
eine hellere, metallische Färbung, die gut<br />
zum Lack des Discovery Sport passt. Der<br />
heißt Kaikoura Stone, wie alle Land-Rover-<br />
Farbnamen eine geografische Ortsbezeichnung,<br />
nur nicht in Island, sondern in diesem<br />
Fall in Neuseeland.<br />
Die Farbe hätte genauso gut Geysisstofa<br />
Stone heißen können, so gut fügt sie sich<br />
ins intensiver werdende Licht um das Hochtemperaturgebiet<br />
gleichen Namens ein.<br />
Hier gibt es nicht nur einen Geysir, sondern<br />
den Geysir überhaupt, nach dem regelmä-<br />
Strokkur heißt dieser kleinere,<br />
dafür aber zuverlässige Geysir<br />
ßig hochsprudelnde Heißwasserquellen in<br />
der ganzen Welt bezeichnet werden. Der<br />
große Geysir blubbert etwas unlustig vor<br />
sich hin, doch direkt daneben gibt es einen<br />
kleineren, der so etwa alle zehn Minuten<br />
eine Fontäne kochendes Wasser <strong>und</strong> Schwefelgerüche<br />
hochspuckt. Das freut den Fotografen<br />
<strong>und</strong> besprüht den Fahrer mit feiner,<br />
schnell abkühlender Gischt.<br />
Schönster Wasserfall der Welt<br />
Trotz der eher unwirtlichen Jahreszeit verlieren<br />
sich ein paar Touristen-Mietwagen<br />
auf dem großen Parkplatz zwischen Tankstelle,<br />
Hotel <strong>und</strong> Landstraße. Bauarbeiter<br />
fahren in mit Schlamm orange bespritzten<br />
Hilux-Pickups vor, bestaunen den unbekannten<br />
Land Rover mit dem exotischen<br />
britischen Nummernschild <strong>und</strong> verschwinden<br />
im warmen Café.<br />
Dabei sind in England zugelassene Land<br />
Rover gar kein so seltener Anblick auf der<br />
Insel. Für reisewillige Fans <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e hält<br />
Land Rover in Reykjavík eine kleine Flotte<br />
Offroad-Fahrzeuge bereit <strong>und</strong> bietet geführte<br />
Touren zu den spannendsten <strong>und</strong> fahrerisch<br />
attraktivsten Strecken an.<br />
Die nächste Attraktion ist fast um die<br />
Ecke: ein paar H<strong>und</strong>ert Meter der Landstraße<br />
35 folgen, dann rechts ab zum Parkplatz.<br />
Der Wasserfall mit dem schönen Namen<br />
Gullfoss, was auf Isländisch so viel wie goldener<br />
Wasserfall heißt, ist von so atemberaubender<br />
Schönheit, dass selbst sehr gesprächige<br />
Menschen bei seinem Anblick<br />
andächtig innehalten. Eisklares Gletscherwasser<br />
stürzt wie in einer stehenden Welle<br />
über mehrere Stufen Vulkanfelsen in eine<br />
enge, tiefe Schlucht. Der Land Rover<br />
knirscht beim Wenden respektvoll im<br />
schwarzen Kies, wir müssen weiter.<br />
Schließlich geht es nicht nur darum,<br />
Wasserfälle <strong>und</strong> Heißwasserquellen zu bestaunen,<br />
sondern vor allem um Land-Rover-<br />
Fahren. Wir rekapitulieren: Der Discovery<br />
Sport soll künftig den Freelander ersetzen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die Lücke zu den viel größeren,<br />
teureren Land- <strong>und</strong> Range-Rover-<br />
Baureihen schließen.<br />
Innen wie außen wirkt der Neue eine<br />
Klasse größer als der Freelander, 184 Millimeter<br />
mehr Radstand <strong>und</strong> 89 Millimeter<br />
mehr Außenlänge lassen den Discovery<br />
Sport gar nicht mehr so kompakt erscheinen.<br />
Dabei ist er mit gut 4,5 Metern Gesamtlänge<br />
fast 24 Zentimeter kürzer als der<br />
nächstgrößere Land Rover, der Discovery.<br />
Optisch erinnert er dagegen eher an seinen<br />
Range-Rover-Bruder Evoque, Scheinwerfer,<br />
Der Radstand des Discovery<br />
Sport wurde um 18,4<br />
Zentimeter gestreckt<br />
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