broschuer_altbausanierung_2014_web
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ten, so z. B. bei Balkonen oder auskragenden Balkenköpfen<br />
sowie in Fugen und Rissen an Türen und Fenstern.<br />
In Räumen mit hoher Dampfentwicklung (Feuchträume),<br />
unter dichten Putzschichten auf Holz oder außenseitigen<br />
Vormauerungen, hinter luftdichten Verkleidungen wie<br />
kunststoffbeschichteten Platten oder Dachpappe, unter<br />
dichten Farbanstrichen, Fußbodenbelägen aus PVC und<br />
Gummi bildet sich Schwitzwasser, das nicht mehr abtrocknen<br />
kann. Gefährdet durch Kondenswasser sind auch Balkenköpfe,<br />
die in stark wärmeleitenden Außenwänden aus<br />
Mauerwerk oder Beton einbinden. Mit zunehmender Vermorschung<br />
der Balkenköpfe reduziert sich die Tragfähigkeit<br />
der Balken.<br />
Holzschutzmaßnahmen<br />
Wenn durch Pilzbildung oder Insektenfraß bereits Schäden<br />
am Holz vorliegen, muss nicht mehr tragfähiges Holz durch<br />
Bohlen verstärkt oder gegen gesundes Holz ausgetauscht<br />
werden. Um weitere Schädigungen auszuschließen, müssen<br />
vor Einbau neuer Hölzer bereits alle Schadensherde<br />
und -quellen bereinigt sein.<br />
Holzschäden durch Schädlinge<br />
Fäulnispilze breiten sich meist schneller aus, und die Zerstörung<br />
ist eher sichtbar. Tierische Schädlinge greifen im<br />
Allgemeinen weniger schnell um sich. Weil der Schaden<br />
aber unter der Holzoberfläche bleibt, wird der Befall erst<br />
erkannt, wenn er schon größere Ausmaße erreicht hat.<br />
Konstruktionshölzer, die von Schädlingen befallen sind, büßen<br />
mindestens einen Teil ihrer Tragfähigkeit ein. Dadurch<br />
kommt es zur Durchbiegung der Balken, in extremen Fällen<br />
zum Bruch.<br />
Ursache des Schädlingsbefalls, der zur Vermorschung führt,<br />
ist immer Feuchtigkeit, die nicht schnell genug abtrocknen<br />
kann. Aufsteigende Erdfeuchte aus Fundamenten, Erdaufschüttungen<br />
oder Erdberührung des Holzes in Hanglagen<br />
sind Gefahrenpunkte. Auch Feuchtigkeit von schadhaften<br />
Dächern und Dachrinnen oder von unsachgemäßen Zu- und<br />
Ableitungen führen zur Vermorschung des Holzes. An Stellen,<br />
wo Wasser stehen bleibt, wird sich auf Dauer Fäulnis ausbrei-<br />
© © tangram<br />
Für geschädigte, aber noch tragfähige Hölzer ist bekämpfender<br />
Holzschutz die Regel. Holzschutzmittel enthalten<br />
giftige Wirkstoffe. Dennoch gibt es giftige und weniger giftige<br />
Mittel. Die Entscheidung, wann ein Holzschutzmittel<br />
und welche Wirkstoffe einzusetzen sind, sollte man, allein<br />
schon aus Gründen der Gewährleistung, Fachleuten überlassen.<br />
Das gilt auch für das Einbringen von Holzschutzmitteln<br />
(Desinfektionsbetrieb oder qualifizierte Zimmerei).<br />
Bei Bauteilen, die mit der Innenraumluft in Verbindung stehen,<br />
sollte aus gesundheitlichen Gründen auf chemischen<br />
Holzschutz verzichtet werden. Liegt der Verdacht vor, dass<br />
Hölzer in früheren Zeiten mit Holzschutzmitteln behandelt<br />
wurden und nun die Raumluft belasten, kann man sich<br />
mit einer Materialprobe an die Interessengemeinschaft für<br />
Holzschutzmittelgeschädigte wenden (www.ihg-ev.de).<br />
Heißluftverfahren<br />
Ein wirksames, aber ungiftiges Verfahren zur Schädlingsbekämpfung<br />
vor allem in Dachstühlen ist das Heißluftverfahren.<br />
Es nutzt die Empfindlichkeit aller Holzschädlinge<br />
gegen hohe Temperaturen und Trockenheit. Mit speziellen<br />
Luftheizgeräten werden die gefährdeten Räume aufgeheizt.<br />
Der Heizprozess muss so lange anhalten, bis die Temperatur<br />
auch in den Holzkernen 60 °C erreicht hat. Ein mit Heißluft<br />
behandeltes Holz entzieht den Schädlingen auch durch<br />
Austrocknen die Lebensgrundlage. Das Verfahren wird von<br />
qualifizierten Lizenzfirmen bereits seit Jahren erfolgreich<br />
durchgeführt. Es hat keine schädlichen Nachwirkungen, weder<br />
für Menschen noch für Bienen, Fledermäuse oder Vögel.<br />
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