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© © may.schurr.architekten<br />

© © may.schurr.architekten<br />

Einfamilienhaus in Apfeltrach: Hinterlüftete Vorhangfassade (rechts) mit Holzverschalung und Zellulosedämmung,<br />

Zellulose aufgesprüht in Konterlattung (links) 2 ∙ 6 cm<br />

Außendämmung mit Vorhangfassade<br />

holzverschalt<br />

Im Prinzip entsprechen das Vorgehen und die Verarbeitungsschritte<br />

bei der Variante mit Holzverschalung denen,<br />

die bei der verputzten Vorhangfassade beschrieben wurden.<br />

Als Erstes ist wiederum ein geeignetes Traggerüst zu<br />

erstellen. Planung und Ausführung einer gedämmten und<br />

holzverschalten Vorhangfassade können Sie bis zu Dämmstärken<br />

von ca.12–14 cm selbst in die Hand nehmen, vorausgesetzt,<br />

Ihnen steht ein beratender Fachmann zur Seite.<br />

Beratung ist gefragt bezüglich Langlebigkeit, Tragfähigkeit<br />

und Standsicherheit der Konstruktion, aber ebenso bei der<br />

Auswahl von Befestigungsmitteln. Auch Brandschutzanforderungen<br />

und genehmigungspflichtige Bauvorgaben sind<br />

zu beachten. Zudem ist Holzbaufachwissen nötig bei Konstruktionsdetails<br />

im Bereich der Öffnungen, Gebäudeecken,<br />

Durchdringungen, Dachanschlüsse etc.<br />

Traggerüst<br />

Zunächst wird die Außenwand ab Geländeoberkante gegen<br />

aufsteigende Feuchtigkeit und Spritzwasser bis min. 50 cm<br />

bei geschlossener, min. 30 cm bei offener Bodenoberfläche<br />

mit einer Perimeterdämmung aus Polystyrol XPS oder<br />

Schaumglas geschützt. Als Schutz vor Spritzwasser muss<br />

die Holzverschalung genügend Abstand zur Geländeoberkante<br />

wahren.<br />

Je nach Dämmweise und Dämmstärke sind verschiedene<br />

Tragkonstruktionen möglich. Die gängigste Version besteht<br />

aus kreuzweise verlegten Holzlatten oder Kanthölzern, die<br />

an die Wand gedübelt werden. Als Befestigungsmittel sind<br />

rostfreie, dauerhaft tragfähige Schrauben zu verwenden. Je<br />

nach Querschnitt der Holzlatten können Dämmmatten in<br />

entsprechender Dicke kreuzweise in zwei Lagen in einer<br />

Gesamtdämmstärke bis max. 14 cm eingebracht werden.<br />

Die erste Lage Dämmstoff muss dabei vollflächig auf der<br />

Wand aufliegen und darf nicht von Kaltluft hinterströmt<br />

werden. Bei sehr unebenen Wänden helfen handelsübliche<br />

Dämmstoffdübel, die den Dämmstoff luftlagenfrei andrücken.<br />

Zwischen den Hölzern werden die Dämmstoffplatten<br />

mit leichtem Pressdruck an den Flanken eingeklemmt.<br />

Auch hier ist auf hohlraumfreies Verlegen zu achten. Wegen<br />

der notwendigen Einpassung und Anformung sind für diese<br />

Dämmarbeiten genügend steife, aber dennoch flexible<br />

klemmfähige Platten aus Hanf, Flachs, Holz u. Ä. besonders<br />

empfehlenswert.<br />

Abstand und Querschnitt der Traghölzer orientieren sich<br />

an der Bahnenbreite und Dicke des Dämmstoffes. Mit Zunahme<br />

der Masse an Konstruktionsholz verringert sich der<br />

Dämmwert der Vorhangfassade. Auch wegen der statischen<br />

Beanspruchung sollten bei stärkeren Dämmdicken entweder<br />

zugelassene vorgefertigte Tragsysteme der Systemhersteller<br />

verwendet oder ein Zimmereibetrieb mit dem Erstellen<br />

eines leichten Traggerüstes beauftragt werden.<br />

Fazit: Das Dämmen mit Matten oder Platten ist gegenüber<br />

der Einblas- oder Schüttdämmung ein Kompromiss, der vor<br />

allem dann Sinn macht, wenn der Aspekt der Eigenleistung<br />

im Vordergrund steht.<br />

Mit dem Erstellen des Traggerüstes für die Dämmung wird<br />

gleichzeitig die Grundlage für eine Holzfassade geschaffen.<br />

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