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6 Erdberührte Bauteile<br />
Trockenes Haus<br />
Ein trockenes und warmes Haus ist die Grundvoraussetzung<br />
für gesundes und komfortables Wohnen. Bei alten Häusern<br />
finden sich häufig Mängel, verursacht durch Feuchtigkeit<br />
in Wänden und Böden. Dies hat zur Folge, dass sich die<br />
Raumluftfeuchte erhöht. Die Raumtemperatur wird dabei<br />
subjektiv als niedriger empfunden. Dann muss die Heizung<br />
aufgedreht werden, um die richtige Wohlfühltemperatur zu<br />
erreichen. Bei erhöhter Raumluftfeuchte entwickeln sich<br />
leichter Pilze und Keime. Diese greifen nicht nur die Bausubstanz<br />
an, sondern können auch Krankheiten, z. B. Allergien,<br />
auslösen. Anlass genug also, den Feuchtigkeitsproblemen<br />
auf den Grund zu gehen.<br />
Ein dichtes Dach gewährt bereits seit Jahrhunderten den<br />
Schutz vor Feuchtigkeit von oben. Gegen Feuchtigkeit aus<br />
dem Erdreich halfen lange Zeit Kompromisslösungen. Früher<br />
waren weder Sperrfolien noch Bitumenmassen oder<br />
Dichtungsanstriche bekannt. In aufwendiger gebauten Häusern<br />
diente der Keller als Abstandszone zum Erdreich, erst<br />
darüber begann der Wohnbereich. Bei einfach gebauten,<br />
nicht unterkellerten Gebäuden wurde der Erdgeschossfußboden<br />
dagegen auf eine Trockenschicht aus Sand oder Kies<br />
gelegt.<br />
Notgedrungen wurde früher akzeptiert, dass Fundamente<br />
und Kellermauern durch Kontakt mit der Erdschicht Feuchtigkeit<br />
aufnahmen. Die Beschaffenheit des Erdreichs spielte<br />
dabei eine wesentliche Rolle: Lehmige Böden binden von<br />
Natur mehr Wasser als sandige und schottrige Böden. Anstehendes<br />
Grundwasser oder Hanglagen mit drückendem<br />
Wasser können ebenfalls Ursache für durchfeuchtete Fundamente<br />
oder Kellermauern sein.<br />
Schäden durch Feuchtigkeit an Mauerwerk und Putz können<br />
durch mechanische, biologische und chemische Verwitterung<br />
auftreten. Sind Anstrich, Putz oder Mauerwerk<br />
bereits stark geschädigt, sollten Sie zuallererst, bevor Sie<br />
eine Sanierungsfirma beauftragen, einen Bausachverständigen<br />
zurate ziehen. Er kann am ehesten beurteilen, woher<br />
die Schäden kommen und wie sie zu beseitigen sind. Nicht<br />
selten treten Schäden als eine Kombination verschiedenster<br />
Ursachen auf, selbst mit einem Fehlschlagen der Sanierungsversuche<br />
muss gerechnet werden.<br />
Die Durchfeuchtung von Mauern kann auf verschiedene<br />
Ursachen zurückzuführen sein. Im Wesentlichen sind dies:<br />
• aufsteigende Feuchtigkeit,<br />
• seitlich eindringende Feuchtigkeit (Sickerwasser, drückendes<br />
Hangwasser, Spritzwasser, Oberflächenwasser),<br />
• Kondensfeuchtigkeit.<br />
Aufsteigende Feuchtigkeit<br />
Erdfeuchtigkeit, aber auch Nässe, die sich auf zu dichtem<br />
Untergrund staut, und Oberflächenwasser, das nicht schnell<br />
genug abfließen kann, wird von den Fundamenten und Kellermauern<br />
aufgesogen. Besonders Mauerwerk aus Ziegeln<br />
oder Sandstein, die über ein ausgeprägtes Kapillarsystem<br />
verfügen, transportieren die Feuchtigkeit über kleinste Hohlräume<br />
(Kapillaren) in Wandzonen oberhalb des Erdreichs. Je<br />
feiner die Hohlräume, desto höher steigt das Wasser.<br />
Anzeichen für ein feuchtes Mauerwerk<br />
Für den Laien ist es nicht leicht, die Ursachen für feuchte<br />
Mauern zu erkennen. Bestimmte äußere Anzeichen weisen<br />
jedoch auf zu viel Feuchte im Mauerwerk hin:<br />
• relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen des Erdgeschosses<br />
regelmäßig über 70 %,<br />
• muffiger, „kalter“ Geruch in den Räumen,<br />
• Putzschäden, abblätternde Farbe, mürbes Mauerwerk,<br />
• dunkle Stellen bzw. Verfärbungen im Sockelbereich,<br />
• Salz- oder Sulfatausblühungen,<br />
• häufig beschlagene Fenster.<br />
Durchfeuchtetes Mauerwerk muss von Grund auf saniert werden.<br />
Partielle Ausbesserungsarbeiten mit Sperrputzen oder Dichtungsanstrichen<br />
verschlimmern den Zustand nur.<br />
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