05.01.2015 Aufrufe

broschuer_altbausanierung_2014_web

broschuer_altbausanierung_2014_web

broschuer_altbausanierung_2014_web

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zweischaliges Mauerwerk mit<br />

Kerndämmung<br />

Zweischaliges Mauerwerk mit<br />

Außendämmung<br />

Zweischaliges Mauerwerk mit<br />

Innendämmung<br />

Kerndämmung<br />

Besteht eine Außenwand aus zweischaligem Mauerwerk<br />

und soll das Fassadenbild (z. B. Klinkerfassade) erhalten<br />

bleiben, so bietet sich eine Kerndämmung an. Dafür blasen<br />

oder schütten Spezialfirmen den Dämmstoff in den Hohlraum<br />

zwischen den Mauerwänden. Für die Kerndämmung<br />

verbleibt zwischen den Wänden konstruktionsbedingt<br />

meist nur ein schmaler Spalt von wenigen Zentimetern.<br />

Zum Ausblasen der Hohlräume eignet sich hydrophobiertes<br />

Perlite. Welche Dämmstoffe zulässig sind, muss eine<br />

Begutachtung vor Ort entscheiden. Man sollte sich dabei<br />

nicht nur auf den Rat des ausführenden Fachbetriebs verlassen,<br />

sondern auch einen Architekten oder Fachplaner<br />

hinzuziehen. Durch unsachgemäße Kerndämmung können<br />

Bauschäden entstehen, vor allem, weil die vorher gegebene<br />

Hinterlüftung der Außenwand wegfällt. Außerdem<br />

bleiben an Fensterlaibungen und Übergängen zwischen<br />

den Schalen häufig Wärmebrücken.<br />

Ist eine Kerndämmung z. B. aus bauphysikalischen Gründen<br />

nicht möglich, bleibt noch die Außen- oder Innendämmung<br />

als Alternative. Vor Durchführung ist auch hier dringend der<br />

Rat des Fachmanns gefragt.<br />

Innendämmung<br />

Eine Innendämmung kommt infrage, wenn eine Außendämmung<br />

nicht möglich ist, weil etwa das bestehende Fassadenbild<br />

erhalten oder Grundstücksgrenzen beachtet werden<br />

sollen. Anwendungsbereiche sind z. B. schützenswerte Denkmäler<br />

mit historisch wertvollen Fassaden. Erhalten werden<br />

sollten aber auch Fassaden mit eigenem Gepräge, etwa mit<br />

Schmuckreliefs oder Untergliederungen, sowie Backsteinfassaden<br />

mit Ziermauerwerk und ebenso Sichtfachwerkbauten.<br />

Kleine und große Eigenheiten, die früher jedem Haus ein<br />

eigenes Gesicht gaben, verschwinden derzeit landesweit unter<br />

dicken Dämmmänteln aus Styropor und hinterlassen ein trauriges,<br />

gesichts- und geschichtsloses Einerlei. Dann doch lieber<br />

von innen dämmen.<br />

Die Innendämmung ist mehr als lediglich eine zweitrangige<br />

Alternative zur Außendämmung. Nur muss sie sorgfältig geplant<br />

und ausgeführt werden. Insbesondere Wärmebrücken<br />

an Geschossdecken und Innenwänden sind gering zu halten.<br />

Unsachgemäße Innendämmung kann erhebliche Bauschäden<br />

durch Feuchtigkeit verursachen. Um die Kondensation<br />

von Feuchtigkeit hinter der Dämmschicht zu vermeiden, ist für<br />

die klassischen Innendämmkonstruktionen (Vorsatzschalen)<br />

raumseitig eine Dampfbremse erforderlich.<br />

Nachträgliche Einblasdämmung bei zweischaligem Mauerwerk<br />

© © Isofloc<br />

Neuere Dämmstoffentwicklungen können jedoch eine Dampfsperre<br />

überflüssig machen. Calciumsilikatplatten oder Mineralschaumplatten<br />

sind sowohl dampfdiffusionsfähig als auch<br />

kapillaraktiv. Insbesondere die Calciumsilikatplatten sind<br />

selbst schwierigen hygrothermischen Situationen gewachsen,<br />

die Platten haben allerdings ihren Preis. „Starre“ Platten aus<br />

Calciumsilikat oder Mineralschaum eignen sich nur für Massivbauten,<br />

nicht für Fachwerk.<br />

Bei Verwendung von Dämmstoffen wie Calciumsilikatplatten<br />

oder Mineralschaumplatten gilt: Ausschließlich Systemkom-<br />

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!