broschuer_altbausanierung_2014_web
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Fenstereinbau<br />
Vor dem Fenstereinbau ist die Wandöffnung so weit vorzubereiten,<br />
dass im Bereich Bauteilanschluss ein Luftspalt<br />
von 1–2 cm verbleibt. Die Laibungsflächen werden mit dem<br />
Glättspachtel ausgeglichen. Auf den Fensterstock ist umlaufend<br />
ein vorkomprimiertes Dichtungsband aufzukleben.<br />
Nach dem Aufquellen dichtet dieses Band den Luftspalt ab.<br />
Verbleiben Hohlräume, werden diese mit Hanfwolle ausgestopft.<br />
Bauschaum taugt nicht als Fugendichtung. Hohlräume lassen sich<br />
zur Füllung umweltfreundlich mit Hanf- oder Flachswolle ausstopfen.<br />
Zur Abdichtung der Baufuge dienen vorkomprimierte Dichtungsbänder<br />
und zum luftdichten Überbrücken der Anschlussfuge<br />
Klebebänder (siehe unten).<br />
Beschichtung<br />
Fenster sind extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt.<br />
Fenster aus Holz bestehen aus maßhaltigen Bauteilen, deren<br />
Schutz und Pflege unbedingt erforderlich ist. Sowohl für<br />
Lacke als auch für Lasuren stehen zertifizierte Beschichtungssysteme<br />
zur Auswahl. Die bewährte Lösung ist Weißlack.<br />
Dunkle Farben sollten vermieden werden. Unter Sonnenstrahlung<br />
heizt sich das Holz sonst stärker auf und reißt.<br />
Die Beschichtung soll die Holzbauteile nachhaltig schützen<br />
und eine langjährige Beständigkeit des Oberflächenschutzes<br />
garantieren. Daneben darf aber eine regelmäßige Pflege<br />
und Kontrolle der Fenster nicht vernachlässigt werden.<br />
Ratsam ist es, jährlich einmal, am besten vor Beginn der<br />
Heizperiode, einen prüfenden Blick auf den Witterungsschutz<br />
von Farbe oder Lasur zu werfen. Meist finden sich<br />
nur ein paar kleinere Stellen abgeplatzter oder schlecht<br />
sitzender Farbe, die sich leicht ausbessern lassen. Wartet<br />
man dagegen Jahre mit der Renovierung, sind aus den kleinen<br />
Schäden große geworden, weil Feuchtigkeit ins Holz<br />
gedrungen ist und nur noch schlecht oder gar nicht mehr<br />
heraustrocknet. Dann wird ein noch junges Fenster schnell<br />
zum Sanierungsfall. Dabei waren schon unsere Vorfahren in<br />
der Lage, Holzfenster über viele Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte<br />
zu erhalten.<br />
Solche Schätze gilt es auch weiterhin zu pflegen und an die<br />
Nachwelt weiterzugeben. Es folgen Beispiele von Sanierung<br />
und Modernisierung historisch wertvoller Holzfenster.<br />
Holzfenster aufarbeiten<br />
Es ist in jedem Fall angeraten, zuerst eine Aufarbeitung<br />
der alten Holzfenster zu prüfen. Gut erhaltene Holzrahmen<br />
brauchen oft nur neue Scheiben. Die Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) schreibt hier eine Isolierverglasung mit einem<br />
U g -Wert von 1,1 W/(m 2 ∙ K) vor. In Ausnahmefällen, z. B.<br />
wenn es technisch nicht anders realisierbar ist, kann der<br />
U g -Wert auch 1,3 W/(m 2 ∙ K) betragen. Da moderne Zweifach-<br />
und Dreifach-Isoliergläser wesentlich dicker sind als<br />
Einfachscheiben, müssen die Rahmen häufig ausgefräst<br />
und aufgedoppelt werden. In jedem Fall sollten auch Dichtungen<br />
zwischen Blendrahmen und Flügel nachgerüstet<br />
werden. Aufgeklebte Dichtungen aus dem Baumarkt halten<br />
nur sehr begrenzt. Wesentlich solider sind Falzdichtungen,<br />
die in die eingefräste Nut eingelegt werden. Bei Kastenfenstern<br />
werden nur die inneren Flügel mit Dichtungen versehen,<br />
damit der Kastenraum von außen durch Undichtigkeiten<br />
der Außenflügel belüftet bleibt.<br />
© © Sto<br />
Abdichtung und Überbrückung von Bauteilanschlüssen<br />
mit speziellem Klebeband, das eingeputzt werden kann.<br />
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