broschuer_altbausanierung_2014_web
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Mauertrennung („Abschneiden“)<br />
Für den nachträglichen Einbau einer waagrechten Sperrschicht<br />
wurden mehrere Verfahren entwickelt. Je nach Objekt<br />
und Schadensbefund wird eine geeignete Sanierungsmaßnahme<br />
ausgewählt. Ein altes und bewährtes Verfahren<br />
zur horizontalen Mauerwerksabdichtung ist das „Abschneiden“.<br />
Dabei werden abschnittsweise (ca. 1 m) in Höhe einer<br />
horizontalen Mauerfuge zwei bis drei Steinlagen aus dem<br />
Mauerwerk gebrochen. In die Lagerfuge wird eine Dichtungsbahn<br />
eingelegt und das Mauerwerk mit neuen Steinen<br />
ergänzt und mit Dichtungsmörtel geschlossen. Bei sorgfältiger<br />
Ausführung funktioniert diese Horizontalsperre absolut<br />
wirksam, sie ist jedoch recht arbeitsaufwendig, und es besteht<br />
die Gefahr von Setzungsrissen. Im Großen und Ganzen<br />
bleibt das Mauerwerk bei dieser Trockenlegungsmethode in<br />
seinem natürlichen Gefüge erhalten. In der Regel werden im<br />
Zuge der „Abschneidens“ gleichzeitig auch schadhafte und<br />
stark versalzene Mauerteile im Sockel- und Fundamentbereich<br />
mit erneuert, sodass sich die Bausubstanz nachhaltig<br />
verbessert.<br />
Wesentlich schneller funktioniert das Trennverfahren mit<br />
einer „Mauersäge“. Hierbei wird die Lagerfuge in einer Stärke<br />
von 1–2 cm ausgefräst und in die gesäuberte Fuge eine<br />
Dichtungsbahn eingelegt. Die Überlappungen der Bahnen<br />
müssen sorgfältig verklebt werden. Setzungsrisse sind auch<br />
bei diesem Verfahren nicht auszuschließen.<br />
Horizontalsperre mit Dichtungsbahn<br />
Horizontalsperre mit gewelltem Stahlblech<br />
Ramm-Riffelblech-Verfahren<br />
Als weitere Methode zur horizontalen Abdichtung hat sich<br />
das Stahlblechverfahren etabliert. Sofern eine durchgehende<br />
Lagerfuge vorhanden ist, kann das Blech (2 mm dicke<br />
gewellte Platte) in diese Fuge eingetrieben werden. Die<br />
durchgehende Fuge ist nicht unbedingt erforderlich. Weicher<br />
Tuffstein kann ebenfalls durchstoßen werden, nicht<br />
aber hartes Gestein, wie z. B. Granit.<br />
Injektionsverfahren<br />
Ebenfalls ein gängiges Verfahren zur Mauertrockenlegung<br />
ist die Mauertränkung mit porendichtenden Chemikalien.<br />
Im Abstand von 10 cm werden Löcher gebohrt, in diese<br />
wird Kunstharz, Paraffin oder Silikat eingebracht. Die eingebrachten<br />
Stoffe wirken porenverschließend und hydrophobierend<br />
(wasserabweisend). Problematisch ist die<br />
nicht selten vorhandene hohe Sättigung der Steinporen mit<br />
Wasser, sodass das Dichtmaterial nicht überallhin gelangt,<br />
und die Sperre deshalb unvollständig bleibt. Daher sind vor<br />
der Bohrlochtränkung Feuchtemessungen im Mauerwerk<br />
unerlässlich. Gut kontrollieren lässt sich die Wirkungsweise<br />
der Bohrlochtränkung, so die Erfahrung des Autors, mit<br />
eingefärbter Kieselsäure. Der beigemischte Farbstoff zeigt<br />
untrüglich an, ob die Wand durchgehend mit Dichtungsmaterial<br />
gesättigt ist.<br />
Horizontalsperre mithilfe der Bohrlochtränkung<br />
© © Isotech<br />
Vorbereitung zur Bohrlochtränkung<br />
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