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Mauertrennung („Abschneiden“)<br />

Für den nachträglichen Einbau einer waagrechten Sperrschicht<br />

wurden mehrere Verfahren entwickelt. Je nach Objekt<br />

und Schadensbefund wird eine geeignete Sanierungsmaßnahme<br />

ausgewählt. Ein altes und bewährtes Verfahren<br />

zur horizontalen Mauerwerksabdichtung ist das „Abschneiden“.<br />

Dabei werden abschnittsweise (ca. 1 m) in Höhe einer<br />

horizontalen Mauerfuge zwei bis drei Steinlagen aus dem<br />

Mauerwerk gebrochen. In die Lagerfuge wird eine Dichtungsbahn<br />

eingelegt und das Mauerwerk mit neuen Steinen<br />

ergänzt und mit Dichtungsmörtel geschlossen. Bei sorgfältiger<br />

Ausführung funktioniert diese Horizontalsperre absolut<br />

wirksam, sie ist jedoch recht arbeitsaufwendig, und es besteht<br />

die Gefahr von Setzungsrissen. Im Großen und Ganzen<br />

bleibt das Mauerwerk bei dieser Trockenlegungsmethode in<br />

seinem natürlichen Gefüge erhalten. In der Regel werden im<br />

Zuge der „Abschneidens“ gleichzeitig auch schadhafte und<br />

stark versalzene Mauerteile im Sockel- und Fundamentbereich<br />

mit erneuert, sodass sich die Bausubstanz nachhaltig<br />

verbessert.<br />

Wesentlich schneller funktioniert das Trennverfahren mit<br />

einer „Mauersäge“. Hierbei wird die Lagerfuge in einer Stärke<br />

von 1–2 cm ausgefräst und in die gesäuberte Fuge eine<br />

Dichtungsbahn eingelegt. Die Überlappungen der Bahnen<br />

müssen sorgfältig verklebt werden. Setzungsrisse sind auch<br />

bei diesem Verfahren nicht auszuschließen.<br />

Horizontalsperre mit Dichtungsbahn<br />

Horizontalsperre mit gewelltem Stahlblech<br />

Ramm-Riffelblech-Verfahren<br />

Als weitere Methode zur horizontalen Abdichtung hat sich<br />

das Stahlblechverfahren etabliert. Sofern eine durchgehende<br />

Lagerfuge vorhanden ist, kann das Blech (2 mm dicke<br />

gewellte Platte) in diese Fuge eingetrieben werden. Die<br />

durchgehende Fuge ist nicht unbedingt erforderlich. Weicher<br />

Tuffstein kann ebenfalls durchstoßen werden, nicht<br />

aber hartes Gestein, wie z. B. Granit.<br />

Injektionsverfahren<br />

Ebenfalls ein gängiges Verfahren zur Mauertrockenlegung<br />

ist die Mauertränkung mit porendichtenden Chemikalien.<br />

Im Abstand von 10 cm werden Löcher gebohrt, in diese<br />

wird Kunstharz, Paraffin oder Silikat eingebracht. Die eingebrachten<br />

Stoffe wirken porenverschließend und hydrophobierend<br />

(wasserabweisend). Problematisch ist die<br />

nicht selten vorhandene hohe Sättigung der Steinporen mit<br />

Wasser, sodass das Dichtmaterial nicht überallhin gelangt,<br />

und die Sperre deshalb unvollständig bleibt. Daher sind vor<br />

der Bohrlochtränkung Feuchtemessungen im Mauerwerk<br />

unerlässlich. Gut kontrollieren lässt sich die Wirkungsweise<br />

der Bohrlochtränkung, so die Erfahrung des Autors, mit<br />

eingefärbter Kieselsäure. Der beigemischte Farbstoff zeigt<br />

untrüglich an, ob die Wand durchgehend mit Dichtungsmaterial<br />

gesättigt ist.<br />

Horizontalsperre mithilfe der Bohrlochtränkung<br />

© © Isotech<br />

Vorbereitung zur Bohrlochtränkung<br />

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