broschuer_altbausanierung_2014_web
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Schimmelbefall im Wohnbereich<br />
© © ogressie/Fotolia.com<br />
schon mit bloßem Auge oder mit der Nase erkennen. Phänomene,<br />
die nichts Gutes erahnen lassen, sind – ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit – in der folgenden Tabelle dargestellt:<br />
Innenraumcheck<br />
Luftfeuchtigkeit über 70 %<br />
„chemischer“ Geruch<br />
„muffiger“ Geruch<br />
Gesundheitscheck<br />
Viele Menschen leiden heute an Allergien. Die Ursachen sind<br />
häufig im häuslichen Umfeld zu finden: Wohngifte, Elektrosmog,<br />
PCP, PCB, Formaldehyd, Lösemittel, Schimmel, krank<br />
machender Lärm. Die Debatte um gesundes Bauen und<br />
Wohnen wird seit Jahrzehnten geführt. Aus gutem Grund:<br />
Inzwischen hat jeder vierte Deutsche ein geschädigtes Immun-,<br />
Nerven- oder Hormonsystem, jeder dritte ist Allergiker.<br />
Viele der sensibilisierten Menschen reagieren besonders<br />
empfindlich auf Schadstoffe in Wohnräumen.<br />
Wie aber lassen sich Krankheitsauslöser aus dem Wohnumfeld<br />
erkennen Hier wird ein komplexes Thema berührt,<br />
das viele Fachgebiete von der Architektur über die Baubiologie,<br />
die Physik und Chemie bis hin zur Medizin umfasst.<br />
Indizien für krank machende Faktoren sind vom Laien meist<br />
nicht zu erkennen, bestenfalls stützen sie sich auf Vermutungen.<br />
Um gezielt Auslöser gesundheitlicher Probleme<br />
aufzudecken, bedarf es geschulter Bausachverständiger<br />
und Innenraumanalytiker bzw. Innenraumhygieniker. Sie<br />
nehmen Raumluft- und Materialproben und führen Messungen<br />
durch. Krank machende Schadstoffe im Haus können<br />
vielerlei Ursachen haben, die Palette reicht von Gerüchen<br />
aus chemischen Verbindungen über Stäube bis zu biologischen<br />
und physikalischen Faktoren wie z. B. Elektrosmog.<br />
Im Rahmen einer Innenraumbegehung werden zunächst die<br />
Verdachtsmomente zusammengetragen und eine Untersuchungsstrategie<br />
erarbeitet. Nach der Innenraumanalyse mit<br />
anerkannten Untersuchungsmethoden weiß der Bewohner<br />
genau, welche Schadfaktoren sich in seinen vier Wänden<br />
verbergen. Mit diesem Gutachten hilft der Innenraumanalytiker<br />
dem Bausachverständigen bei der Festlegung der<br />
Sanierungsmaßnahmen. Und für den Erkrankten kann der<br />
Wohnmediziner dann weitere Schritte zur richtigen Behandlungsmethode<br />
wählen und wirksame Rezepte verordnen.<br />
Bei der Begehung einer zu erwerbenden Immobilie kann der<br />
aufmerksame Betrachter möglicherweise schon anhand von<br />
auffälligen Spuren erste Indizien für Schadstoffbelastungen<br />
finden. Anzeichen, dass eine „Kontamination“ der Wohnung<br />
mit Schadstoffen vorliegt oder Baumängel zu gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen führen, lassen sich manchmal<br />
kalte, zugige Räume<br />
trockene, staubige Luft<br />
beschlagene Fenster<br />
feuchte Stellen an Boden/Wand/Decke<br />
Schimmelpilzbefall an Boden/Wand/Decke<br />
Schimmelpilzbefall hinter Möbeln, Verkleidungen, Fußleisten etc.<br />
Schwarzstaubablagerungen (Fogging)<br />
Totalelektrifizierung im Haushalt<br />
versiegelte Oberflächen durch dichte Beschichtungen<br />
elektrostatische Aufladung<br />
Nachhaltigkeit<br />
Eine Sanierung sollte nicht nur dazu dienen, ein Gebäude<br />
in seinen Bau- und Wohnfunktionen wieder instand zu setzen,<br />
sondern auch dazu, es zukunftsfähig zu gestalten. Mit<br />
vorausschauender Planung und einer hohen Qualität der<br />
Bauausführung wird die Lebensdauer des Gebäudes für<br />
einen langen Zeitraum gesichert, sodass in absehbarer Zeit<br />
keine Veränderungen am Bauwerk mehr notwendig sind.<br />
Zum anderen muss sich eine Gebäudemodernisierung auf<br />
eine an Ressourcen immer ärmer werdende Welt einstellen.<br />
Eine nachhaltige Modernisierung beinhaltet deshalb auch<br />
immer eine Reduzierung des Energiebedarfes, zum einen<br />
durch Verbesserung des Wärmeschutzes, zum anderen<br />
durch Einsatz effizienter Energieerzeuger. Eine zukunftsfähige<br />
Altbausanierung und -modernisierung hat also ein<br />
ganzes Bündel von Maßnahmen zu berücksichtigen:<br />
• rohstoff- und flächensparendes Bauen,<br />
• Verwendung möglichst schadstofffreier bzw. -armer<br />
Materialien,<br />
• Einsatz von möglichst naturnahen Baustoffen,<br />
• Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen,<br />
• Reduzierung des Energiehaushaltes mit dem Ziel einer<br />
möglichst weitgehenden Unabhängigkeit von fossilen<br />
Ressourcen und<br />
• Senkung des CO 2 -Ausstoßes durch Einsatz von nachwachsenden<br />
und erneuerbaren Energien (z. B. Holz, Pellets,<br />
Solarenergie).<br />
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