broschuer_altbausanierung_2014_web
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Porosierte Ziegel<br />
Porosierte Mauerziegel sind Leichtziegel und werden durch<br />
Zugabe von Porosierungsstoffen hergestellt. Sie besitzen<br />
gegenüber Mauerziegeln verbesserte Wärmedämmeigenschaften<br />
und können den Anforderungen an die Wärmedämmung<br />
auch bei einschaligen Außenwänden Rechnung tragen.<br />
In der Vergangenheit standen die Porosierungsmittel vielfach<br />
in der Kritik. Als Porenbildner beim Ziegelbrand kommen<br />
Polystyrolkügelchen, Holzfasern, Sägemehl und/oder Papierfasern<br />
zum Einsatz. Sie bilden Hohlräume, was zur verbesserten<br />
Wärmedämmung der Ziegel führt. Rückstände aus der<br />
Verbrennung sind im Ziegel nicht nachweisbar. Eine Reihe<br />
porosierter Ziegel tragen das Label anerkannter Baustoffzertifizierer,<br />
u. a. das natureplus-Zeichen.<br />
Kalksandstein<br />
Kalksandsteine werden aus den Rohstoffen Kalk und Sand<br />
hergestellt, unter Wasserzusatz nach intensivem Mischen<br />
verdichtet, geformt und unter Dampfdruck gehärtet. Kalksandsteine<br />
weisen ein geringes Wärmedämmvermögen<br />
(hohe Wärmeleitfähigkeit) auf. Eine Ausnahme ist Kalksand-<br />
Leichtstein. Wesentliche Bedeutung kommt den KS-Steinen<br />
wegen des guten Schallschutzes und der hohen Wärmespeicherkapazität<br />
zu.<br />
Porenbetonstein<br />
Rohmaterialien sind quarzhaltiger Sand, Kalk und Zement.<br />
Die Ausgangsstoffe werden geschäumt und unter Dampfdruck<br />
gehärtet. Die leichten Steine und Platten lassen sich<br />
auch vom versierten Laien verarbeiten und sind im Altbau<br />
u. a. als ergänzender Wärmeschutz bei der Innendämmung<br />
einsetzbar. Einige Porenbetonprodukte tragen das natureplus-Siegel.<br />
Beton<br />
Beton ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Schon die Römer<br />
errichteten daraus beeindruckende Bauwerke, wie z. B.<br />
Viadukte und Kuppeln. Sie fertigten ihren Beton aus gebranntem<br />
Kalk, Wasser und Sand. Heute wird Beton aus Zement,<br />
Kies, Sand und Wasser hergestellt. Hierzulande gehört Beton<br />
zu den jüngeren Baustoffen. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert<br />
findet er sich im Wohnungsbau vor allem in Fundamenten,<br />
Bodenplatten und Geschossdecken. Die Stahlbetondecke<br />
löste u. a. die traditionelle Holzbalkendecke ab.<br />
Beton verdankt seinen schlechten Ruf seiner grauen, kalten<br />
Anmutung. Doch Beton ist ein so vielseitiger Werkstoff,<br />
dass sich Nachteile durch technische und ästhetische Gestaltungsmittel<br />
jederzeit ausgleichen lassen. Nicht leugnen<br />
lässt sich hingegen die Tatsache, dass die Beton- bzw. die<br />
Zementherstellung weltweit zu den größten Erzeugern von<br />
Treibhausgasen zählt. Für 5–7 % aller CO 2 -Emissionen ist<br />
die Zementproduktion verantwortlich. Damit sind Zementfabriken<br />
nach Kraftwerken und Fahrzeugen drittgrößter<br />
CO 2 -Emittent der Welt. Hauptsächlich stammt das Kohlendioxid<br />
aus dem Kalkstein selbst (beim Erhitzen entweicht CO 2<br />
= Dekarbonatisierung), der Rest kommt aus dem Schornstein<br />
(aus Brennstoffen). Zur Minderung der CO 2 -Emissionen<br />
sowie zur Schonung der Ressourcen sind also dringend<br />
Alternativen gefragt.<br />
Betonsparende Bauweisen<br />
Betonbauteile sind häufig überdimensioniert, weil exakte statische<br />
Berechnungen fehlen. Auch Zusatzstoffe und Zusatzmittel<br />
zur Qualitätsverbesserung des Betons können Masse<br />
einsparen. Eine noch junge Technologie „streckt“ den Beton<br />
mit Hohlkörpern aus Recyclingkunststoff (www.cobiax.ch).<br />
Das spart nicht nur Betonmasse, sondern auch Baustahl. Betone<br />
für Außen- und Innenwände können durch Mauerwerk<br />
oder besser noch durch Holzbauweisen ersetzt werden. Zementestrich<br />
lässt sich durch Trockenbauelemente aus natürlichen<br />
und nachwachsenden Rohstoffen ersetzen.<br />
Nicht selten fallen alte, noch funktionsfähige Holzbalkendecken<br />
dem Abbruch zum Opfer und werden durch zeitgemäße<br />
Betondecken ersetzt. Dabei können auch Holzbalkendecken<br />
so aufgewertet werden, dass sie schall- und<br />
brandschutztechnisch hohen Anforderungen entsprechen.<br />
Nicht ersetzen lässt sich Beton dagegen bei Gründungen,<br />
Fundamenten und Bodenplatten. Hier, wie immer wieder zu<br />
hören, aus ökologischen Gründen Beton z. B. durch Ziegel<br />
zu ersetzen, ist kontraproduktiv und zieht eher Bauschäden<br />
nach sich, als dass es dem Bauwerk oder der Ökologie nützt.<br />
Öko-Beton<br />
Bei der Herstellung von sogenanntem Öko-Beton wird der<br />
Zementanteil im Beton durch Ersatzstoffe so weit wie möglich<br />
reduziert. Mit hydraulischen Grundkomponenten wie<br />
Hüttensand und Flugasche können bis zu 90 % des Zementanteils<br />
substituiert werden. Zudem werden dadurch<br />
Ressourcen geschont, da diese Ersatzstoffe bei der Stahlerzeugung<br />
bzw. der Rauchgasentschwefelung quasi als<br />
Abfallprodukte anfallen. Eine weitere Alternative zum herkömmlichen<br />
Zement ist sogenannter Öko-Zement.<br />
Ökozement-Beton<br />
Gegenüber herkömmlichem Zement können die CO 2 -Emissionen<br />
bei der Herstellung von Öko-Zement erheblich gesenkt<br />
werden. Das neuartige Bindemittel Celitement ® funktioniert<br />
auf dieselbe Weise wie bisher bekannte Zemente:<br />
Es verbindet Kies, Sand und Wasser zu einem qualitativ<br />
hochwertigen Zement. Bei seiner Herstellung können die<br />
CO 2 -Emissionen um bis zu 50 % gesenkt werden. Dank der<br />
kalkarmen Celitemente haben Betone einen niedrigen pH-<br />
Wert. Das erlaubt es möglicherweise, den teuren Rohstoff<br />
Stahl, der bisher zur Stabilisierung des Betons notwendig<br />
ist, zumindest teilweise durch nachwachsende Rohstoffe<br />
wie z. B. Zellulosefasern zu ersetzen.<br />
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