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Porosierte Ziegel<br />

Porosierte Mauerziegel sind Leichtziegel und werden durch<br />

Zugabe von Porosierungsstoffen hergestellt. Sie besitzen<br />

gegenüber Mauerziegeln verbesserte Wärmedämmeigenschaften<br />

und können den Anforderungen an die Wärmedämmung<br />

auch bei einschaligen Außenwänden Rechnung tragen.<br />

In der Vergangenheit standen die Porosierungsmittel vielfach<br />

in der Kritik. Als Porenbildner beim Ziegelbrand kommen<br />

Polystyrolkügelchen, Holzfasern, Sägemehl und/oder Papierfasern<br />

zum Einsatz. Sie bilden Hohlräume, was zur verbesserten<br />

Wärmedämmung der Ziegel führt. Rückstände aus der<br />

Verbrennung sind im Ziegel nicht nachweisbar. Eine Reihe<br />

porosierter Ziegel tragen das Label anerkannter Baustoffzertifizierer,<br />

u. a. das natureplus-Zeichen.<br />

Kalksandstein<br />

Kalksandsteine werden aus den Rohstoffen Kalk und Sand<br />

hergestellt, unter Wasserzusatz nach intensivem Mischen<br />

verdichtet, geformt und unter Dampfdruck gehärtet. Kalksandsteine<br />

weisen ein geringes Wärmedämmvermögen<br />

(hohe Wärmeleitfähigkeit) auf. Eine Ausnahme ist Kalksand-<br />

Leichtstein. Wesentliche Bedeutung kommt den KS-Steinen<br />

wegen des guten Schallschutzes und der hohen Wärmespeicherkapazität<br />

zu.<br />

Porenbetonstein<br />

Rohmaterialien sind quarzhaltiger Sand, Kalk und Zement.<br />

Die Ausgangsstoffe werden geschäumt und unter Dampfdruck<br />

gehärtet. Die leichten Steine und Platten lassen sich<br />

auch vom versierten Laien verarbeiten und sind im Altbau<br />

u. a. als ergänzender Wärmeschutz bei der Innendämmung<br />

einsetzbar. Einige Porenbetonprodukte tragen das natureplus-Siegel.<br />

Beton<br />

Beton ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Schon die Römer<br />

errichteten daraus beeindruckende Bauwerke, wie z. B.<br />

Viadukte und Kuppeln. Sie fertigten ihren Beton aus gebranntem<br />

Kalk, Wasser und Sand. Heute wird Beton aus Zement,<br />

Kies, Sand und Wasser hergestellt. Hierzulande gehört Beton<br />

zu den jüngeren Baustoffen. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert<br />

findet er sich im Wohnungsbau vor allem in Fundamenten,<br />

Bodenplatten und Geschossdecken. Die Stahlbetondecke<br />

löste u. a. die traditionelle Holzbalkendecke ab.<br />

Beton verdankt seinen schlechten Ruf seiner grauen, kalten<br />

Anmutung. Doch Beton ist ein so vielseitiger Werkstoff,<br />

dass sich Nachteile durch technische und ästhetische Gestaltungsmittel<br />

jederzeit ausgleichen lassen. Nicht leugnen<br />

lässt sich hingegen die Tatsache, dass die Beton- bzw. die<br />

Zementherstellung weltweit zu den größten Erzeugern von<br />

Treibhausgasen zählt. Für 5–7 % aller CO 2 -Emissionen ist<br />

die Zementproduktion verantwortlich. Damit sind Zementfabriken<br />

nach Kraftwerken und Fahrzeugen drittgrößter<br />

CO 2 -Emittent der Welt. Hauptsächlich stammt das Kohlendioxid<br />

aus dem Kalkstein selbst (beim Erhitzen entweicht CO 2<br />

= Dekarbonatisierung), der Rest kommt aus dem Schornstein<br />

(aus Brennstoffen). Zur Minderung der CO 2 -Emissionen<br />

sowie zur Schonung der Ressourcen sind also dringend<br />

Alternativen gefragt.<br />

Betonsparende Bauweisen<br />

Betonbauteile sind häufig überdimensioniert, weil exakte statische<br />

Berechnungen fehlen. Auch Zusatzstoffe und Zusatzmittel<br />

zur Qualitätsverbesserung des Betons können Masse<br />

einsparen. Eine noch junge Technologie „streckt“ den Beton<br />

mit Hohlkörpern aus Recyclingkunststoff (www.cobiax.ch).<br />

Das spart nicht nur Betonmasse, sondern auch Baustahl. Betone<br />

für Außen- und Innenwände können durch Mauerwerk<br />

oder besser noch durch Holzbauweisen ersetzt werden. Zementestrich<br />

lässt sich durch Trockenbauelemente aus natürlichen<br />

und nachwachsenden Rohstoffen ersetzen.<br />

Nicht selten fallen alte, noch funktionsfähige Holzbalkendecken<br />

dem Abbruch zum Opfer und werden durch zeitgemäße<br />

Betondecken ersetzt. Dabei können auch Holzbalkendecken<br />

so aufgewertet werden, dass sie schall- und<br />

brandschutztechnisch hohen Anforderungen entsprechen.<br />

Nicht ersetzen lässt sich Beton dagegen bei Gründungen,<br />

Fundamenten und Bodenplatten. Hier, wie immer wieder zu<br />

hören, aus ökologischen Gründen Beton z. B. durch Ziegel<br />

zu ersetzen, ist kontraproduktiv und zieht eher Bauschäden<br />

nach sich, als dass es dem Bauwerk oder der Ökologie nützt.<br />

Öko-Beton<br />

Bei der Herstellung von sogenanntem Öko-Beton wird der<br />

Zementanteil im Beton durch Ersatzstoffe so weit wie möglich<br />

reduziert. Mit hydraulischen Grundkomponenten wie<br />

Hüttensand und Flugasche können bis zu 90 % des Zementanteils<br />

substituiert werden. Zudem werden dadurch<br />

Ressourcen geschont, da diese Ersatzstoffe bei der Stahlerzeugung<br />

bzw. der Rauchgasentschwefelung quasi als<br />

Abfallprodukte anfallen. Eine weitere Alternative zum herkömmlichen<br />

Zement ist sogenannter Öko-Zement.<br />

Ökozement-Beton<br />

Gegenüber herkömmlichem Zement können die CO 2 -Emissionen<br />

bei der Herstellung von Öko-Zement erheblich gesenkt<br />

werden. Das neuartige Bindemittel Celitement ® funktioniert<br />

auf dieselbe Weise wie bisher bekannte Zemente:<br />

Es verbindet Kies, Sand und Wasser zu einem qualitativ<br />

hochwertigen Zement. Bei seiner Herstellung können die<br />

CO 2 -Emissionen um bis zu 50 % gesenkt werden. Dank der<br />

kalkarmen Celitemente haben Betone einen niedrigen pH-<br />

Wert. Das erlaubt es möglicherweise, den teuren Rohstoff<br />

Stahl, der bisher zur Stabilisierung des Betons notwendig<br />

ist, zumindest teilweise durch nachwachsende Rohstoffe<br />

wie z. B. Zellulosefasern zu ersetzen.<br />

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