broschuer_altbausanierung_2014_web
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2 Wärmedämmstoffe<br />
Ohne Verbesserung des Wärmeschutzes ist eine Gebäudesanierung<br />
heute nicht mehr denkbar. Die Kunst, dabei Bauwerksschutz<br />
und Wärmeschutz bestmöglich in Einklang zu<br />
bringen, stellt eine Herausforderung für Bauherrn, Planer<br />
und Ausführende dar. Will man bei der Materialwahl auch<br />
dem Klimaschutz Rechnung tragen, sind zukunftsfähige<br />
Lösungen weg von erdölbasierten hin zu regenerativen<br />
Rohstoffen und Energieträgern gefragt. Gerade bei den<br />
Wärmedämmstoffen kommt jenen Materialien wachsende<br />
Bedeutung zu, die sich möglichst klimaneutral erzeugen<br />
lassen und dennoch eine vergleichbar gute Dämmwirkung<br />
erzielen. Holz, Kork oder Schilfrohr haben sich schon seit<br />
Längerem als Dämmstoffe bewährt, seit Neuem kommen<br />
weitere Materialien hinzu, beispielsweise Stroh, Hanf,<br />
Flachs, Wolle oder Gras.<br />
Die Herstellung dieser Dämmstoffe verbraucht in der Regel<br />
weit weniger Energie als die von Glas- und Steinwolle oder<br />
Polystyrol. Viele Naturdämmstoffe stammen aus heimischer<br />
Land- und Forstwirtschaft oder können hier künftig gewonnen<br />
werden, wenn die Nachfrage zunimmt. Das bedeutet<br />
kurze Wege, weniger Import-Abhängigkeit und neue Chancen<br />
für den ländlichen Raum.<br />
Anwendung<br />
Bei richtiger Anwendung können Dämmstoffe einwandfreie<br />
hygienische Verhältnisse erreichen und Feuchtigkeitsschäden<br />
an Bauteilen vermeiden helfen. Außerdem stellt sich ein<br />
angenehmes Raumklima ein. Eine schlecht gedämmte oder<br />
ungedämmte Außenwand strahlt nach innen Kälte ab, eine<br />
gut gedämmte speichert die Raumwärme und gibt sie als<br />
Strahlungswärme ab. So wird eine ausgeglichene Wärmeverteilung<br />
im Raum erreicht.<br />
Schutz gegen Kälte und Hitze<br />
Der Einsatz von Dämmstoffen schützt im Winter vor Kälte<br />
und im Sommer vor Hitze. Maß für den sommerlichen Wärmeschutz<br />
ist die sogenannte Phasenverschiebung. Diese<br />
bezeichnet den Zeitraum zwischen dem Auftreten der<br />
höchsten Temperatur auf der Außenoberfläche eines Bauteils<br />
und dem Erreichen der höchsten Temperatur auf der Innenseite.<br />
Das Durchwandern der Wärme durch das Bauteil<br />
benötigt Zeit, je länger dies dauert, desto besser der sommerliche<br />
Hitzeschutz. Die Phasenverschiebung wird mit der<br />
Wärmespeicherzahl angegeben. Dabei gilt als Faustregel: Je<br />
höher die Rohdichte, desto länger die Phasenverschiebung<br />
und desto höher die Wärmespeicherzahl. Dämmstoffe auf<br />
Basis nachwachsender Rohstoffe haben meist eine höhere<br />
Dichte und Wärmespeicherkapazität und bieten damit einen<br />
besseren sommerlichen Hitzeschutz. Auch das Feuchteverhalten<br />
von Naturfaserdämmstoffen ist als überdurchschnittlich<br />
zu bewerten, da sie in der Lage sind, Feuchtigkeit zu<br />
transportieren oder zeitweise zu binden, ohne Dämmkraft<br />
einzubüßen.<br />
© © arcana Baugesellschaft<br />
Außenwanddämmung: Korkschüttung mit Holzwolle-Dämmplatten<br />
auf Unterkonstruktion<br />
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