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2 Wärmedämmstoffe<br />

Ohne Verbesserung des Wärmeschutzes ist eine Gebäudesanierung<br />

heute nicht mehr denkbar. Die Kunst, dabei Bauwerksschutz<br />

und Wärmeschutz bestmöglich in Einklang zu<br />

bringen, stellt eine Herausforderung für Bauherrn, Planer<br />

und Ausführende dar. Will man bei der Materialwahl auch<br />

dem Klimaschutz Rechnung tragen, sind zukunftsfähige<br />

Lösungen weg von erdölbasierten hin zu regenerativen<br />

Rohstoffen und Energieträgern gefragt. Gerade bei den<br />

Wärmedämmstoffen kommt jenen Materialien wachsende<br />

Bedeutung zu, die sich möglichst klimaneutral erzeugen<br />

lassen und dennoch eine vergleichbar gute Dämmwirkung<br />

erzielen. Holz, Kork oder Schilfrohr haben sich schon seit<br />

Längerem als Dämmstoffe bewährt, seit Neuem kommen<br />

weitere Materialien hinzu, beispielsweise Stroh, Hanf,<br />

Flachs, Wolle oder Gras.<br />

Die Herstellung dieser Dämmstoffe verbraucht in der Regel<br />

weit weniger Energie als die von Glas- und Steinwolle oder<br />

Polystyrol. Viele Naturdämmstoffe stammen aus heimischer<br />

Land- und Forstwirtschaft oder können hier künftig gewonnen<br />

werden, wenn die Nachfrage zunimmt. Das bedeutet<br />

kurze Wege, weniger Import-Abhängigkeit und neue Chancen<br />

für den ländlichen Raum.<br />

Anwendung<br />

Bei richtiger Anwendung können Dämmstoffe einwandfreie<br />

hygienische Verhältnisse erreichen und Feuchtigkeitsschäden<br />

an Bauteilen vermeiden helfen. Außerdem stellt sich ein<br />

angenehmes Raumklima ein. Eine schlecht gedämmte oder<br />

ungedämmte Außenwand strahlt nach innen Kälte ab, eine<br />

gut gedämmte speichert die Raumwärme und gibt sie als<br />

Strahlungswärme ab. So wird eine ausgeglichene Wärmeverteilung<br />

im Raum erreicht.<br />

Schutz gegen Kälte und Hitze<br />

Der Einsatz von Dämmstoffen schützt im Winter vor Kälte<br />

und im Sommer vor Hitze. Maß für den sommerlichen Wärmeschutz<br />

ist die sogenannte Phasenverschiebung. Diese<br />

bezeichnet den Zeitraum zwischen dem Auftreten der<br />

höchsten Temperatur auf der Außenoberfläche eines Bauteils<br />

und dem Erreichen der höchsten Temperatur auf der Innenseite.<br />

Das Durchwandern der Wärme durch das Bauteil<br />

benötigt Zeit, je länger dies dauert, desto besser der sommerliche<br />

Hitzeschutz. Die Phasenverschiebung wird mit der<br />

Wärmespeicherzahl angegeben. Dabei gilt als Faustregel: Je<br />

höher die Rohdichte, desto länger die Phasenverschiebung<br />

und desto höher die Wärmespeicherzahl. Dämmstoffe auf<br />

Basis nachwachsender Rohstoffe haben meist eine höhere<br />

Dichte und Wärmespeicherkapazität und bieten damit einen<br />

besseren sommerlichen Hitzeschutz. Auch das Feuchteverhalten<br />

von Naturfaserdämmstoffen ist als überdurchschnittlich<br />

zu bewerten, da sie in der Lage sind, Feuchtigkeit zu<br />

transportieren oder zeitweise zu binden, ohne Dämmkraft<br />

einzubüßen.<br />

© © arcana Baugesellschaft<br />

Außenwanddämmung: Korkschüttung mit Holzwolle-Dämmplatten<br />

auf Unterkonstruktion<br />

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