broschuer_altbausanierung_2014_web
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Alternativen zu Polystyrol<br />
Für WDV-Systeme mit Polystyrol gibt es Alternativen, z. B.<br />
Dämmplatten aus Holzfaser oder Mineralschaum. Auf der<br />
Basis von Holzfaser wurden Spezialplatten entwickelt, die<br />
eine gute Dämmwirkung aufweisen und sich verputzen<br />
lassen. Die Platten haben ein höheres Gewicht, lassen sich<br />
aber ansonsten ähnlich gut verarbeiten wie Polystyrol. Für<br />
Leichtbauweisen im Holzbau sind Holzweichfaserplatten<br />
der ideale Dämmstoff, da sie genügend Masse einbringen,<br />
klimaausgleichend und schalldämpfend wirken. Besonders<br />
hervorzuheben: Das komplette Dämmsystem inkl. Putz und<br />
Kleber ist als natureplus-zertifiziertes Produkt im Handel.<br />
Auch Kork- oder Schilfrohrplatten können für den Vollwärmeschutz<br />
eingesetzt werden. Diese Dämmstoffe müssen<br />
jedoch als Nischenprodukt angesehen werden, da es nicht<br />
möglich sein wird, die für einen Massendämmstoff benötigten<br />
Mengen bereitzustellen. Ein Vorteil der Schilfrohrplatte:<br />
Die Platte dient als Dämmstoff und gleichzeitig als<br />
Putzträger. Verputzt werden kann in traditioneller Weise mit<br />
Frischmörtel (z. B. Luftkalkmörtel). Zudem spart man sich<br />
den Dämmstoffkleber, weil sich die Platten mechanisch am<br />
Mauerwerk befestigen lassen.<br />
WDVS und Algenbildung<br />
Auf der Oberfläche von verputzten Außendämmungen bilden<br />
sich rascher Algen als an herkömmlichen, nicht gedämmten<br />
Fassaden. Die dunklen Flecken und Fahnen sind unschön, beeinträchtigen<br />
aber die Bausubstanz nicht und werden nicht<br />
als Bauschaden anerkannt. Betroffen sind vor allem Nordfassaden,<br />
besonders wenn sie im Schatten von hohen Bäumen<br />
liegen und nicht durch ein ausladendes Dach geschützt sind.<br />
Wenig Sonne, viel Feuchtigkeit hauptsächlich durch Tauwasser<br />
und viel Nahrung durch organische Stoffe (Pollen, aber<br />
auch Kunststoffsubstanzen aus Anstrich und Putz) bilden den<br />
idealen Nährboden für Algenbewuchs.<br />
Als Vorbeugung gegen Algenbewuchs wirken möglichst glatte<br />
Putzoberflächen, an denen sich keine Verunreinigungen<br />
anlagern können und Regenwasser ungehindert abgleitet.<br />
Von der Industrie empfohlen werden auch Anstrichsysteme<br />
mit dem sogenannten Lotuseffekt. Die Haut solcher Anstriche<br />
ist zwar diffusionsfähig, aber so beschaffen, dass Verunreinigungen<br />
nicht auf der Oberfläche haften und dadurch mit<br />
dem Regen abgewaschen werden. Wie sich diese mit Nanotechnologie<br />
ausgestatteten Anstrichsysteme auf die Umwelt<br />
auswirken, ist noch unklar.<br />
Wirksam gegen Algenbewuchs sind auch Algizide in Anstrichund<br />
Putzsystemen, allerdings nur befristet, solange sie nicht<br />
vom Regen ausgewaschen werden. Irgendwann gelangen<br />
die giftigen Substanzen ins Erdreich, ins Grundwasser oder<br />
über die Kanalisation in Flüsse und Seen. Will man den jüngeren<br />
Forschungsergebnissen des Dahlberg-Institutes Glauben<br />
schenken, wonach all diese Mittel langfristig ohnehin kaum<br />
zum Erfolg führen, sind die teuren und umstrittenen Mittel<br />
wohl nicht die beste Wahl. (Das Dahlberg-Institut sieht den<br />
einzigen Ausweg für WDV-Systeme aus der Algen-Misere in<br />
einer Fassadenheizung – was natürlich den Energiesparbemühungen<br />
zuwiderläuft.)<br />
Außenwanddämmung mit Schilfrohrplatten ein- oder mehrlagig<br />
Eine weitere Alternative ist die Mineralschaumplatte. Damit<br />
sie auf der Putzfläche kraftschlüssig verklebt werden kann,<br />
benötigt die Platte einen möglichst planebenen Untergrund –<br />
was bei älteren Fassaden häufig nicht gegeben ist (Unebenheiten<br />