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Alternativen zu Polystyrol<br />

Für WDV-Systeme mit Polystyrol gibt es Alternativen, z. B.<br />

Dämmplatten aus Holzfaser oder Mineralschaum. Auf der<br />

Basis von Holzfaser wurden Spezialplatten entwickelt, die<br />

eine gute Dämmwirkung aufweisen und sich verputzen<br />

lassen. Die Platten haben ein höheres Gewicht, lassen sich<br />

aber ansonsten ähnlich gut verarbeiten wie Polystyrol. Für<br />

Leichtbauweisen im Holzbau sind Holzweichfaserplatten<br />

der ideale Dämmstoff, da sie genügend Masse einbringen,<br />

klimaausgleichend und schalldämpfend wirken. Besonders<br />

hervorzuheben: Das komplette Dämmsystem inkl. Putz und<br />

Kleber ist als natureplus-zertifiziertes Produkt im Handel.<br />

Auch Kork- oder Schilfrohrplatten können für den Vollwärmeschutz<br />

eingesetzt werden. Diese Dämmstoffe müssen<br />

jedoch als Nischenprodukt angesehen werden, da es nicht<br />

möglich sein wird, die für einen Massendämmstoff benötigten<br />

Mengen bereitzustellen. Ein Vorteil der Schilfrohrplatte:<br />

Die Platte dient als Dämmstoff und gleichzeitig als<br />

Putzträger. Verputzt werden kann in traditioneller Weise mit<br />

Frischmörtel (z. B. Luftkalkmörtel). Zudem spart man sich<br />

den Dämmstoffkleber, weil sich die Platten mechanisch am<br />

Mauerwerk befestigen lassen.<br />

WDVS und Algenbildung<br />

Auf der Oberfläche von verputzten Außendämmungen bilden<br />

sich rascher Algen als an herkömmlichen, nicht gedämmten<br />

Fassaden. Die dunklen Flecken und Fahnen sind unschön, beeinträchtigen<br />

aber die Bausubstanz nicht und werden nicht<br />

als Bauschaden anerkannt. Betroffen sind vor allem Nordfassaden,<br />

besonders wenn sie im Schatten von hohen Bäumen<br />

liegen und nicht durch ein ausladendes Dach geschützt sind.<br />

Wenig Sonne, viel Feuchtigkeit hauptsächlich durch Tauwasser<br />

und viel Nahrung durch organische Stoffe (Pollen, aber<br />

auch Kunststoffsubstanzen aus Anstrich und Putz) bilden den<br />

idealen Nährboden für Algenbewuchs.<br />

Als Vorbeugung gegen Algenbewuchs wirken möglichst glatte<br />

Putzoberflächen, an denen sich keine Verunreinigungen<br />

anlagern können und Regenwasser ungehindert abgleitet.<br />

Von der Industrie empfohlen werden auch Anstrichsysteme<br />

mit dem sogenannten Lotuseffekt. Die Haut solcher Anstriche<br />

ist zwar diffusionsfähig, aber so beschaffen, dass Verunreinigungen<br />

nicht auf der Oberfläche haften und dadurch mit<br />

dem Regen abgewaschen werden. Wie sich diese mit Nanotechnologie<br />

ausgestatteten Anstrichsysteme auf die Umwelt<br />

auswirken, ist noch unklar.<br />

Wirksam gegen Algenbewuchs sind auch Algizide in Anstrichund<br />

Putzsystemen, allerdings nur befristet, solange sie nicht<br />

vom Regen ausgewaschen werden. Irgendwann gelangen<br />

die giftigen Substanzen ins Erdreich, ins Grundwasser oder<br />

über die Kanalisation in Flüsse und Seen. Will man den jüngeren<br />

Forschungsergebnissen des Dahlberg-Institutes Glauben<br />

schenken, wonach all diese Mittel langfristig ohnehin kaum<br />

zum Erfolg führen, sind die teuren und umstrittenen Mittel<br />

wohl nicht die beste Wahl. (Das Dahlberg-Institut sieht den<br />

einzigen Ausweg für WDV-Systeme aus der Algen-Misere in<br />

einer Fassadenheizung – was natürlich den Energiesparbemühungen<br />

zuwiderläuft.)<br />

Außenwanddämmung mit Schilfrohrplatten ein- oder mehrlagig<br />

Eine weitere Alternative ist die Mineralschaumplatte. Damit<br />

sie auf der Putzfläche kraftschlüssig verklebt werden kann,<br />

benötigt die Platte einen möglichst planebenen Untergrund –<br />

was bei älteren Fassaden häufig nicht gegeben ist (Unebenheiten<br />

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