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14 Dach und Dachausbau<br />

Qualität und Zustand eines Daches bestimmen wesentlich<br />

den Wohnwert eines Hauses. Schäden am Dach haben<br />

immer Folgen für den ganzen Bau. Das Dach ist von<br />

allen Teilen des Gebäudes den stärksten Beanspruchungen<br />

durch Regen, Schnee und Wind ausgesetzt, es hat Temperaturschwankungen<br />

zwischen Tag und Nacht von 60 °C und<br />

mehr auszuhalten. Das ist auch die Hauptursache für die<br />

Art der Schäden am Dach und für seine Schadenanfälligkeit.<br />

Dachschäden führen sehr schnell zu Durchfeuchtung<br />

und damit zu einer fortschreitenden Zerstörung der übrigen<br />

Baumasse. Die Dachsanierung muss deshalb Vorrang vor<br />

allen anderen Arbeiten haben. Aber auch ein intaktes Dach<br />

muss genau kontrolliert werden und bedarf der regelmäßigen<br />

Pflege.<br />

In aller Regel besteht das geneigte Dach aus Dachtragwerk<br />

(Dachstuhl) und der Dachhaut (z. B. Ziegeldeckung auf Latten<br />

oder Brettern). Bevor ein Dach ausgebaut wird, sollten<br />

alle Bestandteile des Daches auf Schäden und Mängel inspiziert<br />

werden. Für den Dachstuhl ist der Zimmermann zuständig,<br />

für die Dachhaut der Dachdecker.<br />

Dachklima<br />

Früher dienten Dachräume lediglich als klimatische Pufferzone<br />

über den Wohnräumen. Heute bieten die großen, oft<br />

stützenfreien Dachräume großzügige Wohnmöglichkeiten,<br />

die eventuell auch gewinnbringend vermietet werden können.<br />

Damit werden ganz andere Ansprüche an den Dachraum<br />

gestellt. Winddichtigkeit, hohe Wärmedämmung,<br />

Heizmöglichkeiten für gleichbleibende Wohntemperaturen,<br />

dazu die hohe Dampfentwicklung in den bewohnten Räumen<br />

verändern das Dachklima grundlegend. Die gesamte<br />

Dachkonstruktion wird mit hohen Temperaturspannungen<br />

zwischen innen und außen belastet.<br />

große Vorteile. Sie bremsen mit ihrer großen Masse den<br />

Durchfluss der Wärme weit besser ab als z. B. leichte Kunstschäume.<br />

Die tagsüber eingespeicherte Wärme wird über<br />

Nacht langsam wieder abgegeben, sodass das gefürchtete<br />

Barackenklima mit hohen Temperaturschwankungen, wie<br />

sie bei Dachräumen in Leichtbauweise sonst üblich sind,<br />

nicht aufkommen kann.<br />

Für die Innenverkleidung sind alle Trockenbauweisen mit<br />

hohen Diffusionswerten wie Gipskarton- oder Lehmbauplatten<br />

den Ausmauerungen vorzuziehen, die zu viel Nässe<br />

in den Dachraum bringen. Auch Putzarbeiten sollten sicherheitshalber<br />

nur ausgeführt werden, wenn gleichzeitig eine<br />

Wandflächenheizung geplant ist. Tapeten und Farben auf<br />

Plattenwänden müssen ebenfalls gut dampfdurchlässig<br />

sein. Sie dürfen keine plastifizierenden Zusätze enthalten.<br />

Dampfbremse<br />

Die Feuchtigkeitssperre (Dampfbremse, Dampfsperre) auf<br />

der Innenseite der Ausbauschale wird von vielen Handwerkern<br />

und Planern nach wie vor als unerlässlich angesehen.<br />

Eine Dampfsperre im Wohnbereich muss aber zu hoher<br />

Feuchtekonzentration und damit zu einem ungesunden<br />

Wohnklima führen. Feuchtepuffernde und zugleich wärmespeichernde<br />

Innenverkleidungen aus dicken Gipskartonoder<br />

Lehmbauplatten helfen beim Klimaausgleich. Eine<br />

ganz wesentliche Verbesserung gegenüber den Dampfsperren<br />

aus dicken Plastikfolien sind sogenannte intelligente<br />

Dampfbremsen (pro clima, Dörken, Ampack u. a.). Im<br />

Gegensatz zur Dampfsperre unterbinden sie die Dampfdiffusion<br />

nicht vollständig. Ähnlich wie die Membran für Funktionswäsche<br />

können sie ihre Dampfdurchlässigkeit in Abhängigkeit<br />

von der herrschenden Luftfeuchtigkeit ändern.<br />

Damit erschweren sie das Eindringen von Feuchtigkeit im<br />

Winter und begünstigen das Austrocknen im Sommer.<br />

Dachausbau<br />

Zur Wärmedämmung sollten nur sehr gut diffusionsfähige<br />

Dämmstoffe verwendet werden. Grobporiges Material ist<br />

in der Lage, aufgenommene Kondensfeuchte bei guter Belüftung<br />

schnell wieder abzugeben. Besonders geeignet sind<br />

Materialien aus Holz-, Hanf- oder Flachsfaser. Nicht geeignet<br />

sind offenporige Schaumdämmstoffe, sie nehmen die<br />

Kondensfeuchte wie ein Schwamm auf, ohne sie wieder abzugeben.<br />

Unterm Dach immer wichtiger wird auch ein ausgeglichenes<br />

Wohnklima bei sommerlicher Hitze. Hier bieten wärmespeichernde<br />

Dämmstoffe wie die Holzweichfaserplatte<br />

Dachdämmung mit Zellulose-Einblasdämmung und „intelligenter“<br />

Dampfbremse. Bahnenstöße mit Klebeband abgeklebt und<br />

unter Dachlatten angeordnet. Luftdichter Anschluss der Bahnen<br />

an Gipskartonwand mit Systemkleber.<br />

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