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Bbl 2001 1715 - admin.ch

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jektiver, au<strong>ch</strong> materieller,Voraussetzungen, die ausserhalb der Ma<strong>ch</strong>tsphäre des Einzelnen<br />

liegen. (Verglei<strong>ch</strong>e Anhang 3 Abs<strong>ch</strong>nitt 2.2: Die Deckung des Invaliditätsrisikos).<br />

2.1.3 Mens<strong>ch</strong>en mit Behinderungen im Arbeitsprozess<br />

2.1.3.1 Allgemeines<br />

Die meisten Mens<strong>ch</strong>en in der S<strong>ch</strong>weiz si<strong>ch</strong>ern ihre wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Existenz dur<strong>ch</strong><br />

ein Arbeitseinkommen. Für sie ist die Arbeitswelt ein bedeutender Lebensberei<strong>ch</strong>.<br />

Zugang zum Arbeitsmarkt und Werts<strong>ch</strong>ätzung der eigenen Arbeitskraft ist daher von<br />

vitaler Bedeutung, wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> und sozial. Die allgemeine Arbeitsmarktsituation,<br />

das Ausmass von Angebot und Na<strong>ch</strong>frage, die spezifis<strong>ch</strong>en Qualifikationen, na<strong>ch</strong><br />

denen na<strong>ch</strong>gefragt wird, die Eins<strong>ch</strong>ätzung der Leistungsfähigkeit, die Beurteilung<br />

der fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en und sozialen Eignung dur<strong>ch</strong> den na<strong>ch</strong>fragenden Arbeitgeber oder die<br />

na<strong>ch</strong>fragende Arbeitgeberin bestimmen die Marktzutritts<strong>ch</strong>ancen bzw. die Anstellungs<strong>ch</strong>ancen.<br />

Dies trifft au<strong>ch</strong> für Mens<strong>ch</strong>en mit Behinderungen zu. Der Arbeitsmarkt<br />

ist für Mens<strong>ch</strong>en mit Behinderungen ein Kristallisationspunkt der gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Akzeptanz. Dabei ist zu bedenken, dass die individuellen Verhältnisse<br />

sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sind was die Behinderungsart (physis<strong>ch</strong>, psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> oder geistig)<br />

und deren Grad (lei<strong>ch</strong>t, mittel, s<strong>ch</strong>wer, Einfa<strong>ch</strong>- und Mehrfa<strong>ch</strong>behinderung) sowie<br />

deren Augenfälligkeit betrifft. Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und bisherige Einbettung in Familie,<br />

Arbeitswelt und Gesells<strong>ch</strong>aft vor Eintritt der Behinderung spielen ebenfalls eine<br />

ents<strong>ch</strong>eidende Rolle für die Integrationsfähigkeit. In diesem Zusammenhang ist daran<br />

zu erinnern, dass die Ursa<strong>ch</strong>e einer Behinderung in der Mehrzahl der Fälle ni<strong>ch</strong>t<br />

ein Geburtsgebre<strong>ch</strong>en oder ein Unfall, sondern eine Krankheit ist, die im Laufe des<br />

Lebens eintritt 22. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit, von einer<br />

Behinderung betroffen zu sein und infolgedessen im Erwerbsleben ni<strong>ch</strong>t mehr die<br />

volle Leistung erbringen zu können oder den Anforderungen gar ni<strong>ch</strong>t mehr zu genügen<br />

23.<br />

2.1.3.2 Ges<strong>ch</strong>ützte Werkstätten<br />

Da Mens<strong>ch</strong>en mit Behinderungen auf dem freien Arbeitsmarkt geringe Anstellungs<strong>ch</strong>ancen<br />

haben, wurden ges<strong>ch</strong>ützte Werkstätten ges<strong>ch</strong>affen. Anfang der Neunzigerjahre<br />

fanden gegen 20 000 Personen mit s<strong>ch</strong>weren Behinderungen in ca. 300 ges<strong>ch</strong>ützten<br />

Werkstätten eine ihrer Behinderung angemessene Tätigkeit. Für die Hälfte<br />

dieser Personen ist in angegliederten Wohnheimen au<strong>ch</strong> für Unterkunft und na<strong>ch</strong><br />

Mögli<strong>ch</strong>keit für ein Freizeitangebot gesorgt. Dieser Einri<strong>ch</strong>tungstyp entspri<strong>ch</strong>t dem<br />

erweiterten Leistungsauftrag des Bundesamtes für Sozialversi<strong>ch</strong>erung, wona<strong>ch</strong> die<br />

22 Siehe dazu die Ausführungen unter 2.1.4.3.<br />

23 Einer von fünf Männern kurz vor der Pensionierung ist IV-Rentner. Der Eintritt in die<br />

Gruppe der IV-Rentner und IV-Rentnerinnen erfolgt hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf Grund von<br />

Krankheit. Der Bezug einer Invalidenrente ist ein Phänomen, das ebenso wie die Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung<br />

des Gesundheitszustandes hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> mit dem Alter zusammenhängt.<br />

Verglei<strong>ch</strong>e dazu die Ausführungen unter 2.1.4.4 sowie die Graphik 1 im Anhang 1.<br />

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