Bbl 2001 1715 - admin.ch
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2.3.1.3 Bauli<strong>ch</strong>e Anpassungen von Gebäuden<br />
Deuts<strong>ch</strong>land<br />
Au<strong>ch</strong> in Deuts<strong>ch</strong>land ist das Baure<strong>ch</strong>t Ländersa<strong>ch</strong>e. Die Bauordnungen der Länder<br />
enthalten Vors<strong>ch</strong>riften über die behindertengere<strong>ch</strong>te Gestaltung bauli<strong>ch</strong>er Anlagen.<br />
Frankrei<strong>ch</strong><br />
Ein spezielles Gesetz (Loi d’orientation en faveur des personnes handicapées<br />
no.75-335 vom 30. Juni 1975) s<strong>ch</strong>reibt vor, dass die ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>en Dispositionen<br />
und die Ausgestaltung der Räume in Wohnbauten und in öffentli<strong>ch</strong>en Gebäuden<br />
so bes<strong>ch</strong>affen sein müssen, dass sie für Behinderte zugängli<strong>ch</strong> sind. Dur<strong>ch</strong> zwei<br />
Dekrete (no. 78-109 vom 1. Februar 1978 und no. 78-1167 vom 8. Dezember 1978)<br />
werden diese Bestimmungen konkretisiert, insbesondere bezügli<strong>ch</strong> Rollstuhlgängigkeit,<br />
und auf alle neuen privaten und staatli<strong>ch</strong>en Anlagen anwendbar erklärt. Dur<strong>ch</strong><br />
ein weiteres Gesetz (Loi no. 91-663 du 13 juillet 1991) und entspre<strong>ch</strong>ende Ausführungserlasse<br />
ist eine präventive Kontrolle eingeführt und der Code de la construction,<br />
de l’habitation et de l’urbanisme, etwa im Bezug auf die Baubewilligungen und<br />
die Eröffnung von Gebäuden mit Publikumsverkehr, entspre<strong>ch</strong>end ergänzt worden.<br />
In einem jüngsten Erlass (Décret no. 99-756 du 31. August 1999) werden detaillierte<br />
Vors<strong>ch</strong>riften über die behindertengere<strong>ch</strong>te Anlage von öffentli<strong>ch</strong>en sowie privaten,<br />
aber der Öffentli<strong>ch</strong>keit zugängli<strong>ch</strong>en Strassen, Plätzen und Örtli<strong>ch</strong>keiten aufgestellt.<br />
Für Massnahmen zur Verbesserung des Zugangs von Behinderten zu Verwaltungsstellen<br />
in älteren Gebäuden steht ein interministerieller Fonds (Fonds interministériel<br />
pour l’accessibilité aux personnes handicapées des bâtiments anciens ouverts au<br />
public qui appartiennent à l’Etat) zur Verfügung, der von einer speziellen Commission<br />
interministérielle de la Politique immobilière de l’Etat (CPIE) verwaltet wird.<br />
Italien<br />
In zwei glei<strong>ch</strong>namigen Gesetzen (Legge no. 118 vom 30. März 1971, Legge no. 13<br />
vom 9. Januar 1989, modifiziert dur<strong>ch</strong> Legge no. 62 vom 27. Februar 1989) und ergänzenden<br />
Erlassen sind Massnahmen für den öffentli<strong>ch</strong>en und privaten Berei<strong>ch</strong><br />
vorgesehen, insbesondere Beihilfen für bauli<strong>ch</strong>e Anpassungen. Mit einem weiteren<br />
Gesetz (Legge no. 49/1997) werden für sol<strong>ch</strong>e Arbeiten Steuervergünstigungen gewährt.<br />
Österrei<strong>ch</strong><br />
Das Bauwesen steht in Österrei<strong>ch</strong> in der Kompetenz der Länder. Es bestehen deshalb<br />
in diesem Berei<strong>ch</strong> keine Normen auf Bundesebene.<br />
Spanien<br />
Das Integrationsgesetz (13/1982) enthält für den Bauberei<strong>ch</strong> Vors<strong>ch</strong>riften über die<br />
behindertengere<strong>ch</strong>te Neukonstruktion, Renovation oder Vergrösserung von öffentli<strong>ch</strong>en<br />
und privaten Gebäuden und hält die zuständigen Stellen dazu an, private Bauherren<br />
bei der Dur<strong>ch</strong>führung sol<strong>ch</strong>er Arbeiten zu unterstützen und unter gewissen<br />
Umständen au<strong>ch</strong> zu subventionieren. Beim subventionierten Wohnungsbau werden<br />
direkt entspre<strong>ch</strong>ende Auflagen (Beispiel: Einbau rollstuhlgängiger Aufzüge) gema<strong>ch</strong>t.<br />
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