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Bbl 2001 1715 - admin.ch

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her als jene der Frauen. Wenn man die Hauptrisikofaktoren «Mann» und «erhöhtes<br />

Alter» verbindet, stellt man fest, dass ein Drittel aller IV-Rentenbezüger der Gruppe<br />

der über 50 Jahren alten Männer angehören 38. Ob si<strong>ch</strong> diese Risikofaktoren au<strong>ch</strong> im<br />

AHV-Alter fortsetzen, ist aus der IV-Statistik ni<strong>ch</strong>t ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, da mit dem Eintritt<br />

ins AHV-Rentenalter die IV-Rente dur<strong>ch</strong> die AHV-Rente abgelöst wird.<br />

2.1.4.5 Entwicklung der Invalidität seit 1992<br />

Das jährli<strong>ch</strong>e Wa<strong>ch</strong>stum der Anzahl der IV-Leistungsbezüger und -bezügerinnen<br />

betrug in der S<strong>ch</strong>weiz in den letzten se<strong>ch</strong>s Jahren (1992–1998) dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />

3,7% (+ 77 000 Personen). Glei<strong>ch</strong>zeitig stieg die Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit, eine IV-<br />

Leistung zu beziehen, von 5,4% auf 6,6% der versi<strong>ch</strong>erten Bevölkerung. Die Differenz<br />

von 1,2 Punkten entspri<strong>ch</strong>t einem Anstieg von 20% seit dem Jahre 1992.<br />

Dieses Wa<strong>ch</strong>stum kann ni<strong>ch</strong>t nur auf das Phänomen der Alterung der versi<strong>ch</strong>erten<br />

Bevölkerung zurückgeführt werden. Es ist au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bloss eine direkte Folge der<br />

s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Wirts<strong>ch</strong>aftskonjunktur: Die Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit, von Invalidität betroffen<br />

zu sein, ist seit 1992 ausnahmslos in allen Altersklassen gestiegen39. Da mit zunehmendem<br />

Alter das Invaliditätsrisiko zunimmt, wirkt si<strong>ch</strong> die Vers<strong>ch</strong>iebung der Alterspyramide<br />

in einer Zunahme der Invalidisierungen aus. Ein Fünftel der zwis<strong>ch</strong>en<br />

1985 und 1995 gemeldeten neuen Fälle der IV ist auf diese Entwicklung zurückzuführen40.<br />

Im zeitli<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong> zeigt si<strong>ch</strong>, dass bei den Personen, wel<strong>ch</strong>e auf<br />

Grund von Krankheit als invalid anerkannt werden (80% der Neuzugänge), immer<br />

häufiger «Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen der Kno<strong>ch</strong>en oder Bewegungsorgane» sowie «psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />

Erkrankungen» (Psy<strong>ch</strong>osen, Psy<strong>ch</strong>oneurosen und Persönli<strong>ch</strong>keitsstörungen) als<br />

Krankheitsursa<strong>ch</strong>e angegeben werden. Während 1958 bei 5 von 10 Fällen diese<br />

zwei Krankheitsbilder anzutreffen waren, sind es 1995 s<strong>ch</strong>on 7 von 10.<br />

2.1.4.6 Kinder und minderjährige Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

mit Behinderungen<br />

Bei Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en mit Behinderungen unters<strong>ch</strong>eidet man folgende Kategorien41:<br />

Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und S<strong>ch</strong>werhörige, Körperbehinderte<br />

und <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> Kranke, Lernbehinderte, geistig Behinderte, Spra<strong>ch</strong>behinderte<br />

und Verhaltensgestörte.<br />

Die s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Förderungsbedürfnisse der Behinderten können jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> Behindertenkategorien definiert werden. Neuere Definitionsbemühungen<br />

gehen dahin, die Zusammenhänge zwis<strong>ch</strong>en der spezifis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ädigung und den<br />

mögli<strong>ch</strong>en Aktivitäten sowie die individuellen Partizipationsmögli<strong>ch</strong>keiten jedes<br />

einzelnen Kindes zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Viele körperbehinderte Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e können in Regelklassen integriert<br />

werden, sofern die bauli<strong>ch</strong>en Bedingungen dies zulassen. Andere Kinder mit Behin-<br />

38 IV-Statistik 1999, S. 20.<br />

39 IV-Statistik 1999, S. 12.<br />

40 Verglei<strong>ch</strong>e François Donini, Nicolas Es<strong>ch</strong>mann, Anstieg der IV-Rentenbezüger:<br />

Erklärungsansätze. In: Soziale Si<strong>ch</strong>erheit, Nr. 4, 1998, S. 202–207, S. 204.<br />

41 Angaben der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Zentralstelle für Heilpädagogik vom 7. Oktober 2000.<br />

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