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IN DER FÜLLE DES REICHTUMS 123
Doch du, Vaterland, ihr, meiner Heimat Götter,
Empfanget gnädig hier auf diesen Wegen mich,
Und du, Haus der Mutter. Denn ich komme, dir
Mit Recht ein Rächer, den der Götter Ruf erweckt.
lasst mich nicht mehr ehrlos aus dem Lande ziehen,
Lasst Herrn mich unseres Reichtums sein, Herrn meines Hauses.
Gelingt es ihm, Aigisthos niederzuschlagen, dann wird er
Herrscher in Mykene sein. Was Aigisthos besitzt, wird sein
eigen werden, die Ehre, zu herrschen, und fürstlicher Reichtum.
Ion wird nach Athen gehen, wo ihn nach den Worten
seines neuen Vaters erwarten wird : des Vaters glückliches
Szepter und grosser Reichtum^). In der Elektra des Euripides
feiert der Chor Klytaimnestra als Herrscherin, als Tochter des
alten hochadeligen Tyndaridenhauses, als Schwester der Dioskuren,
aber er begrüsst sie auch mit Heilrufen wegen ihres
Reichtums, der ihr grosses Glück ausmache*).
Heil
dir,
Königin du argivischen Lands,
Tyndareos Tochter
Und Schwester der tapferen Söhne des Zeus,
Die wohnen im strahlenden Äther,
Im Sternenglanz. In Sturmesnot ^
Als Erretter
der Menschen gepriesen.
Heil dir! Wie die Seligen ehren wir dich
Um des Reichtums Glanz, um die Fülle des Glücks,
Jetzt müssen wir vor deinem Glück
In
Heil,
Ehrfurcht und Bewunderung uns neigen.
Königin!
Das göttliche Blut in den Adern der Familie ist ein stolzer
Vorzug, aber schliesslich doch nicht mehr als ein konventioneller
Titel für Klytaimnestra. Ihr eigentliches Glück, das hier bewundert,
anderswo beneidet wird, ist Reichtum und Wohlstand.
Trotz allem, was seit Iphigeneias Opferung, seit der Kriegsfahrt
des Gatten vergangen ist, trotz der grausen Bluttat in
1) Eurip. Ion 578. — 2) Eurip. Elek. 988 ff.