Demos und Monarch - booksnow.scholarsportal.info
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ZIEL UND WEG DEK UNTERSUCHUNG<br />
Wenn wir an wesentlichen Partien unserer Untersuchung<br />
auf Aristophanes <strong>und</strong> die Komödie Bezug nehmen werden, so<br />
werden wir dem Einwurf nicht entgehen, Aristophanes sei einseitig<br />
Partei, biete politische Karrikatur, Klatsch <strong>und</strong> Verleumdung.<br />
Niemand wird leugnen, dass Aristophanes etwas vom<br />
modernen politischen Witzblatt anhaftet. Aber das ist kein<br />
Gr<strong>und</strong>, ihn beiseite zu schieben. Es wäre unsinnig, aus Aristophanes<br />
biographisches Material zu sammeln; aber die Stimmungen<br />
einer Zeit, die eigentümliche Art ihrer Urteilsbildung,<br />
die Massstäbe, die sie an die handelnden Staatsmänner anlegt,<br />
ihr Hoffen <strong>und</strong> ihr Fürchten, all das lässt sich aus dem politischen<br />
Witzblatt viel besser erkennen als aus den schönsten<br />
amtlichen K<strong>und</strong>gebungen. Immerhin wird man sich hüten, in<br />
wesentlichen Fragen auf Aristophanes allein zu bauen, Material<br />
in Menge geben uns die Historiker Herodot, Thukydides, die<br />
frühen Redner <strong>und</strong> das kleine,<br />
aber so unendlich wertvolle Gut,<br />
das sich als Bruchstücke der Sophistik darbietet.<br />
Mit Vorsicht zu benützen waren für uns Xenophon <strong>und</strong> Isokrates,<br />
da sie das Problem Demokratie <strong>und</strong> Alleinherrschaft in<br />
besonderer Weise zu einer monarchischen Theorie verarbeitet<br />
haben, die wir im Verlauf dieser Untersuchung kennen lernen<br />
werden. Plato haben wir mit voller Absicht unberücksichtigt<br />
gelassen. Befasst man sich mit ihm, so erliegt man ihm,<br />
opfert seine eigene Meinung <strong>und</strong> nimmt dankbar entgegen,<br />
was er in verschwenderischer Fülle an Ideen darbietet; fühlt<br />
sich so der Mühe leicht enthoben, Steinchen aufzusammeln, wo<br />
doch Plato als fertiges Kunstwerk vor uns steht. Ohne Plato<br />
aber kein Abschluss. Darum können wir auch in dieser Arbeit<br />
nur einen Versuch sehen, das Blickfeld zu weiten. Wir überlassen<br />
es der Kritik,<br />
Ergebnisse zu prüfen.<br />
an der Hand Piatos die Richtigkeit unserer