Demos und Monarch - booksnow.scholarsportal.info

I. Teil.
Demokratie und Machtwille.
1. Kapitel.
Der Zerfall
der Demokratie.
Die klassische griechische Demokratie erscheint auf einem
andern Hintergrund als die Alleinherrschaft des Hellenismus.
Dort Stadtstaat, hier Flächenstaat.
Polis und Demokratie sterben
zusammen ab, über ihren Trümmern weitet sich das Weltreich,
das ein Herrscher meistert. Gibt es eine Kontinuität der historischen
Entwicklung, so müssen die geistigen Ursachen, die
Polis und Demokratie zerstören, mit denen verzahnt sein, die
das Imperium und die Monarchie heraufführen. Die Zerstörung
der Polis hat die Forschung schon öfters angelockt. Wir
müssen trotzdem dieses Gebiet durchwandern, um den Punkt
zu linden, von dem der vorwärtsschauende Blick jenseits des
Trümmerfelds der demokratischen Polis im Nebel des Möglichen
die Konturen der werdenden Alleinherrschaft zum erstenmal
erspähen kann.
Das Wesen der Polis lässt sich nach folgenden drei Gesichtspunkten
deuten: Nach ihrer Engräumigkeit, ihren geheiligten
und darum für den Politen indiskutabeln Rechtsbegriffen, nach
ihren demokratischen Tendenzen. Die Griechen des fünften
Jahrhunderts treten
mehr und mehr in den Bann von drei Denkrichtungen,
die von der demokratischen Polis hinwegweisen.
Wir bezeichnen sie als Internationalismus i^^richtiger wäre Interpolitismus),
Rationalismus und Individualismus. Wo liegt der
Punkt, von dem aus der Weg zur Alleinherrschaft abzweigt
Die Polis hatte mit der Poliskultur ein Polisbewusstsein
geschaffen.
Die sichtbare Beziehung zu allen Lebensäusserungen