Demos und Monarch - booksnow.scholarsportal.info

DIE MONAECHIE PSYCHOLOGISCH BEGRÜNDET 151
. Wofür
Wer aber mit Taten und Worten
Als ein Verächter auftritt,
Nicht fürchtet die hohe Dike,
Sich nicht scheut vor Göttertempeln,
Ein böses Geschick ergreife ihn
Samt seines Prunks unseligem Ruhm,
Der sich selbst Gewinn sucht, des Rechts vergessend.
Und nicht meidet sündiges Tun,
Der an unnahbar Heiliges rührt mit Leichtsinn.
Wer kann bei solchem Anblick
Des Zornes Wallung sich im Herzen dämpfen
Wenn solche Taten Ehren bringen,
soll ich im Chore tanzen
Sophokles droht und grollt der Stadt, die die Anomia ehrt.
Wofür die Feste Ehren geniesst in Athen, wer Schande und
Tod verdiente.
Der griechische Monarch wird vom griechischen Massenstreben
emporgetragen. Seine Person ist zufällig. Wenn es
der eine nicht wäre, den die Welle auf ihrem Kamme führt,
so wäre es ein anderer. Der individualistische Machtwille ist
das Kennzeichen des Jahrhunderts, jeder Grieche trägt diese
Anlage in sich. Ob ihn dieses Streben über die Grenzen von
Familie und Geschäft hinaus in die politische Arena führt, wird
allein von der Intensität des Strebens abhängen, die individuell
verschieden ist. Ein besonders hohes Mass von Willen und
rücksichtsloser Kraft wird nötig sein, wenn dieser individualistische
Machtwille bis zum Throne emporsteigen soll.
Ist dieses
Streben aber einmal Massenstreben geworden, so wird es in der
tausendfachen Variierung auch
einmal in dieser stärksten Intensität
auftreten, und dann ist der Monarch ohne weiteres gegeben.
3. Kapitel.
Die demagogische Alleinherrschaft.
Den Eigenwillen brechen, leiden, kämpfen und, wenn es sein
muss, fallen für eine absolute Staatsidee, im Mitbürger nichts
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