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Demos und Monarch - booksnow.scholarsportal.info

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DER ZWANG ZUM VERGLEICHE 47<br />

meinen Zorn zu lindern dadurch, dass er mich zum Lachen<br />

bringt. Und kann das alles uns das Herz nicht rühren, dann<br />

die Buben<br />

schleppen sie plötzlich die Kinder an der Hand herbei,<br />

sowohl als die Mädchen. Da sitz ich dann <strong>und</strong> horche. Sie<br />

blöken zusammen <strong>und</strong> hängen die Köpfe, <strong>und</strong> um ihretwillen<br />

beschwört mich der Vater, als war ich ein Gott, mit Furcht <strong>und</strong><br />

Zittern, ich soll ihn doch ja nicht verdammen. „0, wenn dich<br />

das Blöken der Lämmer freute, so höre die Stimme des Knaben,<br />

ergötzt du dich aber am Schweinchen, so lass dich des Mädels<br />

Stimme rühren." Da geruhen vnv wohl, die Saiten des Zorns<br />

etwas herunter zu stimmen. Das heisst doch: gewaltig, allmächtig<br />

sein <strong>und</strong> dem Reichtum ins Angesicht lachen!"<br />

Aristophanes denkt nicht an eine Führerpersönlichkeit, wenn<br />

er uns diese abstossenden Bilder der Eitelkeit <strong>und</strong> der Grossmannssucht<br />

entwirft. Das athenische Gesamtvolk krankt an<br />

diesem Laster, der eine Bürger mehr, der andere weniger.<br />

Dieses Streben nach überragender Ehre muss sich stets in Beziehung<br />

zur Umwelt setzen. Wer Ehre für sich haben will, der<br />

muss sich mit andern Menschen vergleichen können, die weniger<br />

geehrt sind, <strong>und</strong> dieses Vergleichen Müssen wird zum starken<br />

Zwang. Man sieht überall Konkurrenten, <strong>und</strong> der Gedanke,<br />

dass ein anderer es weiter gebracht habe, wird zur Pein. Einem<br />

geringeren Manne zu gehorchen sei schlimm, sagt Demokrit ^).<br />

Wer aber für sich selbst Ehre <strong>und</strong> Geltung beansprucht, der<br />

wird leicht geneigt sein, dem, dem er sich zu beugen hat, das<br />

innere Anrecht auf seine Stellung abzusprechen, wird sich beleidigt<br />

<strong>und</strong> aus eigenen Rechten verdrängt fühlen.<br />

Die Menschen<br />

haben es nicht gern, sagt der Anonymus Jamblichi, wenn sie<br />

iemanden andern ehren sollen, denn sie meinen, dadurch, dass<br />

sie einen andern ehren, um etwas gebracht zu werden, das<br />

ihnen selbst zukommt*).<br />

Ehrsucht <strong>und</strong> Neid sind nicht voneinander zu trennen. Es<br />

spricht für die Macht der Ehrsucht, wenn der Grieche den Neid<br />

1) fr. 49. - 2) 2, 3.

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