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Demos und Monarch - booksnow.scholarsportal.info

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KLBISTHENES 217<br />

Petalismos in Syrakus in jenen Jahren zeig-te,<br />

dass die <strong>Monarch</strong>ie<br />

gefürchtet blieb. Diokles <strong>und</strong> Hermokrates kämpften um die<br />

Prostasia der Stadt. Hermokrates fiel, als er am Ziele war,<br />

sein Erbe war sein Schwiegersohn Dionysios I. Er Hess sich<br />

von allem emportragen, was ihn seinem Ziele näher bringen<br />

konnte; der Kampf der Armut gegen den Besitz, der nationale<br />

Krieg gegen die Karthager waren nicht Selbstzweck, sondern<br />

Züge in dem grossen Schachspiel, dessen Preis die Krone war.<br />

Er hat im Spiel der Parteiungen seine Stellung mannigfach<br />

geändert, <strong>und</strong> man kann ihn nie verstehen, wenn man ihn in<br />

eine einfachen Formel presst, wie: „Er stützte sich auf das<br />

militärische <strong>und</strong> städtische Proletariat." Das war gewiss der vorstechen<br />

dste Zug, gewiss richtete er, solange er um die Macht<br />

kämpfte, seine Erlasse an „Arbeiter <strong>und</strong> Soldaten". Als er am<br />

Ziele war, hat er wie Napoleon die Aristokratie von einst um<br />

sich zu gruppieren verstanden. Der Selfmademan niedrigster<br />

Herkunft trat 30 Jahre alt an Gelons Stelle. Er hat das Erbe<br />

trefflich verwaltet, einen griechischen Einheitsstaat des Westens<br />

geschaffen, der Teile von Unteritalien einschloss, er beherrschte<br />

die Adria; seine Einflussphäre reichte bis an die Tore von<br />

Mittelgriechenland, <strong>und</strong> als er weitschauenden Blicks an der<br />

Wer<br />

albanesischen Küste kolonisierte, fürchtete man für Delphi.<br />

mag wissen, ob man nicht Gr<strong>und</strong> zur Annahme hatte, Dionysios<br />

wolle das grosse Werk in Angriff nehmen, das Philipp einige<br />

Jahrzehnte später vollenden sollte.<br />

Der peloponnesische Krieg brachte die griechische Welt in<br />

enge gegenseitige Berührung. Mehr denn je fand Athen, dass<br />

es Interessen im westlichen Mittelgriechenland besitze, <strong>und</strong> so<br />

wurden die Fürsten in Akarnanien, der Molosser <strong>und</strong> Atintaner,<br />

deren Namen Thukydides überliefert, im Guten oder<br />

Bösen in Athen populär. Dasselbe gilt von den makedonischen<br />

<strong>und</strong> thrakischen Herrschern. Der König Sitalkes von Thrakien<br />

war der Abgott der athenischen Tyrannomachen, als sie von ihm<br />

hoffen konnten, er werde mit seinem Riesenheer gegen Mittelgriechenland<br />

rücken ^). Sadokos, der Kronprinz, wurde Ehrenbürger<br />

Athens, <strong>und</strong> die rhetorische Stimmungsmache bewies, dass<br />

1) Thuk. 2, 101, 4. Arist. Ach. U2.

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