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138 PINDARS FÜRSTEN<br />
gewachsen ist, hin, um sie sich zunutze zu machen. Arete<br />
ist das Beste der Leistungen anderer. Das Lied des besten<br />
Dichters ist dem Fürsten Hieron geweiht. Er pflückt sich die<br />
Blüte diese Arete, die man in dem uns vertrauteren Sprachgebrauch<br />
mit Techne bezeichnen würde.<br />
Er geniesst einzigartige Ehren ^). Pindar glaubt, Hieron<br />
stehe höher als irgend ein Grieche der Vergangenheit, denn<br />
man könne niemand finden, der reicher gewesen sei <strong>und</strong> grössere<br />
Ehren genossen habe als der Herrscher des syrakusanischen<br />
Eeiches^). Denn für Pindar besteht der Olbos, das irdische<br />
Glück, aus y-TsaTa <strong>und</strong> zdoyloL aus Besitz <strong>und</strong> Prestige, Ansehen,<br />
Ruhm. Die Fürsten, denen Pindar seine Dienste zur Verfügung<br />
stellt, werden von ihm allesamt irgend einmal als<br />
ungewöhnlich reich gefeiert, Theron, Hieron, Chromios, der<br />
Schwager Hierons <strong>und</strong> Vizekönig von Aitne, Arkesilaos von<br />
Kyrene^). Einem solchen Fürsten in Glanz <strong>und</strong> Ruhm steht<br />
der Weg zum griechischen Heldenhimmel offen: (xy) p.aT£u(jYi ^eo<br />
yevEG^ai mahnt Pindar seinen Helden*). Reichtum <strong>und</strong> Ehre<br />
sind unlöslich miteinander verb<strong>und</strong>en. Aus dem einen erwächst<br />
das andere. Und beides zusammen in schönem Verein kann<br />
für Pindar als Arete des Fürsten gelten, wie viel mehr für die<br />
Griechen des werktätigen Lebens!<br />
Wenn mir ein<br />
Den üppigen,<br />
Hoff ich<br />
Gott Reichtum,<br />
darreicht.<br />
wohl Ruhm zu finden.<br />
Erhabenen, künftig.<br />
Das ist die apsxa eines Lebens. Bestand hat sie aber erst,<br />
wenn sie durch das Lied eines Dichters verherrlicht wird^).<br />
Wenigen wird dieses höchste Glück zu Teil. Möge Hieron<br />
darum seinen Sänger entsprechend achten!<br />
Der Pankratiast Melissos von Theben wird vom Dichter<br />
als leuchtendes Beispiel den Zeitgenossen vorgestellt. Um zu<br />
solcher Vollkommenheit zu gelangen, muss man darnach trachten.<br />
1) Olymp. 2, 47; Nem. 1, 10. — 2) Pyth. 2, 59.<br />
3) Olymp. 2, 11 ; 1, 1. Nem. 9, 3. Pyth. 5, 1.<br />
4) Olymp. 5, 22. - 5) Pyth. 3, 110.