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Projekt Wissenstransfer zur personenbezogenen Buchführung in den Finanzämtern Pankow / Weißensee, Mitte / Tiergarten und Reinickendorf (Band 1: Abschlussbericht) (insbesondere auch die zu Grundlagenwissen) zugenommen haben. Seitens des Finanzamtes Mitte / Tiergarten wurde nicht geäußert, dass man sich verstärkt an die Senatsverwaltung für Finanzen mit Problemen wenden würde. Es besteht bei allen Befragten trotz der geäußerten Unsicherheiten, den bestehenden Ängsten und der derzeitigen Zufriedenheit mit der Arbeit in der jetzigen Zusammensetzung die Bereitschaft, sich in die neue Arbeitsweise einzubringen, obwohl die Befragten fast durchweg weiter in den alten Strukturen arbeiten möchten. Als wichtiger Punkt wurde in diesem Zusammenhang auch der Wunsch nach einer künftig möglichst gerechten Arbeitsbelastung genannt. Es muss hierzu auch deutlich werden, dass die Vorgesetzten die Mitarbeiter unterstützen und die geleistete Arbeit auch entsprechend anerkennen und würdigen. 4.2.5.3.2 FA Pankow / Weißensee Für das Finanzamt Pankow / Weißensee konnte festgestellt werden, dass die Kommunikation zwischen Sachgebietsleitung und den Teams sehr gut funktioniert. Es gibt aber kein einheitliches Bild hinsichtlich der Wahrnehmung der Buchhaltungsaufgaben innerhalb der einzelnen Teams. Dies ist in erster Linie davon abhängig, ob die Teams über eine gelernte Buchhaltungskraft verfügen oder ob diese angelernt ist bzw. ein solcher Spezialist gänzlich fehlt. Grundsätzlich wird es nicht für sinnvoll erachtet, dass das hohe Spezialwissen von allen Kräften vorgehalten werden soll, da diese Arbeitsweise als ineffizient angesehen wird. Mit Blick auf die Sachgebietsleiter ist festzustellen, dass die Organisationsstruktur teilweise vorgegeben, aktiv begleitet oder es den Teams selbst überlassen blieb, wie sie die Buchhaltungsaufgaben verteilten, so dass auch hierdurch eine sehr heterogene Struktur der Arbeitsorganisation entstanden ist. Es wird das Problem gesehen, die gelernten Buchhaltungskräfte an neue Aufgaben heranzuführen (Altersstruktur, kein Überblick auf Sachgebietsleiter-Ebene vorhanden, wie hoch die konkrete Arbeitsbelastung der Buchhalter tatsächlich ist). Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Sachgebietsleiter die Buchhaltungsaufgaben inhaltlich unzureichend bewerten bzw. nachvollziehen können, so dass auch eine Kontrolle nur schwer möglich ist, was dazu führt, dass Buchungen freigegeben werden, ohne dass diese inhaltlich überblickt werden. Daraus resultiert folglich eine mangelhafte Wahrnehmung und Anerkennung der Buchhaltungskräfte und der von ihnen geleisteten Arbeit durch die Sachgebietsleiter, so dass dies von den Buchhaltungskräften überwiegend als mangelnde Wertschätzung empfunden wird. Seite 48 von 121
Projekt Wissenstransfer zur personenbezogenen Buchführung in den Finanzämtern Pankow / Weißensee, Mitte / Tiergarten und Reinickendorf (Band 1: Abschlussbericht) Immer wieder wird als Problem der Teams die hohe Arbeitsbelastung und das Zurückdrängen der Qualität gegenüber der Quantität genannt, die ursächlich für eine wachsende Unzufriedenheit sind. Außerdem fehlt es an klaren Vorgaben hinsichtlich der qualitativen Bearbeitungstiefe, wodurch zusätzlich eine Verunsicherung entsteht. Im Team 3 hat es bereits eine individuelle Form des Wissenstransfers gegeben, weil die gelernte Buchhaltungskraft nach erfolgter Umorganisation altersbedingt ausgeschieden ist. Die Buchhaltungskraft hat vor ihrem Ausscheiden einen Musterordner angelegt, der weitergeführt wird und der auch bei Problemfällen sehr hilfreich war. Eine Besonderheit besteht zusätzlich darin, dass die Buchhaltungsaufgaben von einer Dienstkraft des gehobenen Dienstes übernommen wurden, aber zunehmend auf alle Dienstkräfte gleichmäßig verteilt werden. Gerade bei älteren Mitarbeitern bestehen Probleme im Hinblick auf die neue Organisationsstruktur und bei der Übernahme neuer Aufgaben sowie im Umgang mit der IT. Dennoch wurde von den Teams überwiegend ausgeführt, dass mit zunehmender Routine die Angst vor Fehlern und möglichen Regressfällen zwischenzeitlich überwunden wurde. Herauszuheben ist die überwiegend positive Haltung aller befragten Gruppen gegenüber dem Projekt „Finanzamt 2010“, wobei dies in erster Linie der aktiven Einbindung der Mitarbeiter beim Teambildungsprozess und der Freiwilligkeit der Teilnahme in der Modellphase zuzuschreiben ist. Die Schwierigkeit der Einbindung der Mitarbeiter, die dem Projekt grundsätzlich ablehnend gegenüberstanden, soll dabei aber nicht außer Acht gelassen werden. 4.2.5.3.3 FA Reinickendorf Der Teambildungsprozess ist im FA Reinickendorf bereits abgeschlossen, und die Befragten fühlten sich in ihren Teams bedingt durch eine unkomplizierte, direkte Kommunikation sowie eine harmonische Atmosphäre sehr wohl. Trotz aller aufkommenden Probleme sind 70% der Befragten motiviert und wollen qualitativ wie auch quantitativ hochwertige Arbeit erbringen. Die zur Erledigung der buchhalterischen Aufgaben zu verwendenden Programme sind allen bekannt. 90% der Befragten eigneten sich die Programmkenntnisse autodidaktisch an. Ein Austausch mit der Senatsverwaltung für Finanzen findet nicht statt. Es besteht bei den Teams und Buchhaltern im Sinne einer effektiven Aufgabenwahrnehmung der Wunsch zur Rückkehr zur Fachbezogenheit, d.h. die komplexen Buchhaltertätigkeiten sollen weiterhin von einer erfahrenen Buchhaltungskraft ausgeführt werden. Das täg- Seite 49 von 121
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