Projekt „Wissenstransfer zur personenbezogenen Buchführung in ...

Projekt Wissenstransfer zur personenbezogenen Buchführung
in den Finanzämtern Pankow / Weißensee, Mitte / Tiergarten
und Reinickendorf (Band 1: Abschlussbericht)
Wissensmanagement verlangt ein systematisches und strukturiertes Vorgehen zur Gewinnung,
Aufbereitung und Dokumentation des von Buchhaltungsexperten in besonders schwierigen,
komplexen oder seltenen Einzelfällen gewonnenen Erfahrungswissens. Es wird daher
empfohlen, die folgenden Maßnahmen zu konzeptionieren und anschließend zu initiieren.
5.1.1 Expertennetzwerk / Buchhaltungszirkel
„Communities of Practice“ (CoP) sind ein freiwilliger oder gesteuerter Zusammenschluss von
Personen mit ähnlichem Erfahrungshintergrund mit dem Ziel, Wissen auszutauschen
und / oder an einer Aufgabenstellung gemeinsam zu arbeiten. CoPs sind demnach lokal verteilte
Mitarbeiternetzwerke in einer Organisation und zeichnen sich durch ihren gemeinschaftlichen
Charakter aus, der aus den persönlichen Beziehungen ihrer Mitglieder erwächst.
Aufgrund des gemeinsamen Interesses an einem Thema entwickelt sich ein Gemeinschaftssinn,
eine gemeinsame Sprache und somit die Basis für die Kommunikation komplexer
Inhalte. Es folgen gemeinsam entwickelte Ideen, die vielleicht auch nach der Lektüre
vieler Bücher nicht entstanden wären. Zwischen denjenigen, die schon Erfahrungen haben,
und Anfängern findet ein Dialog, d. h. Kommunikation statt, die zum Verstehen beiträgt.
Wenn Könner das, was sie wissen, schriftlich als Anleitung fassen sollten, würden sie wahrscheinlich
scheitern. So aber wird das Verstehen für andere vereinfacht. Implizites Wissen
wird zu explizitem Wissen. Dieser Erkenntnis folgt der CoP-Ansatz (siehe auch Anlage 6).
CoPs entstehen um Dinge, die für die Mitglieder Bedeutung haben und für die sie Verantwortung
übernehmen wollen. Ihr gegenseitiges, wechselseitiges Engagement und ihr aufeinander
bezogenes Handeln hält sie in einer sozialen Einheit zusammen. Durch die gegenseitige
Unterstützung (Wertschätzung den anderen gegenüber zeigen, Fragen stellen, Antworten
geben, Informationen / Papiere austauschen) entwickelt sich gemeinsames, aufeinander bezogenes
Handeln und damit ein gemeinsames Repertoire an Routinen, Artefakten, Werkzeugen,
also Kommunikations- und Kooperationsstrukturen.
Übertragen auf das Projekt können Communities of Practice zum Vorteil der Mitarbeiter und
der Organisation operational bzw. strategisch genutzt werden, wenn sie einen offiziellen
Status von der Leitungsebene der Finanzämter erhielten, der die Funktion institutionalisiert.
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