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VIDEO MIT DEM<br />
RS3 IN FINNLAND<br />
Zum Betrachten des<br />
Films den Bildcode per<br />
Smartphone mit einer<br />
QR-App scannen<br />
Alles drin<br />
Zu den Stärken des Fünfzylinders<br />
zählen seine<br />
Kraft und der Klang. Die<br />
Sportsitze sind bequem,<br />
aber et was hoch<br />
mon tiert. Im Bild rechts:<br />
die SerienBremse.<br />
Gegen Auf preis: Carbon<br />
KeramikScheiben<br />
in die Brennräume passt, fertig. Dazu noch<br />
den Ladedruck von 1,2 auf 1,3 bar angehoben,<br />
den Abgasgegendruck ein wenig gesenkt,<br />
und schon muss sich die Konkurrenz strecken.<br />
Den Spaß eines manuellen Getriebes verweigert<br />
Audi weiterhin seinen Kunden, doch<br />
die S-Tronic arbeitet schnell, pointiert die<br />
Gangwechsel im Dynamic- und manuellen<br />
Modus mit herrlichen Zwischengasstößen,<br />
dann schnaubt der TFSI böse aus den beiden<br />
dicken Endrohren. Und ja, es hilft wohl auch,<br />
den RS3 in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h<br />
zu schießen, zumindest verspricht der Hersteller<br />
diesen Wert. Derzeit ebenfalls lediglich<br />
Behauptungen seitens Audi: Das Leergewicht<br />
beträgt 1520 Kilogramm und liegt damit 55<br />
kg unter dem des Vorgängers.<br />
Sicher dagegen ist: Das Fahrverhalten auf<br />
Untergrund mit niedrigem bis sehr niedrigem<br />
Reibwert – auf Asphalt kann der RS3 erst in<br />
ein paar Wochen ausprobiert werden – wirkt<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Audi RS3 Sportback<br />
MOTOR FünfzylinderReihenmotor mit Turbolader,<br />
Boh rung mal Hub (mm) 82,5 x 92,8, Hubraum 2480 cm³,<br />
Verdichtung 10,0 : 1, Leistung 367 PS (270 kW) bei 5550–<br />
6800/min, Drehmoment 465 Nm bei 1625–5550/min<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG Allradantrieb, Siebengang<br />
Doppelkupplungsgetriebe, ESP<br />
BREMSEN Innenbelüftete Scheiben rundum, Durchmesser<br />
370/310 mm, ABS<br />
BEREIFUNG 235/35 R 19 vorn und hinten auf 8,0Zoll<br />
Leichtmetallfelgen<br />
KAROSSERIE Viertürige Limousine, L x B x H (mm)<br />
4343 x 1800 x 1411, Radstand 2631 mm, Tankvolumen<br />
55 Liter, Gewicht 1520 kg, Leistungsgewicht 4,1 kg/PS<br />
FAHRLEISTUNGEN* 0–100 km/h in 4,3 Sekunden,<br />
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, Verbrauch 8,1 l<br />
Super Plus/100 km<br />
GRUNDPREIS ca. 51 000 Euro<br />
*Herstellerangaben<br />
Alles dran<br />
Ab Werk rollt der RS3 auf 19ZollRädern,<br />
gegen Aufpreis sind die vorderen breiter<br />
prima ausbalanciert, kein ungestümer Wechsel<br />
zwischen Unter- und Übersteuern. Stattdessen<br />
schiebt er über alle vier Räder, was sich durch<br />
einen Lastwechsel korrigieren lässt. Leistungsübersteuern?<br />
Klar, das geht jetzt ebenfalls<br />
prima. Statt einer rein hydraulisch betätigten<br />
Lamellenkupplung arbeitet nun eine elektrohydraulische<br />
an der Hinterachse. Durch den<br />
Entfall des Druckspeichers sinkt das Gewicht<br />
um 1,4 Kilogramm, zugleich ermöglicht die<br />
Elektronik ein schnelleres Ansprechen.<br />
Ein bisschen regelt’s immer<br />
Theoretisch gelangen so bis zu 100 Prozent<br />
der Antriebskraft an die Hinterachse, etwa<br />
wenn die Vorderräder auf blankem Eis stehen<br />
und die hinteren auf trockenem Asphalt – also<br />
praktisch nie. Üblicherweise gelangen 50 Prozent<br />
an die Hinterachse, und erst wenn die<br />
selbst bei abgeschaltetem ESP noch aktive<br />
Quersperre XDS die Vorderräder mit einem<br />
Bremsmoment für agileres Einlenken belegt,<br />
ließe sich von einer hecklastigen Momentenverteilung<br />
sprechen. Alles zu theoretisch?<br />
Stimmt. Denn in der Praxis macht der RS3<br />
eigentlich immer das, was sich Mann oder<br />
Frau am Steuer so wünschen – einzig eine<br />
niedrigere Sitzposition verwehrt der Audi.<br />
Der Fünfzylinder bleibt dagegen nichts<br />
schuldig, denn er spricht ziemlich sensibel an,<br />
setzt hellwach auch kleinste Bewegungen des<br />
Gasfußes um und entwickelt sein maximales<br />
Drehmoment 465 Newtonmeter bei 1625<br />
Umdrehungen. Bis 6800/min lässt er sich auswringen,<br />
so wie der Vorgänger. Hier zwischen<br />
den kleinen Bäumen reichen eigentlich rund<br />
5000/min, und eigentlich wäre es auch okay,<br />
das ESP im Sport-Modus arbeiten zu lassen,<br />
denn das erlaubt tapfere Driftwinkel.<br />
Ganz ohne Lasso ist der Spaß noch größer,<br />
klar. Und dann passiert es doch. Quer fliegt<br />
der RS3 ums Eck, will sich schon wieder geradeziehen,<br />
doch es waren wohl 1 bis 2 km/h zu<br />
viel. Breitseits rutscht er in den Tiefschnee<br />
– an so ziemlich der einzigen Stelle des Kurses,<br />
an dem kein Bäumchen steht. ◾<br />
<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 3/2015 57