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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Insofern nun die Menschenweihehandlung ein Rahmen istfür die Seelenhirtenweihe, kann sie natürlich das Credo nicht enthalten.Denn bereits durchdrungen von dem Credo kommt derSeelenhirte an den Wunsch [zur Weihe] heran und bringt denWillen zur Weihe mit, den Willen, der ja substantiell von diesemCredo durchzogen ist. Daher liegt der Priesterweihe zugrundeeine Menschenweihehandlung, die durchaus von dem Standpunkteaus vollzogen wird, daß sie aus dem Willen derer hervorgeht,welche entweder schon innerhalb der Seelenhirtenschaft stehenoder im nächsten Moment innerhalb derselben stehen werden.Die Gemeinde, die Laiengemeinde, die durchaus anwesend seinsoll bei der Seelenhirtenweihe und später auch anwesend sein muß,sie ist eigentlich dabei nur Zuschauer und Empfänger der Botschaft,daß eben ein oder mehrere neue Seelenhirten aus der geistigenWelt heraus bestellt worden sind. Sie ist also bei dieser Seelenhirtenweiheetwas anderes als sie sonst ist. Daher muß in exakter Weisedieses aufgefaßt werden, daß der Zelebrierende bei der Seelenhirtenweihedurchaus Seelenhirt ist und drinnensteht in der Strömungder geistigen Welt, in der er eben drinnenstehen soll. Er ist vomAnfang bis zum Ende der Menschenweihehandlung der Priester,trägt also während der ganzen Weihehandlung den vollen Ornatdes Priestertums. In dieser Form wurde und mußte die Menschenweihehandlungfür die Priesterweihe vollzogen werden.Sie sehen daraus, daß in dem Moment, wo die Menschenweihehandlungfür die Gläubigen, für die Laiengemeinde, gehaltenwird, sei es für die Lebenden oder für einen Toten, sie etwasanderes ist. Da steht der Priester da als die Vertretung des Gemeindegeistesder ganzen Gemeinde, auch der Laiengemeinde,und als solcher muß er sich fühlen. Er tritt also zum Altarzunächst als Priester, damit überhaupt die Gemeinde Aufschauhat zur Welt des geistigen Daseins, und er vollzieht die Menschenweihehandlung,indem er zunächst die Messe einleitet undsie bringt bis zur Evangeliumlesung, das heißt bis zu der Stelle:«So lebe auf meinen Lippen würdig Dein Wort und dringe vonDeinem Geist getragen zu denen, welchen es verkündet werden

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