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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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scher Dienst religiöser Dienst. Und das ist das, was heute durchausnötig ist: nicht nur ewig zu reden über das Ewige, sonderndieses Ewige hineinzutragen in alles Leben und es in allem Lebendigenregsam, wirksam zu machen.Nun ist hier noch die synoptische Frage berührt in bezug aufdie bekannte Übereinstimmung der drei ersten Evangelien bis inEinzelheiten hinein und die Widersprüche zu dem vierten, demJohannes-Evangelium [2. Abschnitt des 6. Fragepunktes].Nun, Sie werden begreifen, daß diese Umstände so sein müssen,wenn Sie das folgende bedenken: Gerade über das Mysteriumvon Golgatha und über alles, was mit ihm zusammenhängt, wurdeja in den ersten Jahrhunderten des Christentums als von etwasSekretem gesprochen. Wie man in den älteren Zeiten mit derMysterienweisheit verfahren ist, das wissen Sie. Diese Mysterienweisheitgalt eben nicht für etwas, was man unmittelbar auf dieStraße trug, sondern man hielt die Mysterienweisheit für etwas -ich habe das anschaulich zu beschreiben gesucht in meinem Buch«Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien desAltertums» -, das man nur an jemand gab, der in der richtigenWeise mit dem ganzen Menschen darauf vorbereitet war. Sowurde auch noch in den Resten der Mysterienweisheit, in der jadas Christentum vor den intimsten Bekennern in den erstenchristlichen Jahrhunderten zuerst auftrat, auch gelehrt über dasMysterium von Golgatha selbst, indem man aber namentlich mitallem Tatsächlichen nicht so vorging, wie es heute in der äußerenWissenschaft selbstverständlich ist, wo man nach den sogenanntenhistorischen Quellen vorgeht, sondern man legte einen großenWert darauf, den Todestag Jesu nicht aus einer historischenQuelle, sondern aus der Sternenweisheit zu bestimmen, also zusagen: bei dieser und dieser Sternenkonsteliation tritt der Toddes Jesus ein. So war die Form.Aber diese Sternenweisheit war nicht mehr sehr lebendig in derZeit, als die Evangelien in der Form niedergeschrieben wurden, inder sie jetzt vorhanden sind, und daher können Sie sehr leichtfinden, daß der eine die Sache so sah, der andere so. Was dagegen

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