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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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wieder auf das Reale der Gegenwart des Geistigen hingewiesenwird, wenn gewissermaßen in die Gemeinschaft der Gläubigen, indie «Ecclesia» das hereingerufen wird, was aus geistigen Weltensich herunterlebt. Deshalb ist es notwendig, daß bei der Wirksamkeitdes Priesters auch äußerlich hervortrete die Abstreifungdes Persönlichen. Der Priester hört bei den wichtigsten gottesdienstlichenHandlungen eigentlich auf, in seiner Persönlichkeiteine Bedeutung zu haben. Er ist da wirklich ein Diener desWortes, nicht ein Lehrer des Wortes, er ist ein Übertrager desWortes aus göttlichen Höhen in das irdische Dasein. Und dasBekleiden mit den Kultusgewändern hat eben den Sinn desAufgebens der Persönlichkeit und des Erscheinens als ein Repräsentanteiner höheren Ordnung, als es die Menschenordnungauf Erden ist.Daher können wir sagen: Indem im Meßopfer, in der Menschenweihehandlung,begonnen wird mit dem Staffelgebet, dannvorgeschritten wird bis zur Lesung des Evangeliums, haben wires, als mit dem ersten Teil der Messe, eigentlich erst zu tun miteiner Vorbereitung. Und wenn Sie sich erinnern an die erstenWorte des Ihnen gegebenen Staffelgebetes, so werden Sie dagleich die Worte finden: Lasset uns die Menschenweihehandlungwürdig vollbringen. - Auf das «würdig» kommt es ungemein vielan in der Auffassung des Priesters. Der Priester muß jedesmal,wenn er zur Messe schreitet, sich bewußt werden, daß er um dieWürdigkeit, die Messe zu vollbringen, erst ringen muß. In diesemRingen nach der Würdigkeit, die Messe zu vollziehen, liegt ebendie Abstreifung des Persönlichen. Der Priester ist in Priesterkleidergehüllt und schreitet in diesen zum Altar. Das heißt, was an ihmMensch ist, irdischer Mensch, irdische Persönlichkeit in dieserbestimmten Inkarnation, das läßt er eigentlich völlig unberücksichtigt.Er muß das Werkzeug werden für den Geist, der sichdurch ihn aussprechen soll. Daher muß er eben versuchen, jedesmalvon neuem, um die Würdigkeit zu ringen. Und dann heißt es [imStaffelgebet]: Aus der Offenbarung Christi, in der VerehrungChristi, in der Andacht an Christi Tat. - Das sind Worte, die im

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