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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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sich einmal erinnern, daß ja alles Höhere, was sich in einermenschlichen Urzeit ausgelebt hat durch die einzelnen Menschen,uns zurückführt auf den Begriff einer Gruppen- oder Artseele.Nur war es in älteren Zeiten eben so, daß Menschengruppendurch die Blutsbande als Stämme oder später als größere Blutsgemeinschaft,Verwandtengemeinschaft zusammengebunden waren.Aber was da zusammengebunden war, das war nicht so, daßman es einfach hätte zählen können: eins, zwei, drei und so weiterals soundsoviele einzelne Menschen, sondern es war eine Gemeinschaft.Niemals wurde im Mysterienwesen eine solche Gemeinschaftals eine bloße Summe von Menschen aufgefaßt, sondernsie wurde so aufgefaßt, daß ein realer Gemeinschaftsgeist daist, als nicht inkarniert auf der Erde, der aber immer gegenwärtigist, wenn es sich darum handelt, daß etwas aus der Gemeinschaftheraus geschehen soll.Über diese Art, mit dem Geistigen in Zusammenhang zu sein,ist ja die Menschheit hinausgewachsen. Aber es liegt im Sinnedessen, was vom Mysterium von Golgatha ausströmt, auf einerhöheren Stufe die Menschheit wieder zurückzuführen zu Vereinigungen,die realen Gemeinschaftsgeist haben, so daß sie etwasentwickelt, wodurch eine Wesenheit aus höheren Welten, im Sinnedes Christentums ein Diener des Christus selbst, herabsteigt.«Diener des Christus» heißt in diesem Falle: ein Teil des Christus,so daß die Gemeinde nicht allein ist, sondern ein Teil des Christusda ist. In den Zeiten, als das Blut das Gemeinsamkeitsbandgegeben hat, war das Hinneigen zu dem Geistigen ein instinktivesund bedingt durch physische Grundlage. Im Sinne des Christentumsmuß das alles zu einem geistigen Niveau heraufgehobenwerden. Die Menschen müssen fühlen: wenn sie sich mit freiemWillen versammeln in der Ecclesia, so bedeutet dies, daß sie ingewissem Sinne nur Glieder sind eines gemeinsamen feinerenLeibes, der aber auch wirklich beseelt und durchgeistigt ist, undderjenige, der der Priester ist, fühlt sich dann als Träger diesesGemeinschaftsgeistes. Es ist also nicht bloß eine verstandesmäßige,theoretische, symbolische Rede, wenn in den Ritualformen immer

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